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Der Klang des Verderbens

Der Klang des Verderbens

Titel: Der Klang des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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ihnen herüberschauten. Außerdem schüttelte er ganz leicht den Kopf in Richtung seiner eigenen Jungs an der Theke, die jede ihrer Bewegungen im Auge behielten. Sykes stand keine anderthalb Meter weiter und beobachtete die Szene genauso aufmerksam.
    Seltsam, dass sie sich so einsam fühlte, obwohl sie in einem überfüllten, öffentlichen Lokal unter strenger Beobachtung stand.
    »Ich rede nicht mit Bullen.« Seine Stimme klang höhnisch, seine Haltung war verächtlich. Nach außen sah das wohl so aus, als hätte er sie gerade abblitzen lassen.
    Ihr war das egal. Sie wollte lediglich das, was er wusste. »Deswegen redest du auch nicht mit einem Bullen, sondern mit einer Fremden in einer Kneipe. Ganz harmlos.«
    Es sei denn, er beschloss, die Situation eskalieren zu lassen.
Bitte, Mann, lass alles ganz harmlos bleiben.
    Er überlegte für einen langen Moment und fuhr mit dem Finger über den Rand seines Glases, bis es zu summen anfing. Ronnie wartete geduldig, ohne ihn zu drängen, denn dies war der entscheidende Augenblick. Das hier konnte echt in die Hose gehen, wenn er den Mistkerl spielen wollte. Beziehungsweise einen noch größeren Mistkerl.
    Schließlich erwiderte er, ohne sie anzuschauen: »Angelo hat ein paar abgefahrene Anrufe bekommen.«
    Also gut, er war nicht so dumm, wie sein verunstaltetes Gesicht vermuten ließ.
    »Was für Anrufe?«
    »Telefonanrufe.«
    Ach.
    »Kindermörder hat der Typ ihn genannt.«
    Kindermörder? Eigenartig. »Dachte Angelo, dass es der Vater von einem aus seiner Organisation war, irgendwas in die Richtung?«
    »Nee. Das hier war eine ganz andere Nummer. Er meinte, der Typ klang, als wäre er schon älter. Weiß. Null Ahnung von der Szene.«
    Ihr Herz fing an zu klopfen. Das klang genau nach ihrem Täter. Jetzt verstand sie, warum Wayne sich auf das Gespräch mit ihr eingelassen hatte – weil ihre Beschreibung, nach wem sie suchten, bei ihm einen Nerv getroffen hatte. Sie war froh, dass sie das preisgegeben hatte; wahrscheinlich hätte er ihr sonst überhaupt nichts erzählt. Natürlich hätte er ihr diese Info auch geben können, ohne sie zu betatschen, aber er hatte ihr damit wohl demonstrieren müssen, wo hier der Hammer hing.
    Nur zu gern würde Ronnie ihn irgendwann einmal allein treffen. Dann würde sie ihm zeigen, was sie mit seinem Hämmerchen anstellen konnte. Schließlich hatte Ronnie das intensive Kickbox-Training nicht nur um der guten Figur willen absolviert.
    »Weißt du, wann er diese Anrufe bekommen hat? Und wie viele es waren?«
    »Keine Ahnung, irgendwann im letzten Monat. Ungefähr einmal die Woche, so zwei-, dreimal.«
    Hm. Wollte ihr Bösewicht auf Nummer sicher gehen und hatte lediglich einmal die Woche angerufen, um die Chance zu verringern, dass in seinen hochgeladenen Dateien mehrmals zu sehen war, wie er Ortiz’ Nummer wählte?
    »Hat er noch irgendwas gesagt?«
    »Ja. Er meinte, Angelos Vater hätte niemals in sein Land kommen, sondern in Venezuela bleiben sollen, wo er hingehöre. Und dass Angelo bezahlen würde, wie noch nie jemand für irgendwas bezahlt hätte.«
    Tja, diese Drohung hatte der Anrufer jedenfalls wahr gemacht. »Er kannte Angelos Familiengeschichte? Interessant.«
    »Jepp.
Interessant

    »Ist das alles?«
    »Das ist alles.« Der Gator wandte sich ihr zu, hob die Hand und ließ einen Finger ihre Kehle entlangwandern, bis hinunter zu ihrem Ausschnitt. Sein Grinsen behielt er bei, und sie wusste, dass er sie gerade abstrafte und gleichzeitig eine Show für die Zuschauer abzog, die sich vielleicht fragten, worüber sie sich so angeregt unterhielten. »Jetzt schieb deinen weißen Arsch hier raus, bevor ich schlechte Laune kriege. Und komm ja nie wieder.«
    »Würde mir im Traum nicht einfallen.« Ihr war klar, dass sie ihn jetzt lieber in Ruhe ließ. Sie stand auf und war froh, von hier verschwinden zu können.
    Bevor sie wegging, fügte er hinzu: »Wenn du dieses Schwein findest, erschieß ihn. Kein Prozess, kein Schnickschnack. Wenn du es nicht machen willst, gib mir seinen Namen, dann mach ich’s.«
    Sie nickte langsam. »Ich werd’s mir merken.«
    Er schenkte ihr noch ein hinterhältiges, anzügliches Grinsen. Als sie sich gerade wegdrehte, rief er ihr laut hinterher: »War mir echt ’ne Freude, dich zu fingern, Schlampe. Jetzt geh dir lieber schnell das Höschen wechseln.«
    Sie schloss für einen kurzen Moment die Augen und ging weiter. Dann packte sie Sykes am Arm und zog ihn mit sich in Richtung Ausgang. Seine angespannten

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