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Der Klang des Herzens

Titel: Der Klang des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jojo Moyes
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krach , und noch ein paar Balken. Das hätte uns umbringen können. Es hätte jeden umbringen können.«
    Mr Grangers Gesicht war vom Laufen gerötet. »Gott sei Dank, Ihnen ist nichts passiert«, keuchte er. »Dachte schon, das Haus stürzt zusammen. Mir ist fast die Pumpe stehen geblieben.«
    »Sind wir denn sicher?«, fragte Isabel.
    »Was?«, fragte Matt.
    »Ich meine – bleibt’s bei diesen fauligen Deckenbalken? Oder müssen wir damit rechnen, dass noch mehr runterkommt?« Ihre Augen bohrten sich förmlich in die seinen.

    Matt sagte nichts.
    »Hab noch nie gesehen, dass eine Decke einfach so runterkommt«, bemerkte der alte Mann.
    »Aber das war’s, oder?«, beharrte Isabel. »Alles andere ist in Ordnung? Es war bloß dieses Zimmer?« Kitty sah, dass sie ihre Geige an sich drückte. Sie musste sie an sich gerissen haben, als sie dachte, das Haus stürzt zusammen.
    Eine kurze Stille trat ein. Sag was, flehte sie Matt stumm an, bitte sag was.
    »Die anderen Räume sollten in Ordnung sein«, sagte Anthony, der hinter ihr stand. »Ich verstehe das nicht. Die anderen Decken hier oben sind alle in Ordnung. Ich hab sie mir selbst angeschaut. Es war sicher bloß die hier.«
    »Mag sein, Anthony, aber hast du genug Erfahrung, um das beurteilen zu können?«, wandte Matt herausfordernd ein.
    »Aber ich bin sicher …«
    »Fängst du jetzt schon an, Garantien zu geben, Sohn? Du bist dir absolut sicher, dass dieses Gebäude solide ist?« Er starrte seinen Sohn an, als wolle er sagen: Wage es ja nicht, mir zu widersprechen.
    »Was soll das heißen, Matt?«
    Stille.
    »Ich kann nichts versprechen, Isabel.« Er schüttelte den Kopf. »Ich habe Ihnen gesagt, was ich von dem Haus halte. Ich kann Ihnen nichts vormachen.«
    Kitty wollte gerade wieder nach unten gehen, als plötzlich ein lauter Knall ertönte, der im ganzen Haus widerhallte.
    »Was zum Teufel …« Isabel brach ab.
    Es war, als sei plötzlich die ganze Luft aus dem Haus gesaugt worden. Matt stürzte, die Haare voller Gipsstaub, die Treppe hinunter, dicht gefolgt von Kitty und ihrer Mutter. Mein Gott, dachte sie, dieses Haus wird uns noch alle umbringen.
    An der Tür stieß sie mit Matt zusammen. Byron stand mitten
in der Küche, ein rauchendes Gewehr über der Schulter. Ein paar Meter von ihm entfernt, draußen, jenseits der Schwelle, lag eine tote Ratte.
    »Verflucht noch mal, Mann«, sagte Matt und trat ein. »Was machst du denn da?«
    Der Ratte quollen die Innereien aus dem Bauch, rot und feucht glänzend. Byron schien ebenfalls einen kleinen Schock abbekommen zu haben. »Ich kam rein, um die Schlüssel vom Lieferwagen zu holen, und da saß diese Ratte auf der Türschwelle, frech wie Oskar.«
    »Igitt«, hauchte Thierry, sich für den Moment ganz vergessend.
    Kitty starrte das Tier mit einer Mischung aus Ekel und Mitleid an. Ihre Mutter hielt ihren Arm umkrallt. Nun richtete sie sich zu ihrer vollen Größe auf. »Was zum Teufel denken Sie sich eigentlich dabei, ein Gewehr in mein Haus zu bringen? Sind Sie verrückt?« Ihre Stimme war ganz heiser.
    »Ich hab’s nicht mitgebracht«, entgegnete Byron, »es ist Pottisworths Knarre.«
    Isabel riss ungläubig die Augen auf. »Was!?«
    »Hat es oben auf dem Küchenschrank aufbewahrt. Dort hat es immer gelegen.« Byron deutete auf den Vorratsschrank. »Ich dachte, Sie wüssten das.«
    »Aber warum haben Sie geschossen?«
    »Weil’s eine Ratte ist. Was wollten Sie denn mit ihr machen – sie freundlich bitten zu gehen? Ratten in der Küche? Das dürfen Sie nicht zulassen.«
    »Sie sind vollkommen verrückt! Ein Irrer sind Sie!«, rief Isabel, drängte sich an Kitty vorbei und gab Byron einen heftigen Stoß. »Raus! Raus aus meinem Haus!«
    »Mum!« Kitty packte ihre Mutter, die am ganzen Leib zitterte.
    »Isabel, regen Sie sich nicht auf«, sagte Matt. »Kein Grund zur Aufregung.«

    »Sagen Sie’s ihm«, forderte sie ihn auf. »Er arbeitet schließlich für Sie. Sagen Sie ihm, dass man nicht einfach im Haus von jemandem ein Gewehr abfeuern darf!«
    Matt legte seine Hand auf ihre Schulter. »Genau genommen, war’s ja nicht direkt im Haus. Aber Sie haben recht. Byron, Mann, das war heftig.«
    Byron rieb sich den Hinterkopf. »Tut mir leid. Ich wollte nicht, dass solche Viecher hier rumlaufen – wo Kinder im Haus sind. Ich hab hier noch nie’ne Ratte gesehen. Ich dachte, wenn ich sie gleich erwische…«
    »Also haben Sie in meiner Küche um sich geballert?«
    »Nicht in der Küche. Ich stand in der

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