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Der Killer im Lorbeer

Der Killer im Lorbeer

Titel: Der Killer im Lorbeer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Escroyne
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Pandora zu öffnen. Hat leider nicht geklappt.«
    »Sie meinen, Gwen wollte nicht mit Ihnen schlafen.«
    »Wir hatten schöne Abende, doch am Ende hieß es immer: Du bist ein toller Typ, Jimmy, aber ich bin müde. Dann stand ich unten auf der Straße und sah sie die Eisentreppe hochlaufen.«
    Rosy mustert den muskulösen jungen Mann. »Kennen Sie jemanden in Gwendolyns Bekanntenkreis, der diese Treppe bezwungen hat?«
    »Aus unserem Jahrgang keiner. Zumindest brüstet sich keiner damit.«
    »Haben Sie den Namen Rank schon einmal gehört?«, fragt Ralph.
    Ogilvy dreht sich zu ihm. »Nein.«
    »Überlegen Sie.«
    »Wer soll das sein – Rank?«
    »Miss Perrys Liebhaber.«
    »Nein.« Ogilvy lacht, dass die kräftigen Zähne zum Vorschein kommen. »Der heißt anders.«
    »Wer?«
    »Gwendolyns Lover.«
    Rosy beugt sich vor. »Wollen Sie sagen, Sie kennen den Mann, mit dem sie eine Beziehung einging?«
    »Und ob ich den kenne.«
    Ohne Umstände setzt er sich neben sie. Da seine Hose eng ist, nimmt er Schlüsselbund und Brieftasche heraus und legt beides auf die Bank.
    »Wenn ich sage, Gwens Treppe wurde von keinem Mann bezwungen, gilt das nur für die Treppe. Bezwungen wurde Gwendolyn, das weiß ich.«
    »Von wem?«
    »Unser verehrter Tutor trug den Sieg davon.«
    »Mr Gaunt?«
    Rosy kann eine wichtige Nachricht wie eine alltägliche Nachricht entgegennehmen. Sie verzieht keine Miene. »Was bringt Sie zu der Annahme? Haben Sie mit Miss Perry darüber gesprochen?«
    »Ich habe es mit eigenen Augen gesehen.«
    Ein Blick zwischen den Polizisten. »Bei welcher Gelegenheit?«
    »Ich ging zu Gaunt ins Zimmer, wollte etwas mit ihm besprechen.«
    »Sitzt im Vorzimmer nicht die Sekretärin?«
    »Ja, bis fünf. Danach liegt der Trakt wie ausgestorben da.«
    »Sie gingen hinein. Was sahen Sie?«
    »Einen Kuss.«
    »Miss Perry und ihren Lehrer?«
    »Er hatte sie gegen den Schreibtisch gelehnt.«
    »Wie reagierte Mr Gaunt auf die Störung? Was sagte er?«
    »Nichts. Er warf mir einen Blick zu. Pech gehabt, mein Freund, sie gehört mir, bedeutete sein Blick.«
    »Und weiter?«
    »Die beiden standen beisammen, abwartend. Gwens Haar war unordentlich.«
    »Hat sie etwas gesagt?«
    »Nur meinen Namen.«
    »Und Sie?«
    »Ich habe mich entschuldigt und bin hinausgegangen.«
    »Weshalb?«
    »Wenn zwei Leute sich einig sind, will man nicht stören.«
    Ralph tritt näher. »Hat Mr Gaunt Sie gebeten, die Sache für sich zu behalten?«
    »Nein.«
    »Immerhin, ein Lehrer und seine Studentin –«
    »Gwen war volljährig.«
    »Er ist verheiratet.«
    »Wir haben später nie davon gesprochen.«
    »Haben Sie es herumerzählt?«
    »Ich hätte es fast getan. Aber dann …« Ogilvy schiebt die Hände zwischen die Schenkel. »Ich wollte Gwen nicht schaden.«
    »Wo Sie angeblich nur einen Flirt mit ihr hatten?«, sagt Rosy.
    »Ich mag das Getratsche nicht.«
    »Was haben Sie bei dem Kuss der beiden gefühlt?«
    »Gefühlt?«
    »Hat es Ihnen wehgetan, Gwen und Gaunt zusammen zu sehen?«
    »Ich bin ein guter Verlierer, Inspector. Das Leben ist kurz. Es stehen viele Blumen am Wegesrand, die gepflückt werden wollen.«
    Rosy hat mehrere Methoden, den Dingen auf den Grund zu gehen. Einfühlsamkeit, Schläue oder Überrumpelung.
    »Darf ich?«
    Bevor Ogilvy etwas einwenden kann, nimmt sie seine Brieftasche von der Bank und klappt sie auf. Einen Augenblick scheint es, als wollte er ihr das Portemonnaie entreißen. Seine Hände ballen sich zu Fäusten.
    »Das bedeutet gar nichts«, sagt er.
    Rosy zeigt Ralph die Brieftasche. Vorn steckt ein Foto. »Das sieht mir nach viel Gefühl aus, finden Sie nicht?«
    Ogilvy schaut in den Park. »Es war ein toller Abend, es ist ein guter Schnappschuss. Weshalb soll ich das Bild nicht bei mir tragen?«
    Das Foto zeigt den lachenden Studenten, Gwendolyn drängt sich in seinen Arm und schaut zu ihm auf. Dahinter ein Himmel im Abendrot. Es ist ein Moment, der einem Kuss vorangegangen sein könnte.
    »Wer hat das Bild gemacht?«
    »Meine Schwester. Bei uns daheim.«
    »In Leicester?« Er nickt. »Miss Perry ist mit zu Ihnen nach Hause gefahren?«
    »Ich sage ja, wir waren uns sympathisch.«
    »Das sieht nach mehr als Sympathie aus.« Rosy gibt ihm die Brieftasche zurück. »Es sieht nach Liebe aus. Haben Sie Gwendolyn geliebt?«
    »Verknallt war ich.« Er steht auf, macht ein paar Schritte. Unter seinen Achseln haben sich Schweißflecken gebildet.
    »Ihr Verhältnis ging über bloße erotische Anziehung

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