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Der Kimber 1. Buch: Ehre (German Edition)

Der Kimber 1. Buch: Ehre (German Edition)

Titel: Der Kimber 1. Buch: Ehre (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moritz von Lech
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schönen Geliebten des Metrobius gehört, dass sie ordentlich neugierig g e worden wäre. So sagte Lucius zu.
    Das Haus, das Nikopolis sich erarbeitet hatte, oder wie sie es lieber formuliert hätte, das sie von ihren Vere h rern zum Geschenk bekommen hatte, war zwar klein, doch die Ausstattung zeugte von erles e nem G e schmack. Sie selbst empfing Lucius im Atrium, das mit  feinstem Mosaik ausgelegt war. Das Wasserbecken war mit farbigen Karpfen b e stückt und Lucius war froh, dass Nikopolis ihn bei der Hand nahm und ihn ins Triclinium führte, denn die Wände w a ren so bemalt, dass der Eindruck e r weckt wurde, als ob sich in jeder Richtung weite Innenhöfe und weitere Zimmer a n schlossen.
    Nikopolis verscheuchte einen älteren Künstler von der mittleren Liege und schob stattdessen Lucius auf diesen Ehrenplatz. Die anderen Liegen waren von Gästen belegt, die angesichts der beleidigten Miene des Küns t lers hämisch kicherten. Zu allem Überfluss drückte Nikopolis Lucius noch einen üppigen Blumenkranz aufs Haar und setzte sich selbst so, dass sie ihn umso r gen konnte. Zwischen gefüllten Wachteln und Stör in Lavendelblüten ha t te sie ihm g e schickt seine ganze Lebensgeschichte entlockt, und noch vor den Feigen in Wein wusste sie, dass er noch nie jemanden anderen als Metr o bius erhört hatte. Gerührt von so viel jugendl i cher Unerfahrenheit und entschlossen, seine Erfahru n gen ein wenig zu bereichern, reichte sie ihm einen B e cher Wein, doch kaum hatten seine Lippen den Rand berührt nahm sie ihn zurück um an derselben Stelle zu trinken, wobei sie nicht versäumte ihm tief in die A u gen zu sehen.
    „Findest du nicht, dass diese Gesellschaft hier lan g sam unerträglich langweilig wird?“, fragte sie ihn mit hal b lauter Stimme. Lucius, der bisher gar keine Gelegenheit gefunden hatte, sich den Tischgenossen zuzuwenden, zuckte verlegen und wenig wortg e wandt mit den Schu l tern.
    „Komm, mir fallen da wesentlich lustigere Dinge ein, mit denen wir unsere Zeit verbringen kö n nen.“
    Lucius hatte sich wieder gefasst. „Ja, du hast Recht, man fühlt sich hier bald wirklich wie im Schlafgemach.“
    Nikopolis griff seine Hand.
    „Ich glaube doch, dass mein Schlafgemach fröhl i chere Gesellschaften gesehen hat.“
    Sie sahen sich in die Augen und lächelten sich an. N i kolpolis sprang auf und zog Lucius mit sich.
    „Komm, ich werde es dir beweisen!“
    Ohne sich um die schläfrigen Blicke der Tischg e nossen zu scheren, huschten die Beiden aus dem Raum, und kaum waren sie um die Ecke gebogen, fanden sich ihre Lippen. Lucius drän g te sich an sie und war begierig darauf, den Körper einer Frau kennen zu lernen. Nik o polis war begeistert von seiner ungestümen Art, die sich so sehr von dem blasierten Desinteresse ihrer sonstigen Liebhaber unterschied. Sie schafften es, unter Küssen und Liebkosungen das Schlafzimmer zu erre i chen. Sie schlugen die Tür hinter sich zu , fielen auf das Lager und rissen sich die wenigen Kleider vom Leib.
    Lucius verlor seine Jungfräulichkeit zum zweiten Mal, und dies genau in dem Moment, als mit gr o ßem Knall die Tür zum Raum zerbarst und die ü b rigen Gäste, alles andere als schläfrig, mitsamt Sklavinnen und Servie r jungen unter Gelächter und Gepolter hinterher fielen.
    Zu dieser Zeit begann sich über dem südwestlichen Mittelmeer eine Wolke zusammenzubra u en. Der Sturm, der sich daraus entwickeln sollte, würde ganz Rom durcheinander wirbeln, doch zunächst schien alles ganz unbedrohlich. Der römische Plebs war tagelang auf den Beinen um ein Schauspiel zu bewundern, wie man es nur in der Hauptstadt zu sehen bekam. J u gurtha, der König des Vasalle n staates Numidien war vor den Senat zitiert worden, um sich wegen e i niger Untaten zu verantworten. Er hatte keinen Aufwand gespart und war mit präc h tigstem G e folge angereist. Die Gassenjungen b e wunderten seinen Einzug in die Stadt, der mit se i nen Elefanten und Prunkwagen, mit seinen schwa r zen Sklaven und Tänzerinnen mehr e i nem Tr i umphzug denn dem Einmarsch eines minderen Verbündteten und Angeklagten glich. Es hätte nicht viel gefehlt und das Volk von Rom hätte dem Mi s set ä ter zugejubelt. Aber Jugurtha war eine Gefahr für Rom. Er hatte die Herrschaft über das numid i sche Reich zusammen mit seinen beiden Stiefbr ü dern geerbt. Doch Teilen war nicht seine Sache. Sein älterer Bruder Hiempsal wurde von Unb e kannten ermordet. Der Jü n gere,  Adherbal, wurde aus dem

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