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Der kleine Dämonenberater

Der kleine Dämonenberater

Titel: Der kleine Dämonenberater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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hinüber und hielt den Hörer mit der Hand zu. »Kennen Sie eine Stelle im Norden der Stadt, wo es irgendwelche Höhlen gibt?«
    »Ja«, sagte Brine. »Die alte Pilzfarm.«
    Travis redete wieder ins Telefon: »Ja, ich glaube, ich werde es finden. Ich bin um vier Uhr da.« Er sackte auf einen Küchenstuhl und ließ den Hörer in seinen Schoß fallen.
    »Was ist los?« wollte Brine wissen.
    Travis schüttelte seinen Kopf. »Diese Frau hat Jennifer, Amanda und ihren Mann als Geiseln. Catch ist bei ihr, und sie hat die Kerzenhalter. Außerdem hatten Sie recht, es sind drei Beschwörungsformeln.«
    »Ich verstehe nicht«, sagte Brine. »Was will sie?«
    »Sie glaubt, daß Catch irgendein wohlgesinnter Erdgeist ist. Sie will seine Macht.«
    »Die Menschen sind so ignorant«, sagte der Dschinn.
    »Aber was will sie von Ihnen?« fragte Brine. »Sie hat die Kerzenhalter, und sie hat die Beschwörungsformeln.«
    »Die sind auf griechisch. Sie wollen, daß ich die Beschwörungsformeln übersetze, oder sie bringen Jenny um.«
    »Sollen sie doch machen«, sagte der Dschinn. »Vielleicht gewinnen Sie die Kontrolle über Catch ja wieder zurück, wenn die Frau tot ist.«
    Travis ging in die Luft. »Auf die Idee sind sie auch schon gekommen, du elender Witzbold! Wenn ich um vier Uhr nicht aufkreuze, bringen sie Jenny um und zerstören die Beschwörungsformel. Dann können wir Catch nie wieder zurückschicken!«
    Augustus Brine sah auf die Uhr. »Wir haben exakt eineinhalb Stunden, um uns etwas einfallen zu lassen.«
    »Ziehen wir uns in den Saloon zurück und überlegen, welche Möglichkeiten uns bleiben«, sagte der Dschinn.
     

-32-
THE HEAD OF THE SLUG
     
    Augustus Brine betrat den Head of the Slug Saloon als erster. Travis folgte ihm, und zum Schluß kam Gian Hen Gian hereingeschlurft. Der Saloon war fast leer: Robert saß an der Bar, und an einem Tisch im hinteren Teil des Raumes hockte ein Mann, den man nicht erkennen konnte, weil es dort so dunkel war. Mavis stand hinter der Bar. Als sie hereinkamen, drehte Robert sich um.
    »Du verdammtes Arschloch!« schrie Robert und kam auf Travis zugestürmt, den Arm schon angewinkelt, um ihn mit einem Schlag auf die Bretter zu schicken. Er kam gerade mal vier Schritte weit, als Augustus Brine ihm den Ellbogen gegen die Stirn rammte. Ein paar Tennisschuhe zappelten einen Augenblick lang in der Luft, als wäre Robert gegen eine zu niedrige Tür gerannt, und eine Sekunde später lag er auch schon bewußtlos am Boden.
    »Wer ist das?« fragte Travis.
    »Jennys Ehemann«, antwortete Brine und kniete sich hin, um nachzuschauen, ob Roberts Halswirbel noch an Ort und Stelle waren. »Es ist ihm nichts passiert.«
    »Vielleicht gehen wir besser woandershin.«
    »Dafür haben wir keine Zeit«, sagte Brine. »Außerdem kann er uns vielleicht behilflich sein.«
    Mavis Sand hatte sich hinter der Bar auf eine Milchkiste aus Plastik gestellt, um einen besseren Blick auf Roberts reglose Gestalt werfen zu können. »Nicht schlecht, Asbestos«, sagte sie. »Mir gefallen Männer mit Mumm.«
    Brine ignorierte das Kompliment. »Hast du vielleicht Riechsalz oder so was ähnliches?«
    Mavis kletterte von ihrer Milchkiste herunter, kramte einen Augenblick hinter der Theke herum und stellte schließlich einen Vierliterkanister Ammoniak auf die Bar. »Das sollte eigentlich reichen.« Zu Travis und dem Dschinn gewandt fragte sie: »Wollt ihr was trinken, Jungs?«
    Gian Hen Gian trat an die Bar. »Könnte ich Sie um eine kleine Menge Salz …«
    »Einen Salty Dog und ein Bier vom Faß, bitte«, kürzte Travis die Angelegenheit ab.
    Brine schob einen Arm unter Roberts Achseln hindurch und schleifte ihn zu einem Tisch. Er wuchtete ihn auf einen Stuhl, schnappte sich den Kanister mit dem Ammoniak von der Bar und schwenkte ihn unter Roberts Nase.
    Von einem heftigen Würgereiz geschüttelt, kam Robert zu sich.
    »Mavis, bring dem Jungen hier 'n Bier«, sagte Brine.
    »Der trinkt heute nix außer Cola.«
    »Dann eben 'ne Cola.«
    Travis und der Dschinn nahmen ihre Gläser und setzten sich zu Brine und Robert an den Tisch. Robert schaute sich staunend um, als wäre er zum ersten Mal in seinem Leben mit der Realität des irdischen Daseins konfrontiert. Eine ziemlich übel aussehende Beule erhob sich auf seiner Stirn. Als er daran rieb, zuckte er zusammen.
    »Was hat mich da erwischt?«
    »Ich«, sagte Brine. »Robert, ich weiß, daß du auf Travis stinksauer bist, aber daran darfst du jetzt keinen Gedanken verschwenden.

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