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Der kleine Achtsamkeitscoach

Der kleine Achtsamkeitscoach

Titel: Der kleine Achtsamkeitscoach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doris Iding
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zu finden, die zwischen einem Auslöser (zum Beispiel: Ihr Partner kommt zu spät zur Verabredung) und der gewohnten, verinnerlichten Reaktionsweise liegt (Sie haben den Rest des Abends schlechte Laune). Sie können diese Lücke nutzen, um Ihre Gedanken ziehen zu lassen, weil Sie die Situation eh nicht mehr ändern können.
      Übung: Gut oder schlecht?
    Unser Handeln wird sehr davon bestimmt, wie wir etwas bewerten – meist ohne dass wir dies bemerken. Je achtsamer wir sind und je bewusster wir uns wahrnehmen, desto weniger reagieren wir spontan nach alten Mustern und umso freier können wir dann mit der Zeit auch über unsere Reaktionen entscheiden.
Suchen Sie sich ein bestimmtes Übungsfeld – sei es das Einkaufen, der Weg zur Arbeit oder die tägliche Besprechung im Team – und richten Sie Ihre Aufmerksamkeit bewusst darauf, was Sie gerade als gut oder schlecht, als angenehm oder unangenehm empfinden.
Versuchen Sie, möglichst genau wahrzunehmen, wie Sie emotional auf Ihre eigenen Bewertungen reagieren und was das zur Folge hat.
Nehmen Sie sich möglichst bald danach Zeit, dem nachzuspüren und alles aufzuschreiben, was Ihnen aufgefallen ist. Gibt es ein bestimmtes Muster, das sich durchzieht? Hatten Sie mehr positive oder mehr negative Gedanken? Antworten Sie mit Widerstand auf Ihre negativen Bewertungen, ohne abzuwarten, ob diese auch wirklich der Realität entsprechen?
Nehmen Sie einfach nur wahr, was sich zeigt, und verurteilen Sie sich nicht!
Wiederholen Sie die Übung eine Woche lang täglich. So lernen Sie sich besser kennen und werden achtsamer in Bezug auf Ihre Bewertungen.
    Sie sind nicht Ihre Gedanken
    Das Leben wird sehr stark gefärbt durch unsere subjektive Wahrnehmung und durch die Gedanken, die daraus entstehen. Achtsamkeit kann Ihnen dabei helfen, das Leben so anzunehmen, wie es ist, ohne es ständig zu bewerten. Dann entscheiden Sie, ob Sie einem Gedanken Ihre Aufmerksamkeit schenken und welchem nicht. Wachen Sie zum Beispiel morgens mit den Gedanken auf: »Mir ist alles zu viel!
    Könnte ich doch einfach im Bett liegen bleiben und mir die Decke über den Kopf ziehen! …«, nehmen Sie diese in Zukunft nur achtsam wahr, anstatt sich hineinzusteigern und in Selbstmitleid zu verfallen.
    Sie stehen einfach auf und beginnen Ihren Tag. Genauso können Sie verfahren, wenn Ihnen zum Beispiel Ihr ungeliebter Nachbar einfällt. Ohne Achtsamkeit auf Ihre Gedanken könnten Sie vielleicht Folgendes denken: »Herr X ist so ein Idiot, immer parkt er sein Auto so, dass ich kaum in meine Garage fahren kann. Wenn er das noch einmal macht, kann er was erleben!«
    Während Sie sich ausmalen, wie Sie ihn das nächste Mal zur Schnecke machen, fängt Ihr Puls an zu rasen, Ihnen wird heiß, und Ihr Ärger steigert sich langsam, aber sicher immer mehr. Vielleicht stellen Sie sich noch vor, wie Herr X Ihnen eine unverschämte Antwort gibt und wie dann die Hölle losbricht, weil Sie jetzt nämlich …!! In null Komma nichts haben Sie Gedankenketten gesponnen und ein regelrechtes Drama aufgebaut – ohne dass der Nachbar überhaupt wieder in die Nähe Ihrer Garageneinfahrt gekommen wäre. Gedanken lassen sich nicht stoppen, denn es liegt nun mal in der Natur unseres Geistes zu denken. Doch wir können uns entscheiden, die Gedanken loszulassen, statt uns von ihnen hinwegtragen zu lassen oder sie für bare Münze zu nehmen. Gedanken sind nämlich keine in Stein gemeißelten Wahrheiten. Sie sind lediglich Bestandteile unserer geistigen Landschaft.
    Wenn Sie im Geiste viele der oben beschriebenen Dialoge führen, sei es mit dem Vorgesetzten oder Ihrer Mutter, wird Ihnen die Übung auf >  guttun. Vielleicht haben Sie durch die Übung »Gut oder schlecht?« (auf > ) zum ersten Mal überhaupt wahrgenommen, wie negativ Sie oft denken? Dies ist die Voraussetzung, um schwierige Gedanken loszulassen.
      Übung: Gedanken wie Wolken ziehen lassen
    Setzen Sie sich bequem und aufrecht hin. Genießen Sie die Stabilität und Würde, die Ihnen der aufrechte Sitz verleiht. Es gibt nichts, was Sie aus dem Gleichgewicht bringen könnte.
Schließen Sie die Augen und wenden Sie sich Ihrem Atem zu. Erinnern Sie sich dann ganz bewusst an eine unangenehme Situation, die Ihnen kürzlich passiert ist.
Nehmen Sie wahr, welche Gedanken und Gefühle erscheinen, die mit dieser für Sie problematischen Situation zusammenhängen.
Schauen Sie diese genau an, ohne sich in ihnen zu verlieren oder sie zu bewerten.
Stellen Sie sich vor, dass die

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