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Der Killer im Lorbeer

Der Killer im Lorbeer

Titel: Der Killer im Lorbeer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Escroyne
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Lebensbejahung.«
    »Wann haben Sie sie zuletzt getroffen?«
    »Das ist schon länger her. Warten Sie –« Weiter kommt Mrs Gaunt nicht, da draußen die Tür geht.
    »Edward!« Lebendiger als vorhin steht sie vom Sofa auf, will zu ihm, stützt sich dabei geschickt an den Möbeln ab.
    »Bleib doch, bleib sitzen, Emily.« Gaunt wirft eine Sporttasche auf den Stuhl, betritt das Zimmer und schließt seine Frau in die Arme. Er bemerkt den leeren Couchtisch. »Hast du unserem Gast nichts angeboten?«
    Ihre freudige Aufwallung verfliegt. »Nein, Edward. Entschuldige.«
    »Ich möchte nichts«, springt Rosy ein. »Guten Tag, Mr Gaunt.«
    »Detective«, antwortet er aufgeräumt. Überhaupt erscheint es Rosy, als habe der Tutor blendende Laune.
    »Wie war dein Tag?« Mrs Gaunt will ihm einen Drink mixen.
    Er kommt ihr zuvor. »Bestens. Wenn die Polizei nicht in meinem Hause wäre, ginge es mir noch besser.« Er gießt sich ein.
    Rosy quittiert den Scherz mit einem Nicken. »Sie sind mich bald wieder los.«
    »Ihr Sergeant hat uns doch schon aufgesucht. Geht es immer noch um mein Alibi?«
    »In gewisser Weise.«
    Das Glas in der einen Hand, hakt er seine Frau unter. »Wozu habe ich deinen Stock reparieren lassen, Darling, wenn du ihn nicht benutzt?«
    Rosy folgt dem Blick der beiden. In der Ecke lehnt ein schwarzer Stock mit Silberknauf.
    »Nicht zu Hause, Edward.« Sie lässt sich von ihm zum Sofa führen. »Zu Hause benutze ich ihn nie. Edward war Dienstagabend hier«, sagt sie, zu Rosy gewandt. »Das habe ich Mr Bellamy schon gesagt.«
    »Was haben Sie beide an dem Abend unternommen?«
    »Nichts Besonderes. Fern gesehen.«
    »Welche Sendung?«
    »Ein bisschen hiervon und davon«, antwortet er. »Die Spätnachrichten. Wir sahen die Meldung von der Schlammlawine in Österreich.«
    »Und die Talkshow mit Steven Fry, weißt du noch?«
    »Stimmt. War unglaublich witzig, wie er sagte, wer beißt zuerst zu, der Terrier oder der Premierminister?« Er setzt sich neben Emily.
    »Wann sind Sie schlafen gegangen?«
    »Nach dem Seminar komme ich erst um neun Uhr heim. Bis ich gegessen hatte … Wann sind wir ins Bett, Darling?«
    »Elf, halb zwölf wahrscheinlich.«
    Beide sehen Rosy abwartend an. »Das wussten Sie ja schon. Gibt es sonst etwas, eine neue Entwicklung in dem traurigen Fall?«
    Rosemary schweigt.
    »Ich würde sonst nämlich gern duschen. Ich komme vom Sport.«
    »Welchen Sport betreiben Sie?«
    »Nichts Besonderes. Ich laufe.«
    »Er trainiert für den Halbmarathon.« Der Stolz in Emilys Stimme ist nicht zu überhören.
    Rosy schaut aus dem Panoramafenster. Sie bedauert, ohne Ralph hier zu sein. Mit einem zweiten Polizisten wäre die Einzelbefragung leichter. Soll sie den Tutor in Anwesenheit seiner Frau mit einer möglichen Affäre konfrontieren? Rosy entscheidet sich dagegen.
    »Ihre Stechpalme blüht früh.«
    »Ich dünge schon im Februar«, antwortet er. »Das danken einem die Pflanzen.«
    »Sie sind der Gärtner hier im Haus?«
    »Da draußen, das ist sein Reich.« Mrs Gaunt lächelt bescheiden.
    »Wollen Sie einen Blick hinauswerfen?«
    Darauf hat Rosy gebaut. Stolze Gärtner lieben es, ihre Zöglinge zu präsentieren.
    »Soll ich euch Limonade bringen?«, fragt Mrs Gaunt.
    »Danke, nein. Mir fehlt die Zeit.«
    Rosy folgt dem Tutor auf die Terrasse. Die Strahlen der sinkenden Sonne schaffen idyllische Gebilde zwischen Hecken und Bäumen.
    »Interessieren Sie sich für Stechpalmen?« Gaunt überquert den Rasen.
    Rosy lässt einige Sekunden verstreichen. »Mehr noch interessiert mich Ihr Verhältnis zu Miss Perry.«
    »Das habe ich Ihnen geschildert«, sagt er über die Schulter.
    »Oder sollte ich sagen: Ihr Verhältnis mit Miss Perry.«
    Er bleibt stehen, einen Moment sieht sie nur seinen Rücken. »Ich weiß, was Sie jetzt annehmen«, antwortet er mit erstaunlicher Ruhe. »Bitte bauschen Sie das Ganze nicht auf.«
    »Sie geben es also zu?«
    »Warum nicht?«
    »Sie hatten eine Affäre mit der Ermordeten?«
    »So muss man es wohl nennen.«
    »Weshalb haben Sie das nicht früher erwähnt?«
    »Weil ich wusste, dass Sie die falschen Schlüsse ziehen würden. So wie Sie es gerade tun.«
    »Welche Schlüsse?«
    »Dass mein kleines Tralalamit Gwen und ihr Tod in einem Zusammenhang stehen.«
    »Tut es das?«
    »Natürlich nicht.«
    »Helfen Sie mir bitte mit Details. Wann hat die Sache mit ihr begonnen?«
    »Vor mehr als einem Jahr. Es war schön, es war romantisch und wild. Es war alles, was ein Mann in meinem Alter

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