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Der Kelch von Anavrin. Adrian schreibt als Lara Tina St. John - Adrian schreibt als Tina St. John, L: Kelch von Anavrin

Der Kelch von Anavrin. Adrian schreibt als Lara Tina St. John - Adrian schreibt als Tina St. John, L: Kelch von Anavrin

Titel: Der Kelch von Anavrin. Adrian schreibt als Lara Tina St. John - Adrian schreibt als Tina St. John, L: Kelch von Anavrin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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löste sich von ihr und wanderte zu dem kleinen, knisternden Feuer. Ariana rückte näher an die wärmenden Flammen. Auf dem Boden lagen Kenricks Tasche und die ausgebreiteten Schriften. Voller Verachtung blickte sie auf die Dokumente. Wäre da nicht deren seltsamer Inhalt, könnte ihr Bruder sicher und glücklich auf Clairmont weilen. James, ihr Beschützer, wäre noch am Leben, und sie wäre nicht dem düsteren, nachdenklichen Mann ausgeliefert, der ihr im Augenblick keine Beachtung schenkte.
    Von Beginn an hatte er sich eigenartig und unzugänglich verhalten, aber seit den Ereignissen in Calais gab er sich noch verschlossener. Ariana glaubte, den Vorfall im Laden des Segelmachers nie vergessen zu können. Nichts von dem, was sie mit ihren achtzehn Jahren gesehen, gelesen oder gehört hatte, ließ sie auch nur im Ansatz verstehen, wie der Mann, den Braedon vor ihren Augen getötet hatte, seine Gestalt verändern konnte. Für gewöhnlich war Ariana weder abergläubisch, noch hatte sie je etwas für Magie oder schwarze Künste übrig, doch der sonderbare Vorfall entzog sich jeder logischen Erklärung.
    Braedon hingegen schien das Erlebte gut zu verkraften. Zudem schien er keineswegs verwirrt zu sein von den Dingen, die sich in Kenricks Tasche befanden. Vielleicht war er erstaunt gewesen, aber sowie der Inhalt der Tasche auf dem Boden ausgebreitet lag, hatte Ariana an seinem Blick ablesen können, dass ihm Teile davon nicht gänzlich unbekannt waren. Obwohl sie daheim auf Clairmont lange über den Aufzeichnungen gebrütet hatte, war ihr deren Sinn verschlossen geblieben. Für sie waren es nichts als merkwürdige Aufzeichnungen von Wunderheilungen und Berichte von seltsamen Geschehnissen gewesen, die allesamt auf Karten mit verschiedenen Ortschaften in England und Frankreich in Verbindung gebracht wurden.
    Natürlich hatte Ariana sich gefragt, ob in dem verrückt anmutenden Gekritzel und den Berechnungen womöglich eine verborgene Botschaft versteckt war. Oder vielleicht in den immer wieder auftauchenden Zeichnungen eines merkwürdig geformten Kelchs, der farblich so gestaltet war, dass es aussah, als würde in seinem Innern ein Licht seine vier Steine anstrahlen. Ariana konnte sich einfach nicht erklären, was Kenricks Entführer damit wollten. Sie konnte sich nicht vorstellen, warum die Aufzeichnungen für irgendjemanden von Belang sein sollten.
    Aber Braedon schien zu wissen, worauf sich die Informationen bezogen – er hatte es in dem Augenblick gewusst, als er die Schriften erblickte. Es war nur einige Stunden her, da hatte er dem sonderbaren Gefäß hier in der Höhle einen Namen gegeben …
    Der Drachenkelch.
    Mit nachdenklich gerunzelter Stirn streckte Ariana die Hand nach den Pergamenten aus und betrachtete einige davon im Feuerschein. Auf manchen war die Tinte wegen der Feuchtigkeit verlaufen, die in dem Schneeregen durch die Ledertasche gedrungen war, aber noch war alles lesbar. Da sie nicht fand, wonach sie suchte, legte sie die Blätter zur Seite und griff sich eins der in Leder gebundenen Tagebücher.
    Braedon betrachtete sie mit einem abwartenden, wenn nicht gar forschenden Blick. »Was macht Ihr da?«
    »Ich suche nach Antworten.«
    Sie schlug das Buch auf, blätterte wahllos darin herum, überflog einzelne Seiten, um irgendwelche Anhaltspunkte auszumachen, dabei wusste sie nicht einmal, wonach sie eigentlich suchte. Kenricks Eintragungen waren jeweils mit Datum versehen. Kurz nachdem er der Bruderschaft der Templer beigetreten war, hatte er den ersten Absatz geschrieben. Es gab Berichte von Blinden, die ihre Sehkraft wiedergewonnen hatten, von Kranken, die wieder gesundet waren, und von Lahmen, die mit einem Mal wieder gehen konnten. Die Aufzählung der Wunder zog sich über viele Seiten hin und nannte eine Handvoll Orte, von denen einige unterstrichen oder eingekreist, andere wiederum durchgestrichen waren.
    Einige der beschriebenen Plätze, an denen sich die Wunder häuften, kannte Ariana: Saint Michael’s Mount in Cornwall zum Beispiel und Glastonbury Abbey fanden sich unter den ersten Eintragungen. In den Notizen wurden jedoch auch Orte erwähnt, von denen sie noch nie gehört hatte. Einer davon stach ihr besonders ins Auge, da Kenrick ihm große Aufmerksamkeit geschenkt zu haben schien. Beinahe sämtliche Notizen in dem Zeitraum von drei Monaten vor seiner Entführung bezogen sich auf einen einzigen Eintrag. Ariana konnte den seltsamen Namen nicht einordnen.
    »Habt Ihr je von Avosaar

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