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Der Kimber 1. Buch: Ehre (German Edition)

Der Kimber 1. Buch: Ehre (German Edition)

Titel: Der Kimber 1. Buch: Ehre (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moritz von Lech
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Königreich g e hetzt. Zu Jugurthas Pech war es den Häschern nicht gelungen, ihn auch zu töten, und folg e richtig nutzte Adherbal die nächst Gelegenheit, beim Senat in Rom Beschwerde einz u legen. Das war der Grund für Jugurthas Vorl a dung. Die Senatoren hatten vor, ihm eine Lehre zu e r teilen, doch sie hatten nicht damit gerechnet, dass Jugurtha sich in seiner Zeit als römischer Söldner b e reits ein genaues Bild von den römischen Vorli e ben und Schwächen gemacht hatte. So sah er seiner Vorl a dung gelassen entgegen. Mit Charme und größeren Summen Bargelds bestach er sämtliche in dieser Sache ermittelnden Mitglieder des Senats, und als das Urteil verkündet war, sah er sich nicht nur vollkommen reh a bilitiert, sondern auch als B e herrscher des fruchtbaren Westteils des Landes. Adherbal war mit dem kärglichen Osten abgespeist worden. Jugurtha, der sich nun una n greifbar füh l te, reiste zurück in seine Heimat und nut z te die nächste Gelegenheit um Adherbal erneut a n zugre i fen, der sich in die Stadt Cirta flüchtete. Auch A d herbal war nicht dumm und wusste sehr gut, wie man Rom auf seine Seite ziehen konnte, denn Cirta war eine römische Ansiedlung, und somit stand er autom a tisch unter dem direkten Schutz des mäc h tigsten Re i ches der Welt. Dies jedoch beeindruckte Jugurtha nicht besonders. Sofort belagerte er die Stadt. Die Einwo h ner Cirtas riefen Unterstützung aus Rom. Eine G e sandtschaft reiste an, sah sich das ganze Dilemma an und versuchte durch Verhan d lungen Jugurtha zum Rückzug zu bewegen. J u gurtha versprach alles, ve r schenkte viel und e r reichte, dass die Abordnung ber u higt nach Rom zurückkehrte. Kaum war das Schiff mit den G e sandten am Horizont verschwunden, stürmte J u gurtha die Stadt Cirta und tötete nicht nur Adhe r bal, sondern die gesamte männliche Bürgerschaft inklusive aller Römer und Italiker. Di e se Provok a tion konnte Rom nicht mehr hinnehmen und erklä r te den Krieg. Konsul Lucius Ca l purinus Bestia zog mit mehreren Legionen aus, um die römischen Bü r ger zu rächen und den Frieden wiederherzustellen. Der Frieden wurde auch tatsächlich erstaunlich schnell geschlossen. Calp u rinus überzeugte sich mithilfe einer beträchtlichen Summe Geldes von der Integrität und Harmlosigkeit Jugurthas, bestätigte ihn Kraft der Macht, die ihm von Rom verliehen war, in seinem Amt als König von N u midien und zog nach Rom zurück.
     
    Von alledem wurde Lucius nur wenig gestört. L e diglich einige seiner Mitstudenten bekamen kleinere Ko m mandos auf dem neuen Kriegsschauplatz und ve r schwanden aus Rom. Lucius hatte natürlich ke i ne Chance einen der prestigeträchtigen Posten zu erhalten, denn diese e r forderten den Nachweis e i nes größeren Vermögens, und so lief sein Leben weiter in den g e wohnten und nicht unangenehmen Bahnen. Erstaunl i cherweise litten seine Studien wenig u n ter seinem Doppelleben. Tagsüber besuc h te er seinen Unterricht, wobei sich seine Leistungen gerade im rethorischen Fach sogar noch steigerten. War er früher etwas hö l zern und ung e schickt in seinen Formulierungen und in seinem Auftreten gewesen, so profitierte er nun nicht wenig von dem Stil, den er sich bei seinen neuen Freunden ang e eignet hatte. Viele seiner Kommilitonen versuchten seine elegante Art sich auszudrücken und seinen treffenden Witz zu imitieren. Beim nachmittägl i chen Training auf dem Marsfeld war er immer noch einer der Be s ten. Danach war er allerdings meistens so erledigt, dass er zu Hause bis zum Einbruch der Du n kelheit schlief. Anschließend konnte er sich erfrischt in den anderen Teil seines Lebens stürzen. Im Gegensatz zu dem Umfeld, in dem er sich bei Tag bewegte, war er in den Kreisen der Künstler und der Halbwelt anges e hen und ausgesprochen beliebt. Man riss sich um den jugendlichen Spross aus altadliger Familie, der nicht nur blendend au s sah, sondern auch ein intelligenter und aufmerks a mer Gesellschafter war. Seine Erfolge bei Frauen und Männern waren bekannt, und viele blickten neidvoll auf seine Eroberungen. Mit seiner ersten gr o ßen Liebe Metrobius verkehrte er weiterhin freun d schaftlich, ihre enge Bindung hatte sich j e doch langsam gelöst, und beide hatten begonnen wieder mehr eigene Wege zu gehen.
     
    Lucius war bereits seit geraumer Zeit ein fester B e standteil des hauptstädtischen Nachtlebens, als sein Vater eine gewichtige Änderung in ihrer beider L e ben mit ihm zu besprechen hatte. Wie üblich

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