Der kleine Achtsamkeitscoach
Gedanken in eine Wolke eingehüllt werden und einfach davonschweben.
Lassen Sie es zu, dass die unangenehmen Gedanken und Gefühle immer wieder erscheinen. Wehren Sie sie nicht ab, sondern nehmen Sie achtsam wahr, was passiert. Hüllen Sie sie dann jedes Mal sanft in helle Wolken und lassen Sie sie ziehen.
Wenn das Geschichtenspinnen gerade Ihr Thema ist, machen Sie die Übung am besten immer wieder. Beginnen Sie zunächst mit kleinen Ärgernissen, bevor Sie es mit schwierigeren Situationen probieren.
Umgang mit besonders hartnäckigen Gedanken
Wahrscheinlich kennen Sie auch solche Gedanken, die besonders hartnäckig und emotional so stark besetzt sind, dass Sie es einfach nicht schaffen, sie nur zu beobachten, so sehr Sie sich auch bemühen.
Gelingt es Ihnen jedoch, diese Gedanken als solche zu erkennen, bevor Sie vollends von ihnen fortgespült werden, haben Sie bereits viel gewonnen.
In der folgenden traditionellen Achtsamkeitsmeditation üben Sie, durch das Benennen der Gedanken Abstand zu gewinnen. Nehmen Sie sich für den Anfang nach Möglichkeit jeden Tag 10 Minuten Zeit für diese Meditation und steigern Sie die Dauer dann langsam auf 20 Minuten. Wenn Sie möchten, können Sie natürlich auch länger üben.
Im Laufe der Zeit werden Sie erkennen, dass es trotz aller Achtsamkeit immer mal Zeiten gibt, in denen Sie deprimiert, ängstlich, neidisch, eifersüchtig, verzweifelt oder wütend sind. Ebenso wird es Phasen geben, in denen Sie Stress haben oder sich von der Routine des Alltags gelangweilt oder erdrückt fühlen. Die Dramen des Lebens kommen und gehen, aber die Zeitspannen, in denen Sie von ihnen beherrscht werden, lassen sich durch Achtsamkeit drastisch verkürzen. Wenn Sie also in Zukunft hinsichtlich einer Situation destruktive, lähmende oder Stress auslösende Gedanken achtsam wahrnehmen und diese einfach vorbeiziehen lassen, ohne sich mit ihnen zu identifizieren, verlieren diese Gedanken nach und nach ihre Macht über Sie.
Achtsamkeitsmeditation und Gedanken
Setzen Sie sich wie bei der Atemmeditation beschrieben aufrecht und innerlich zentriert hin, sodass Sie frei atmen können.
Konzentrieren Sie die Aufmerksamkeit auf das Spüren des Atems. Bemerken Sie, wenn die Gedanken abschweifen, und bringen Sie Ihre Aufmerksamkeit immer wieder zum Atem zurück.
Tauchen einmal Gedanken auf, die sich nicht sofort auflösen, sobald Sie sie bemerken, benennen Sie diese.
Sagen Sie innerlich sanft »denken« – und wieder geht es zurück zum Atem.
Wenn Sie darin geübter sind, können Sie die Gedanken auch etwas differenzierter benennen: »planen« oder »erinnern« oder »Zweifel«.
Dies wird Ihnen helfen, mehr Abstand von deren Inhalt zu bekommen.
Kehren Sie dann immer gleich mit der Aufmerksamkeit zum Atem zurück. Er ist Ihr Anker für den gegenwärtigen Moment.
Wenn neue Gedanken auftauchen und Sie diese wahrnehmen, beginnen Sie erneut, sie zu benennen und so fort, bis die Meditationszeit vorüber ist.
Achtsamer Umgang mit Gefühlen
Gefühle können unsere Gedanken und Gedanken wiederum unsere Gefühle elementar beeinflussen.
Gemeinsam können sie »Welten« erschaffen, die uns völlig real erscheinen. Selbst dann, wenn sie sich auf ein Ereignis beziehen, das längst vergangen ist oder noch gar nicht stattgefunden hat. Angenommen Sie haben Angst vor einer bevorstehenden Präsentation in der Firma, dann gehören wahrscheinlich auch Gedanken dazu wie:
»Ganz bestimmt geht alles schief, ich hätte mich doch noch besser vorbereiten sollen. Was, wenn die Technik versagt? Das wäre so peinlich, ich kann doch überhaupt nicht gut improvisieren …«
Je mehr Sie in Gedanken das Szenario Ihrer Blamage ausmalen, umso stärker werden die dazugehörenden Gefühle von Angst, Scham und Zweifel Sie quälen. Sie erleben all das Negative ganz real, obwohl die Präsentation noch gar nicht stattgefunden hat und höchstwahrscheinlich alles glattgehen wird.
Ähnlich kann es Ihnen ergehen, wenn Sie ein unangenehmes Ereignis in Ihr Bewusstsein zurückholen und sich damit peinigen, es wieder und wieder durchzukauen – mitsamt den negativen Gefühlen von Trauer, Eifersucht oder Ärger, die damit verbunden sind.
Gefühle wahrnehmen
Gefühle sind die Basis für die Entscheidungsprozesse in unserem Alltag. Umso wichtiger ist es, dass wir achtsam und bewusst mit ihnen umgehen. Schließlich können uns unsere Gefühle im positiven Sinne auch dabei helfen, den eigenen Bedürfnissen auf die Spur zu kommen. So kann uns
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