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Der Killer im Lorbeer

Der Killer im Lorbeer

Titel: Der Killer im Lorbeer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Escroyne
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könnte?«, fragt Rosy.
    »Ich bin überzeugt, dass Sie sich irren.«
    »Was macht Sie so sicher?« Rosy spürt, wie sich das Verhalten der Frau ändert. Sie blockt ab, verschließt sich. »In Ihrem Körper befinden sich hohe Mengen an Kaliumchlorid, die nicht von Ihren Medikamenten herrühren und die auch nicht von normaler Nahrung stammen können.«
    Mrs Gaunt streicht die Decke auf ihren Beinen glatt. »Sondern?«
    »Die Substanz wurde Ihnen verabreicht.«
    »Seit wann?«
    Ein eindringlicher Blick. »Wollen wir weiter um den heißen Brei herumreden, Mrs Gaunt?«
    »Seit wann, Inspector?«
    »Seit Monaten. Möglicherweise seit der Zeit, als Ihr Mann sein Verhältnis mit Miss Perry angeblich beendet hat.«
    »Wer soll mich Ihrer Meinung nach vergiftet haben?«, fragt die andere mit gespieltem Gleichmut.
    »Das wissen Sie doch längst.«
    »Nichts weiß ich.« Kantig treten die Backenmuskeln der Frau hervor.
    »Ist es Ihnen denn nicht selbst aufgefallen? Schmeckte der Tee vielleicht komisch? Wurde Ihnen nach dem Essen manchmal schlecht? Haben Sie es immer Ihrer schwachen Konstitution zugeschrieben, oder tauchten Zweifel auf?«
    »Weshalb sagen Sie nicht klipp und klar, welchen Verdacht Sie haben?«
    »Sie werden von jemandem vergiftet, der Sie und Ihre Verfassung genau kennt. Die Vergiftung findet in so kleinen Schritten statt, dass die Symptome nicht zu stark von Ihrer sonstigen Angegriffenheit abweichen. In einiger Zeit hätte die erhöhte Dosis an Kaliumchlorid zu Ihrem Tod geführt, Ihrem absichtlich herbeigeführten Tod. Mit anderen Worten: Sie werden langsam ermordet.«
    Rosy wirft einen Blick zum Constable. Der hält das Aufnahmegerät sichtbar in der Hand. Mrs Gaunt muss klar sein, was immer sie erwidert, kommt einer Aussage gleich.
    Äußerlich hat sich die Kranke im Griff. »In Ihrer Theorie scheint Edward der einzig mögliche Mörder zu sein.«
    »Haben Sie eine andere Erklärung?«
    »Weshalb sollte mein Mann das tun?«
    Rosy überlegt die Antwort genau. » Bis dass der Tod euch scheidet . Ihr Mann hätte eine Scheidung von Ihnen nicht erwirkt, oder?«
    »Nein.«
    »Hat er je danach gefragt?«
    »Nein«, sagt Mrs Gaunt schneidend. »Sie haben meine Frage nicht beantwortet. Weshalb sollte mein Mann das tun?«
    »Die Antwort kann nur er allein geben. Für mich stellt sich der Fall so dar, dass Ihr Mann frei sein wollte, um mit Gwendolyn Perry eine feste Beziehung einzugehen.«
    »Die Affäre war beendet.«
    »Das behauptet er.«
    »Ihre Phantasie geht mit Ihnen durch, Inspector.« Die Frau im Bett erhebt zum ersten Mal die Stimme. » Altes Herz wird wieder jung? Der zweite Liebesfrühling? Edward ist nicht der Typ für so etwas. Er ist zu rational dafür.«
    Rosy verschärft die Gangart. »Sie haben ihn sexuell nie befriedigt. Vierzehn lange Jahre nicht. Bei Miss Perry gingen Edwards erotische Träume endlich in Erfüllung. Sie ließ ihn aufblühen. Ist es verwunderlich, wenn er Gwen vollständig an sich binden wollte? Ist es nicht sogar verständlich? Dabei gab es nur ein einziges Hindernis!«
    »Mich?«, flüstert Mrs Gaunt.
    »Sie! Er belügt Sie. Behauptet, er habe die Affäre beendet, und kehrt scheinbar geläutert in Ihr Heim zurück. Er wiegt Sie in Sicherheit, und Sie glauben ihm. Von diesem Tag an mischt er Ihnen Gift ins Essen. Während es Ihnen von Woche zu Woche schlechter geht, spielt er den rührend besorgten Partner. An der Uni verbreitet er das Gerücht von der kränkelnden Frau, die seiner Fürsorge bedarf. Er hätte das Spiel so lange weitergetrieben, bis er als trauernder Gatte an Ihrem Grab gestanden hätte.«
    Mrs Gaunts Oberkörper schnellt nach vorn. »Das ist erfunden! Nicht ich wurde ermordet, nicht ich liege unter der Erde, sondern Gwendolyn Perry! Wie erklären Sie sich das?«
    »Das ist das … besonders Traurige an diesem Fall.« Ein Lächeln huscht über Rosys Gesicht. »Edward wollte seine Frau umbringen und mit seiner Geliebten ein neues Leben beginnen. Und plötzlich stirbt seine Geliebte.«
    »Das ist – absurd«, flüstert die andere.
    »Das ist Mord immer, Mrs Gaunt. Und weil es so ist, hat sich die Lösung dieses Falles eine Zeit lang vor mir verborgen.«
    Der Constable sieht Rosemary ebenso neugierig an wie Mrs Gaunt. Der junge Mann vergeht förmlich vor Bewunderung für seine Chefin.
    »Sie kennen die Lösung?«, fragt die Kranke tonlos.
    »Ich kenne sie.«
    Mrs Gaunt sinkt in die Kissen.

R osy kann Ralph nicht erreichen. Das Diensthandy sollte offen sein, die

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