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Der Kimber 1. Buch: Ehre (German Edition)

Der Kimber 1. Buch: Ehre (German Edition)

Titel: Der Kimber 1. Buch: Ehre (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moritz von Lech
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Festung standen, meinte Lucius vor Wut schreien zu müssen, dümmer und u n geschic k ter konnte man sich überhaupt nicht anstellen als Manlius es eben vorgemacht hatte. Mit Bocchus als Verbündeten hätten sie eine Chance gehabt, den zermürbenden Kleinkrieg zu beenden, den sie seit einigen Monaten zu führen gezwungen waren. A n statt irgendwelche A n sprüche zu verkünden, hätte man erst einmal in Erfahrung bringen müssen, was denn übe r haupt hinter dem Versuch steckte, mit den Römern zusammenzuarbeiten. Wenn nicht die strenge Hierarchie jede Kritik an seinem Vo r geset z ten verboten hätte, Lucius hätte Manlius den Kopf gewaschen. Schließlich waren sie kommentarlos vor die Tür gesetzt worden. Doch wie die Dinge lagen, musste er seinen Ärger hinunterschlucken und sich Manlius’ ungeschickte Versuche anhören sein Vo r g e hen nachträglich zu rechtfertigen. Dieser war sich nä m lich selbst unsicher geworden, ob sein To n fall der S a che genutzt hatte und versuchte nun L u cius von se i ner Taktik zu überzeugen. „Mit diesen Wilden muss man zur rechten Zeit ein klares Wort spr e chen. Wir sind schließlich die größte Macht der Welt. Jetzt sind die Fronten klar, und die nächsten Tage werden zeigen, was uns dieser Orientale zu bieten hat. Der braucht nicht zu glauben, dass er uns auf den Arm nehmen kann.“
    Lucius kniff die Lippen zusammen und bemerkte statt einer Erwiderung nur, dass es wohl nötig w ä re, in der Karavanserei Bescheid zu geben, dass sich ihr Aufen t halt auf unbestimmte Zeit verlängern werde.
     
    Aus der Festung drang mehrere Tage lang keine Nac h richt zu den beiden Botschaftern. Lucius saß wie auf glühenden Kohlen. So dringend er an dem Feldzug hatte teilnehmen wollen, so dringend wol l te er aus di e sem staubigen Land wieder fort. Zw i schenzeitlich wü r den in Rom die nächsten Wahlen stattfinden, und wenn es ihnen nicht gelänge den Krieg in Numidien zu bee n den, dann würden sie hier verrotten. Er wagte es nicht sich aus der Kar a vanserei zu entfe r nen aus Angst, ein Bote aus der Festung würde Manlius allein antreffen und ihm die Möglic h keit zu neuen Unbesonnenheiten geben.
    Endlich, am Morgen des achten Tages, kam die erl ö sende Botschaft.
    „Bocchus, der Fürst Mauretaniens, erwartet den R ö mer mit den blauen Augen bei Sonnenu n tergang in seinem Palast.“ Manlius lächelte verständnislos und riskierte sogar eine Nachfrage, doch der Bote fügte nur noch hinzu: „Den Römer mit den blauen Augen, und zwar allein.“
    Lucius Niedergeschlagenheit war zu Ende. Er j u belte innerlich, nach außen gestattete er sich ledi g lich ein Achselzucken. „Eine Spinnerei dieser laun i schen Or i entalen,“ schien es zu sagen. Den Rest des Tages mus s te er sich Manlius Ratschläge und U n terweisungen a n hören, der ihn damit sogar bis in den Hammam ve r folgte.
    Als Lucius bei Sonnenuntergang die Karavanserei ve r ließ, erstaunte es ihn nur wenig, dass er vor der Tür von zwei Männern erwartet wurde, die ihn in ihre Mitte nahmen. Sie erreichten die Festung in der Dämmerung, und Lucius nahm das Tuch ab, das er schon ganz g e wohnheit s mäßig um den Kopf geschlungen trug.
    Wieder ließ man ihn eine Zeit lang in der Kammer wa r ten, als er nach einiger Zeit von einem Wächter in den Hof geführt wurde, war schon die Nacht hereingebr o chen. Zwei Reihen von niedrigen L a ternen flankierten die Wasserfläche, die die Reflexe der Flammen in die Dunke l heit warf. Der Duft der Rosen lag schwer in der Luft und wurde nur hin und wieder durch einen leic h ten Lufthauch ze r streut. Am Ende der Wasserfläche lagerte Bocchus vor der Halle mit einigen Gesellscha f tern. Die Te p piche und Polster waren nach draußen geschafft worden, um die Nachtluft genießen zu kö n nen. Sklaven reichten kniend Datteln und kleine Schä l chen mit Süßigkeiten. Leise Musik erklang aus I n str u menten, wie sie Lucius noch nie gehört hatte. Man brachte ihn vor den Fürsten, und nachdem er sich ve r neigt hatte folgte er der Aufforderung sich zu setzen. Er nahm eines der Schälchen von einem Tablett, das ein Sklave ihm sogleich anbot und stel l te verblüfft fest, dass der Inhalt so kalt war, dass das Gefäß beschlug. Er nippte an dem Getränk, das sehr süß war und ein bl u miges Aroma verströmte.
    Nach einer Weile des Schweigens, in der sie den ve r schlungenen Arabesken des Konzertes lausc h ten, sprach ihn Bocchus in seiner schleppenden Sprechwe i se an.
    „Du verstehst etwas

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