Der Kelch von Anavrin: Das magische Siegel (German Edition)
Haut, die diese harte Männlichkeit überzog. Kaum vermochte sie ihn mit ihrer kleinen Hand ganz zu umschließen. Eine kleine feuchte Perle glänzte auf der glatten Spitze, eine seidige Wärme, die ihre Finger benetzte, als sie sich traute, ihn weiter zu streicheln.
Bei Kenricks tiefem Laut ließ Haven den Blick über seinen Leib nach oben schweifen. Er beobachtete sie mit einer Intensität, die sie beben machte. Sein sinnlicher Mund wirkte verspannt, seine feinen Nasenflügel flirrten bei jedem Atemzug. Und seine Augen – Gott steh ihr bei, aber der Ausdruck seiner Augen war so unbezähmbar, so voller Glut und rohem Verlangen, dass Haven nicht zu sagen vermochte, ob ihre Kühnheit ihm nun Vergnügen oder Verdruss bereitete.
»Wenn du möchtest, dass ich aufhöre … «, sagte sie, und ihre Stimme verlor sich, als sie mit dem Finger über seinen Schaft strich und die Spitze zaghaft umfasste. »Ich weiß nur nicht, wie … ich dich berühren soll.«
»Doch, das weißt du«, gab er mit einem Stöhnen von sich, »und du bist kurz davor, mich hier und jetzt in den Wahnsinn zu treiben.«
Mit den Händen streichelte er über ihre bloßen Schultern und erkundete die Rundungen ihrer Brüste. Haven schwelgte in seinen Berührungen, in dem Streicheln seiner Hände, das sein Verlangen verriet. Seine Finger waren warm und kraftvoll, als er ihren Hals liebkoste und sie dann in ihrer Haarfülle vergrub, die ihr prachtvoll über den bloßen Rücken fiel. Er hob die vollen Locken an, ließ sie durch die Finger gleiten und in Wellen über ihre Schultern fallen.
»Steh auf«, befahl er ihr mit einem rauen Wispern.
Haven folgte dem sanften Druck seiner Hände unter ihren Armen und erlaubte Kenrick, sie wieder zurück auf ihre Füße zu ziehen. Er streichelte ihr Gesicht und zog die Stirn ein wenig kraus, als sein Finger über den roten Kratzer fuhr, der ihre Wange verunstaltete. Mit zartfühlendem Blick beugte er sich hinab und nahm ein kleines Tuch, das auf dem Rand des Badezubers lag. Dann tauchte er es in das warme Wasser, wrang es aus und tupfte vorsichtig ihre kleine Verletzung ab.
Sie hatte keine Schmerzen, aber seine sanfte Zuwendung beruhigte sie dennoch. Jede leichte Berührung und jeder einfühlsame Blick entführte sie weiter von den verwirrenden Ereignissen des Morgens. In Kenricks Nähe gab es nichts als Licht und Wärme und Frieden. Auch Vertrauen – und sie fasste nicht schnell zu jemandem Vertrauen … ebenso wie er.
Inzwischen genoss Haven seine Fürsorge und die sinnliche Vorfreude auf das, was noch ausstand. Sie strich über seinen Rücken, während er die Wunde versorgte, und ihre Finger fuhren über seine Muskeln, die sich bei jeder seiner Bewegungen anspannten. Die Körper berührten sich nun, ihre Rundungen drückten gegen seine Brust, die Schenkel rieben aneinander.
Sie hatte gar nicht bemerkt, dass er das Tuch bereits zur Seite gelegt hatte, bis er ihr Kinn mit einem Finger leicht anhob und ihren Blick suchte. Dann senkte er den Kopf herab und verschloss ihren Mund mit einem leidenschaftlichen Kuss.
Haven wähnte sich in einem Taumel, da sie Kenricks heiße Lippen spürte. Seine Hände glitten seitlich an ihrem Körper hinab, immer tiefer, bis sie merkte, wie sich seine Finger durch den krausen Flaum tasteten. Mit einem Finger glitt er in ihre feuchte Tiefe. Sie gab ein Stöhnen von sich, als er ihn sanft zu bewegen begann und ein hungriges Feuer durch jede Faser ihres Leibes sandte. Sie hatte das Gefühl, dass ihre Knie nachgaben – wie Butter, die in der Sonne schmilzt.
»Du süße Zauberin«, murmelte er an ihrem Mund. »Meine schöne, geheimnisvolle Dame … ich denke, das Bad muss noch warten.«
Haven öffnete die Augen, um seinen Blick einzufangen. Ihr Herz raste wie wild. Tief in ihrem Innern verspürte sie ein Verlangen, das sie nicht in Worte zu fassen vermochte. Kenrick küsste sie erneut, diesmal allerdings mit einer erregenden Leidenschaft, die sie zu überwältigen drohte. Seine Zunge glitt über ihre Lippen, drängte sich an ihren Zähnen vorbei und fand ihren Lohn in Havens lustvollen Seufzern.
»Ja«, keuchte sie, als sie wieder Atem fand. »Oh, Kenrick … ja.«
Er zögerte keinen Augenblick länger.
Rasch hob er Haven in seine Arme, wandte sich von dem dampfenden Zuber ab und trug sie quer durch den Raum in sein Schlafgemach. Haven schmiegte sich an seine harte Brust und verlor sich in dem männlichen Duft, der seiner Haut entströmte. Es war ein Geruch von Gewürzen und
Weitere Kostenlose Bücher