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Der kleine Achtsamkeitscoach

Der kleine Achtsamkeitscoach

Titel: Der kleine Achtsamkeitscoach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doris Iding
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Angst zum Beispiel zeigen, das wir uns überfordern und mehr Zeit für uns brauchen, oder Wut, dass wir unsere Grenzen wahren müssen. Oftmals werden wir jedoch von unseren Gefühlen in die Vergangenheit oder Zukunft entführt, ohne es überhaupt zu bemerken. Zweifel, Sorgen, Grübeleien übernehmen das Ruder und sorgen dafür, dass Stresshormone ausgeschüttet werden und wir entsprechend gereizt, verärgert oder unsicher und ängstlich reagieren. Obwohl Gefühle uns so bestimmen, haben viele Menschen keinen Zugang zu ihnen oder verdrängen sie. Wenn sie im Unterbewusstsein wirksam sind, haben sie jedoch einen noch stärkeren Einfluss auf uns.
    Gefühle verweilen lassen
    Mit zunehmender Achtsamkeitspraxis werden Sie die Fähigkeit entwickeln, schwierige Gefühle zu erkennen, sie genauer zu benennen und mit ihnen zu verweilen, ohne sich mit ihren Inhalten zu identifizieren oder sich für sie zu schämen. Wichtig ist, sich selbst gegen über ehrlich zu sein, denn nur wenn wir uns auch unschönen Gefühlen stellen und sie akzeptieren, statt sie möglichst schnell loswerden zu wollen, können wir sie schließlich wirklich loslassen.
    Je achtsamer Sie werden, desto mehr erkennen Sie, dass Sie nicht entscheiden können, welche Gedanken und Gefühle auftauchen.
    Sie können aber entscheiden, wie Sie in Zukunft mit ihnen umgehen.
    Schritt für Schritt geschehen kleine Veränderungen, und das wird Ihnen auf Dauer das eine oder andere Drama ersparen.
    Nehmen Sie sich für die folgende Achtsamkeitsmeditation möglichst wieder 10 Minuten täglich Zeit, in der Ihre Aufmerksamkeit auf Ihren Gefühlen ruht. Steigern Sie nach Möglichkeit die Meditationszeit langsam wieder auf 20 Minuten oder länger.
    »Man soll sich nicht über Dinge ärgern, denn das ist ihnen völlig egal.« Euripides
      Übung: Was braucht Ihr Körper?
    Setzen Sie sich wie bei der Atemmeditation beschrieben aufrecht und würdevoll hin.
Konzentrieren Sie Ihre Aufmerksamkeit auf das Spüren des Atems und kommen Sie zur Ruhe.
Wenn Sie Gefühle wahrnehmen, richten Sie bewusst die Aufmerksamkeit darauf.
Fragen Sie sich: Wo genau im Körper kann ich das Gefühl wahrnehmen? Was spüre ich dabei? Ist da ein Kloß im Hals, ein Flattern im Magen, eine Muskelanspannung im unteren Rücken …?
Benennen Sie nun das Gefühl, das zu Ihrer Körperempfindung auftaucht: »Da ist Überforderung«, »da ist Trauer«, »da ist Stress«, »da ist Wut« …
Grübeln Sie aber nicht, um den passenden Begriff zu finden. Wenn spontan nichts auftaucht, sagen Sie einfach nur: »Da ist ein Gefühl.«
Nehmen Sie Ihr Gefühl einfach an, ohne es zu bewerten – so ist es eben jetzt gerade.
Wenn Sie bemerken, dass Sie das Gefühl kommentieren oder Geschichten dazu entwickeln, kehren Sie wieder zu Ihrem Atem zurück und beginnen Sie von vorn, bis die Meditationszeit zu Ende ist.
Achtsames Gehen
    Je mehr Sie in Ihrem Körper ankommen, desto achtsamer werden Sie im Umgang mit Ihren Gedanken, Gefühlen und Handlungen.
    Dann werden Sie vielleicht auch feststellen, wie gedankenverloren Sie oft durch den Tag gehen – so wie die meisten Menschen. Erst wenn wir uns den Fuß verstaucht oder gar das Bein gebrochen haben, bemerken wir, wie selbstverständlich uns das Gehen bisher erschien und was es bedeutet, unbehindert laufen zu können.
    Wenn wir gehen, haben wir normalerweise immer ein Ziel: das Büro, den Supermarkt, die U-Bahn, das Fitnessstudio, die Küche, das Badezimmer. Wenn Sie aber achtsam gehen, haben Sie die wunderbare Möglichkeit, die dritte Grundhaltung der Achtsamkeit zu praktizieren, indem Sie alle Absichten loslassen (siehe > ). Halten Sie zwischendurch inne, atmen Sie durch und genießen Sie die angenehme Erfahrung, sich selbst zu spüren und im Jetzt anzukommen.
      Übung: Schritt für Schritt
    Stehen Sie bewusst auf, atmen Sie ruhig ein und aus.
Fühlen Sie nun den Kontakt der Füße mit dem Boden und gehen Sie erst dann los, Schritt für Schritt.
Kein anderer muss mitbekommen, dass Sie üben. Sie gehen einfach etwas langsamer als sonst und konzentrieren sich währenddessen ganz auf das Gehen.
    Der Weg ist das Ziel
    Gibt es im Verlauf des Tages bestimmte Strecken, die Sie regelmäßig gehen? Den Weg von der U– Bahn ins Büro? Vom Büro zur Kantine? Vom Wohnzimmer in die Küche? Dann können Sie diesen Weg zu einer kleinen Achtsamkeitsübung (siehe unten) machen.
    Am Anfang werden Sie sich dabei vielleicht etwas komisch vorkommen, aber experimentieren Sie einfach spielerisch

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