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Der Kimber 2. Buch: Rache (German Edition)

Der Kimber 2. Buch: Rache (German Edition)

Titel: Der Kimber 2. Buch: Rache (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moritz von Lech
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winkte se i nen Leibwächtern und ließ sich seine Börse g e ben. Er zählte dem Legionär das Geld auf die Hand und legte in einem Anfall von Großmut noch zwei Sesterzen dazu. Lentulus b e dankte sich demütig, während es ihm schon vor den Kommentaren seiner Kameraden grauste, die in der Kneipe auf ihn warteten. Den ganzen Weg nach Rom hatten sie den Schwerkranken in einem Ka r ren zwischen Waffen und Schilden versteckt gezogen. Wenigstens ha t te er wegen des Fiebers kaum etwas gegessen. Trotzdem hätte Le n tulus gerne einen besseren Abschluss erzielt. Mit hängenden Ohren betrat er die Kneipe wo er seinen Freunden diesen Misserfolg beichtete. Die hatten in der Zwischenzeit schon reichlich gebechert, und statt ihm Vo r würfe zu machen, lachten sie ihn gutmütig aus. Sie beschlossen, das Geld noch in dieser Nacht gemei n sam durchzubringen. Sie riefen nach Wein, und nachdem Lentulus den ersten Becher getrunken hatte, hatte er die Enttäuschung schon fast verschmerzt. Si n gend und in bester Laune zogen sie später von Kneipe zu Kneipe. Den Rest des Geldes trugen sie zu später Stunde in ein schlichtes Bordell, dessen Angebot sich hauptsächlich aus Huren rei f eren Alters zusammensetzte.
     
    Audatus ließ seine einzige Neuerwerbung von den Lei b wächtern in die Schule schaffen, während er selbst sich auf dem kürzesten Weg nach Hause machte. Er warf die Kleider von sich, legte sich ins Bett und zog sich die D e cke über den Kopf, um bis zum Abend zu schlafen.
    Als er erwachte, war es bereits dunkel g e worden. Siedend heiß fiel ihm ein, dass er heute bei einem hochrangigen Patrizier und leidenschaftlichen Freund der Schwer t kämpfe zum Gastmahl geladen war. Die Aussicht belebte ihn, und da die leidigen Kopfschmerzen endlich nachg e lassen hatten, rief er nach den Sklaven.
    „He, ihr faules Pack! Wo treibt ihr euch nun wieder he r um? Muss man euch denn extra sagen, dass ich heute noch eine Einladung habe? Los, bringt R a siermesser und Öl.“
     
    Irritiert fuhr sich Bolanus mit der rechten Hand über den Nacken. Gestern hatte er begonnen, im Kranke n trakt der Schule einen der getöteten Neulinge zu s e zieren, doch auf dem Tisch, auf dem er gestern die Le i che mit einem Tuch abgedeckt zurückgelassen hatte, lag nun ein Lebe n der. Dieser war zugegebenermaßen in sehr schlechtem Zustand, aber im allgemeinen wurde doch Wert darauf gelegt, dass die Körper wirklich tot waren, bevor er sie öffnete, um die Lage der Eingeweide und den Ve r lauf der Blutgefäße zu studieren. Bolanus hatte den Posten eines Arztes der Schule übernommen, obwohl die Beza h lung nicht besonders gut war, aber er hatte noch viel vor, und ihn hatte die Aussicht gereizt, kerngesunde Körper, die nur wenig beschädigt waren, zur Erforschung berei t gestellt zu bekommen. Das Öf f nen von Leichen war in der ganzen Welt strengstens verboten, doch in den K a sernen hatte sich ein kleiner, rechtsfreier Raum gebildet, der einem ehrgeizigen und wissensdurst i gen Arzt den nötigen Spielraum ließ. Wo kein Kläger, da kein Richter. Natürlich bekam er nur die Kämpfer, die in einem ihrer ersten Auftritte unte r legen waren, denn die Erfahreneren hatten Vereine gebildet, die für eine ordnung s gemäße Bestattung sorgten und die Kosten dafür gemeinschaf t lich trugen. Dass man ihm einen Lebenden auf den S e ziertisch legte, war neu. De s halb rief er zur Sicherheit einen Wärter, um sich zu ve r gewissern, dass der Körper wirklich für ihn gedacht war. Auf sein Rufen eilte ein Aufseher herbei, und als dem das Missverständnis klar wurde, lachte er laut auf.
    „Du liebe Güte! Da wäre uns aber beinahe ein g e waltiger Fehler unterlaufen. Der Mann ist nicht für eure Fledderei gedacht, vielmehr ist er die letzte Erwerbung unseres Chefs. Du sollst ihn untersuchen und Anordnungen tre f fen, wie man ihn wieder auf die Beine bringen kann. Die Leibwächter, die ihn gestern angeschleppt haben, b e haupteten, dass es sich um eine besondere Laune unseres Lei t ers handelt. Nicht auszudenken, was geschehen wäre, wenn du ihn einfach au f geschlitzt hättest.“
    Bolanus zuckte unter dem unwissenschaftlichen Au s druck zusammen, fiel dann aber leutselig in das herzliche Lachen des Wächters ein. Als sie genügend gelacht ha t ten, fragte Bolanus:  „Wie kann denn das sein, dass di e ser Ausschuss das besondere Interesse von Audatus g e nießt?“
    „Die Wachen meinten, es handle sich um eine Art Wette, Näheres weiß ich allerdings auch

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