Der Kelch von Anavrin: Das magische Siegel (German Edition)
im Schein des Feuers, wirkte er wie ein Krieger. Verflogen war der Eindruck des Dichters und Gelehrten, und der Anblick von reiner Männlichkeit rührte tief in ihrem Innern an etwas Ursprünglichem und Urgewaltigem.
Ihr Blick, von reiner Lust beherrscht, wollte sich nicht von der noch verhüllten Körperpartie lösen, die hart und samtweich zugleich zu sein schien. Sie bekam ein Ende der Schnüre zu fassen und zog daran. Ihre Finger streiften seine Männlichkeit – nur eine gehauchte Berührung – , und doch zuckte seine Erregung unter dem einengenden Stoff. Haven blickte mit einem Lächeln zu ihm auf, wusste sie doch um die Ungeduld, die sich so offenkundig in seinen angespannten Zügen spiegelte. Augenblicke zuvor war auch sie von dieser drängenden Ungeduld erfüllt gewesen, und immer noch durchpulste sie das Verlangen mit dem Rhythmus einer kleinen Trommel. Sie wusste um die Qualen des Sehnens, daher gedachte sie ihn genauso warten zu lassen, wie er es bei ihr getan hatte.
Sie beugte sich vor und küsste Kenrick auf die bloße Brust, wobei sie mit den Zähnen über seine flachen Brustwarzen fuhr. Sanft ließ sie ihre Zunge um seine männliche Knospe kreisen, die sich sogleich aufrichtete. Dann ließ sie wieder davon ab und enthielt ihm das Vergnügen vor, als er unter ihrem Mund ganz still wurde und nur noch sein rauer Atem zu vernehmen war.
Erneut widmete sie sich den Knoten seiner Hose und strich ihm mit den Fingern über den straffen Bauch, ehe sie eine weitere Verschnürung ertastete. Kenrick zuckte bereits unter der kleinsten Berührung zusammen, seine golden schimmernde Haut fühlte sich unter ihren Fingerspitzen heiß an. Ein seltsamer Laut entrang sich seiner Kehle, ein Ton der Ungeduld, der Haven zutiefst zufriedenstellte. Als er sich anschickte, ihr beim Lösen der Schnüre zu helfen, legte sie ihm eine Hand auf seine eigene und gebot seinen ungeduldigen Fingern Einhalt.
»Wir wollten uns Zeit lassen«, erinnerte sie ihn an seine Worte, die sie Augenblicke zuvor beinahe um den Verstand gebracht hatten. »Nichts überhasten, hatten wir uns nicht darauf geeinigt?«
Er lachte leise. »Was für eine kluge Verführerin du doch bist.«
Haven lächelte bloß, ehe sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf ihr Vorhaben lenkte. Ein zweiter Knoten erlag ihren kundigen Fingern. Die anderen folgten einer nach dem anderen, bis nur noch eine kleine Verschnürung übrig war. Kenrick verfolgte jede ihrer Bewegungen unter halb gesenkten Lidern, heiß schwelte die Begierde in seinem Blick, und ein männliches Lächeln umspielte seine Mundwinkel.
Ihr Blick senkte sich verführerisch in seine blauen Augen, als sie endlich die letzte Schnur löste, die ihr den Anblick seiner Männlichkeit bislang vorenthalten hatte.
Kenrick entfuhr ein leises Aufstöhnen, als Haven die Hände unter den locker sitzenden Stoff schob und seine samtweichen Hüften umschloss. Langsam streifte sie die Hose nach unten, sank auf die Knie und strich ihm über die kraftstrotzenden Oberschenkel bis hinab zu den strammen Waden und Fußknöcheln. Er hatte keine Schuhe mehr an; offenbar hatte er sich heimlich seiner Stiefel entledigt, während sie dem verführerischen Wirken seiner Hände erlegen war.
Vorsichtig befreite sie ihn ganz von den Beinkleidern und beugte sich dann zurück, um den bloßen Leib ihres golden schimmernden Kriegers auf sich wirken zu lassen.
Ein großartiger Anblick.
Gott bewahre, es war offenkundig, warum die jungen Mägde der Burg mit geröteten Wangen von ihrem Herrn sprachen und sich gewiss wünschten, mit dem unnahbaren Burgherrn anzubändeln, mochten sie sich auch vor seiner stoischen, verschlossenen Art fürchten.
Jetzt, da sie ihn betrachtete, erlebte Haven das Verlangen einer Frau in aller Deutlichkeit. Kenrick war das Abbild männlicher Vollkommenheit, angefangen bei dem kurz geschnittenen goldenen Haar, über die breiten Schultern, die kraftvolle Brust bis hinab zu der schmalen Taille.
Und je weiter sie nach unten zu blicken wagte, desto mehr Beweise dieser Vollkommenheit boten sich ihren Augen.
Obwohl sie nichts anderes erwartet hatte, verschlug ihr der Anblick seiner männlichen Erregung doch schier den Atem. Sie vermochte den Blick nicht von dieser harten Schönheit zu wenden … und konnte dem plötzlichen, überwältigenden Drang nicht widerstehen, ihn dort zu betasten.
Er bebte schon bei der behutsamsten Berührung. Sacht streichelte Haven über den Schaft und war wie gebannt von der unfassbar samtenen
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