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Der Klang des Verderbens

Der Klang des Verderbens

Titel: Der Klang des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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Es war später Sonntagabend, einen Direktflug nach Lincoln hatten sie nicht mehr bekommen, und vermutlich war Ronnie genauso ausgelaugt wie er selbst. Wenn dieser Fall gelöst war, würde er ein Jahr lang nicht mehr in ein Flugzeug steigen.
    Na ja, zumindest falls Veronica und er sich immer noch in derselben Stadt aufhielten. Vielleicht sogar im selben Haus.
    Er überlegte, wann er ihr eröffnen sollte, dass er eine Rückversetzung zum FBI -Hauptquartier beantragt hatte. Heute Abend jedenfalls nicht. Aber bald. Allmählich hatte er das Gefühl, dass sie die Neuigkeit verkraften würde.
    »Ich hab nicht
immer
recht«, gab sie mit einem erschöpften Lächeln zurück.
    Ihm gefiel dieses Lächeln – und ihm gefiel, dass sie es auch dann noch zustande bekam, wenn sie müde und bedrückt und voller Sorge und Anspannung war.
    Sobald sie den Terminal hinter sich gelassen hatten und im gefühlt tausendsten Mietwagen dieser Woche saßen – wieder eine dunkle, viertürige Limousine –, checkte Ronnie per Videoanruf die Lage bei Daniels. Er war auf der Wache geblieben, um Ambrose auf den neuesten Stand zu bringen, der wiederum seine Vorgesetzten vor der Bedrohung für Tippett warnen musste.
    »Der Reverend lässt sich in Bezug auf die Demonstration nicht umstimmen«, erzählte Daniels, was eigentlich keinen von ihnen überraschte. »Der Polizeipräsident persönlich hat den Bürgermeister davon zu überzeugen versucht, dass die Drohungen ernst genommen werden müssen, aber der Bürgermeister sagt, sein Freund wäre ein tapferer Mann mit einem ernsten Anliegen, der vollstes Vertrauen in das Washington D.C. Police Department habe. Er sei entschlossen, die große Show stattfinden zu lassen.«
    Ronnie verzog das Gesicht. »Liegen ihm denn auch die Mitarbeiter des Washington D.C. Police Department am Herzen? Denn dann würde er vielleicht mal kurz darüber nachdenken, wie viele Leben dabei draufgehen könnten, seines zu retten.«
    »Bei mir rennst du da offene Türen ein, Partnerin«, sagte Daniels.
    »Alles klar, halt die Stellung, ja? Vielleicht spielt es keine Rolle – es gibt Anlass zur Hoffnung, dass O’Neal gerade in seinem Bettchen liegt und wir noch vor Sonnenaufgang einen Haftbefehl kriegen, reingehen und ihn hopsnehmen können, bevor er sich überhaupt den Schlaf aus den Augen reibt.«
    Das war zumindest der Plan. Den Haftbefehl hatten sie allerdings noch nicht.
    Dr. Tate hatte den Leiter des NDLE kontaktiert, und der wiederum den Staatsanwalt in Lincoln. Er sollte einen Haftbefehl beantragen, aber bis eben, als Jeremy vor einigen Minuten am Flughafen seine Nachrichten überprüft hatte, war keiner erlassen worden.
    Immerhin hatte der Staatsanwalt sofort veranlasst, dass die örtliche Polizei O’Neals Haus überwachen ließ. Ronnie rief den zuständigen Detective an und erfuhr, dass das zivile Überwachungsfahrzeug die ganze Nacht über keinerlei ungewöhnliche Aktivität im Haus festgestellt hatte.
    »Du hast es ja mitgehört«, sagte sie, als sie auflegte. »Im Haus ist es ruhig, seine Frau hat vor einer halben Stunde den Hund rausgelassen, niemand ist rein- oder rausgegangen.«
    »Wissen wir denn ganz sicher, dass der Mann zu Hause ist?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Wir wissen nur, dass er das gestern Abend um Mitternacht war. Was heute passiert ist, ist reine Spekulation.«
    »Er könnte also da sein … oder uns von einem anderen Flugzeug aus zugewunken haben, als wir zwischen hier und D.C. an ihm vorbeigedüst sind.«
    »Das sind die beiden wahrscheinlichsten Szenarien.«
    Großartig. Entweder sahnten sie den Hauptgewinn ab, oder sie zogen den Zonk. Würden sie seine Haustür einbrechen und nur eine verschreckte Ehefrau vorfinden, die sich das Opfer eines Einbruchs wähnte? Oder würde die Gute aufwachen und feststellen, dass neben ihr ein Fremder lag, der nach seiner Pistole griff und sich für eine Schießerei mit der Polizei wappnete?
    Himmel, er hoffte wirklich, dass sie nicht ins Kreuzfeuer geriet. Und genauso inständig hoffte er, dass O’Neal seine Frau zu sehr liebte, um dieses Risiko überhaupt erst einzugehen.
    »Schade, dass man nicht drahtlos von D.C. aus auf seinen OEP -Chip zugreifen kann.«
    Sie blinzelte und starrte ihn an. »Ja, echt schade. Aber von der Straße aus geht das vielleicht!«
    »Meinst du wirklich, dass …«
    »Möglich wäre es«, erwiderte sie mit wachsender Aufregung. »Wenn wir den Identifikationscode und die Passwörter haben.«
    »Na, dann los.« Sie konnten Leben

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