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Der Kimber 2. Buch: Rache (German Edition)

Der Kimber 2. Buch: Rache (German Edition)

Titel: Der Kimber 2. Buch: Rache (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moritz von Lech
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nach abverkauft wo r den, doch die Versteigerung der Krieger, die als Gladi a toren in Frage kamen, hatte man sich für den heutigen Tag aufgespart. Es sta n den zwar nicht besonders viele zur Auswahl, doch die fremdartigen Menschen wären in den nächsten Monaten die Haupta t traktion in jedem Programm. Und au s gerechnet gestern hatte er wieder einmal zu lange auf dem Gelage ausgehalten.
    Rund um die weite Fläche des Campus hatten sich M ü ßiggänger und Schaulustige ve r sammelt, um einen Blick auf den Fortgang der Auktion zu werfen und die ausg e stellte Ware zu begaffen. Schon vom Eingang her sah Audatus, dass die Gefangenen nicht mehr auf dem hö l zernen Podest ausgestellt waren, sondern in verschied e nen Ecken in einigen gesonderten Grüppchen bewacht wurden. Seine schlimmsten Befürchtungen wurden wahr, die Auktion war also bereits beendet, er war zu spät g e kommen. Die ruhmreiche Schule des Ludus magnus würde nicht einen der grauenhaften Ba r baren ausbilden um sie zur Feier eines besonderen Festtages gegen kli n gende Münze auf das Forum zu schicken. Was für eine peinliche Situation, er würde Mühe haben, seinen Posten zu verteidigen. Audatus begann zu zi t tern, es durfte nicht sein, dass er mit so ganz leeren Händen zurückkam, vie l leicht konnte er einem der anderen Schu l leiter ein oder zwei Ba r baren zu einem überhöhten Preis abhandeln. Zöge r lich schritt er weiter. Im Vorbeigehen passierte die erste Gruppe der Gefangenen. Mit seinem e r fahrenen, prüfenden Blick musterte er die Männer, die hier ang e kettet in einer Gruppe standen. Aus der Nähe sahen sie nicht anders aus als die üblichen Kelten, die man hier regelmäßig aus den westlichen Provinzen angeliefert b e kam: hellhäutig, mit rötl i chem oder braunem Haar, etwas über Mittelmaß gewachsen. Er war en t täuscht, denn er hatte sich mehr erwartet. Bei den Tie r hatzen wurde das Publikum immer anspruchsvoller, so dass die Veransta l ter alle Mühe hatten, immer exotischere und gefährlich e re Bestien heranzuschaffen. Einen ähnlichen Effekt ha t ten sich alle auch von den gefährlichen Barbaren ve r sprochen, doch die Ausbeute war en t täuschend normal.
    Audatus konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen, hier bot sich ein Ausweg aus seinem Dilemma. Er würde ei n fach einen Posten Gallier einkaufen und als nordische Barbaren ausgeben. Schlecht ausg e bildet, würden sie schnell genug das Zeitliche segnen bevor irgendjemand hinter ihr G e heimnis kam. Er rieb sich schon die Hände, als seine Kollegen aus den anderen Schulen ihn entdec k ten. Da der Posten des Leiters des Ludus magnus hoch b e gehrt war, konnte sich niemand die Gelegenheit zu Spott en t gehen lassen.
    „Na, Audatus“, rief der erste, „schon aufgesta n den? War’s schön gestern Abend?“
    „Deine Kaserne ist sicher so mit Barbaren vollg e stopft, dass du keine neuen mehr br a uchen kannst.“
    Einer der Witzbolde hatte etwas Mitleid mit dem ertap p ten Gesicht des Verspotteten und versuchte ihm zu he l fen. „Barbari“, rief er, „ Barbari venales, alius alio n e quior!“ Hö h nisches Gelächter folgte diesem Witz, der ursprünglich auf Sarden geprägt worden war. Die Barb a ren waren wirklich in ähnlich schlechtem Zustand wie einst die Bewohner Sard i niens, deren mindere Qualität bis auf den heutigen Tag Anlass zu Scherzworten gab. Doch so schnell ließ man sich nicht a b bringen, und schon begann ein anderer wieder zu spötteln: „Da hinten gibt’s noch was Besonderes, genau richtig um den Glanz deiner Schule aufzupolieren.“
    „Die hat es ja recht nötig, wie man in letzter Zeit sehen kann.“
    „Hast du eigentlich noch irgendeinen Veteranen in de i nen Höfen? Oder haben meine Kämpfer sie alle mitei n ander bei den letzten Spielen erledigt?“
    Audatus drehte sich genervt weg. Um dem Spott zu en t kommen, wandte er sich autom a tisch in die Ecke, die der eine Spaßvogel ihm gewiesen hatte. Lachend plaude r ten die anderen weiter und überließen es ihren Aufs e hern, die erworbenen Sklaven in die Kasernen zu treiben.
     
    In der Ecke, in der Audatus schließlich Halt machte, traf er auf einen kleinen, dunkelhäutigen Legionär, der offe n bar versuchte, auf eigene Faust ein Geschäft abzuw i ckeln. Seine Ware war ein Schwerverwundeter, der sich fiebernd auf dem Erdboden wälzte. A u datus seufzte, schlang seine Toga fester um seinen Oberkörper und wandte sich zum G e hen. Der kleine Legionär fasste ihn am Saum seiner

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