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Der Klang des Verderbens

Der Klang des Verderbens

Titel: Der Klang des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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Suche gestartet, und gleich das erste Ergebnis war eine Seite über Serienmörder.«
    Daniels dachte kurz nach. »Aah –
Son
of Sam.«
    »Genau. David Berkowitz …«
    »… Jack the Ripper und Ted Bundy«, ergänzte er.
    Sykes mischte sich ein. »Reiner Größenwahn, wenn ihr mich fragt.« Er kniff die Augen zusammen. »Andererseits, nachdem wir ihn jetzt ein wenig besser kennengelernt haben, sieht ihm das gar nicht mehr ähnlich. Er scheint sich eher als so eine Art Kämpfer für das Gute zu sehen, statt als Serienmörder in die Annalen eingehen zu wollen.«
    Ronnie dachte darüber nach und fand, dass Sykes recht hatte. Sie starrte auf das Blatt Papier, ließ sich wieder und wieder die Namen durch den Kopf gehen, dann wanderte ihr Blick auf die Liste vor sich.
    »Oh ja, los, mach schon, Partnerin«, drängte Daniels und schob ihr das Papier hin.
    Sykes wusste anscheinend, was Mark meinte. »Unbedingt. Mal sehen, was dabei herauskommt.«
    Wieder überkam sie das heftige Gefühl, Teil einer Ménage-à-trois zu sein, und auch ohne Sex gefiel ihr das ziemlich gut.
    Sie rief eine neue Suche auf und gab die vier Namen ein. Dann las sie den nächsten Namen von Philip Tates Liste ab, fügte ihn ebenfalls hinzu, setzte ihn in Anführungszeichen und drückte auf Suchen.
    Unmengen von Suchergebnissen. Sie scrollte nach unten, ohne überhaupt genau zu wissen, wonach sie eigentlich Ausschau hielt. Nichts, was irgendwie wichtig oder belastend sein könnte, stach hervor.
    Sie versuchte es mit dem nächsten Namen, mit demselben Ergebnis.
    »Mach weiter«, beharrte Daniels. »Die Liste ist lang.«
    »Wenn wir nur wüssten, wie sein Hund heißt«, sagte Sykes mit einem Funkeln in seinen blauen Augen.
    Sie kicherte und versuchte es erneut. Und wieder. Und wieder.
    Achtmal. Neunmal. Zehnmal. Elfmal. Noch öfter.
    Inzwischen war sie im unteren Viertel der Liste angelangt, und ihre Augen waren schon ganz erschöpft, weil sie hastig endlose Suchergebnisse zu Flohmärkten, Diebstählen, Firmenwerbung, frischgebackenen Diplomanden und all den anderen Details, die bei jeder Suche erschienen, überflog. Dummerweise hatte keine der Testpersonen einen wirklich ungewöhnlichen Namen – zumindest bisher.
    Fast war sie versucht, aufzugeben und die Namen einfach weiter einzeln in der Polizeidatenbank einzugeben und zu hoffen, dass bei einem der Probanden eine Zeugenaussage oder eine Benachrichtigung der Angehörigen auftauchte; doch dann beschloss sie, dass sie ebenso gut zu Ende bringen konnte, was sie angefangen hatte. Sie nahm sich den nächsten vor.
    »Aaron O’Neal«, las sie laut, löschte den Namen des vorherigen Probanden und tippte den neuen zu den vier anderen dazu.
    Sie drückte auf Suchen. Und wartete.
    Und dann erstarrte sie.
    »Du lieber Gott«, flüsterte sie und klickte auf den obersten Link. Allein die Überschrift ließ in ihr den Verdacht aufsteigen, dass sie fündig geworden waren. »Ach, du heilige Scheiße.«
    Sykes und Daniels sprangen gleichzeitig auf und stellten sich hinter sie, um über ihre Schulter hinweg auf den Laptopbildschirm zu schauen.
    »Was denn, Ron?«, fragte Daniels ungeduldig, während der Artikel aus der Tageszeitung von Lincoln, Nebraska, geladen wurde.
    Sie las es laut vor, als der Text erschien. »Tragödie unterm eigenen Dach: Lincolner Familie hat Verbindung zu Youth-United.«
    »Youth-United?«, murmelte Sykes mit belegter Stimme. Er erkannte den Namen wieder, genau wie Ronnie, genau wie Daniels – jeder im Land würde ihn wiedererkennen. Innerhalb weniger Monate war Youth-United allen Amerikanern ein Begriff geworden, genau wie der 20. Oktober, der 11. September oder Jonestown, Waco, Columbine und Bloomington.
    Dutzende US -amerikanische Jugendliche – idealistische junge Missionare – waren in Südamerika in einem Dschungel erschossen worden, ohne dass ihr Land den Versuch unternommen hätte, sie zu retten – wer in Gottes Namen konnte das je vergessen?
    Aaron O’Neal jedenfalls nicht, das stand fest.
    Sie überflog rasch den Artikel, bis sie auf seinen Namen stieß, dann las sie laut vor. »Heather und Aaron O’Neal haben am eigenen Leibe erfahren, wie schmerzvoll dieses Unglück für alle Amerikaner war. Für sie wird durch den Tod ihrer beiden Neffen Theodore Samuel Wren Jr. (18) und David Jackson Wren (16), die bei dem Massaker erschossen wurden, die traurige Geschichte der jungen Missionare immer ein schwerer persönlicher Verlust bleiben.«
    Ihre eigenen Worte hallten in ihrem

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