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Der kleine Dämonenberater

Der kleine Dämonenberater

Titel: Der kleine Dämonenberater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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mir gefälligst auch sagen, wer du bist. Oder soll ich Breeze vielleicht bestellen, daß er nach 'nem Mexikaner suchen soll, der 'nen Gucci-Slipper im Arsch stecken hat? Ist das klar, Pachuco?«
    Der Latino drehte sich um und wollte schon in die Innentasche fassen. Robert spürte, wie das Adrenalin durch seinen Körper schoß und krallte sich mit einer Hand am Handtuch fest. Genau, dachte er, zieh du bloß 'ne Knarre, und ich schlage dir mit dem Handtuch hier die Augen aus dem Schädel. Plötzlich fühlte er sich ganz und gar hilflos.
    Der Latino ließ die Hand in der Jacke. »Wer bist du überhaupt?«
    »Ich bin der Innenausstatter von Breeze. Wir sind gerade dabei, den ganzen Laden hier nach expressionistischem Vorbild umzugestalten.« Robert wußte nicht, welcher Teufel ihn ritt. Offensichtlich legte er es darauf an, abgeknallt zu werden.
    »Also dann, du Klugscheißer, dann bestell Breeze, wenn er auftaucht, daß er Rivera anrufen soll. Und sag ihm, wenn wir unser Geschäft unter Dach und Fach haben, gehört sein Innenausstatter mir. Ist das klar?«
    Robert nickte schwach.
    »Adios, Hundefutter.« Rivera wandte sich um und ging auf den BMW zu.
    Robert schloß die Tür und lehnte sich dagegen. Er schnappte nach Luft. Wenn Breeze von dieser Geschichte erfuhr, würde er stocksauer werden. Vielleicht hatte Jenny ja recht. Vielleicht war er wirklich nicht in der Lage, eine Beziehung zu irgend jemandem aufrechtzuerhalten. Er war schwach und wertlos – und außerdem litt er unter akutem Flüssigkeitsmangel.
    Er schaute sich um, ob es irgendwo etwas zu trinken gab, und erinnerte sich vage daran, daß er dies schon einmal getan hatte. Ein Déjà-vu?
    »Kein Mensch lebt so?« Und hier würde sich einiges ändern, verdammt noch mal. Sobald er seine Kleider gefunden hatte, würde er damit anfangen.
     
RIVERA
     
    Detective Sergeant Alphonso Rivera vom Sheriffs Department in San Junipero saß in seinem gemieteten BMW und fluchte. »Scheiße, Scheiße und noch mal Scheiße.« Dann fiel ihm der Sender wieder ein, der mit Klebeband an seiner Brust befestigt war. »Okay, Jungs, er ist nicht da. Ich hätt's mir denken können. Sein VW-Bus ist schon seit einer Woche weg. Blasen wir die Sache erst mal ab.«
    Man konnte hören, wie in einiger Entfernung mehrere Wagen angelassen wurden, und ein paar Sekunden später kamen zwei beige Plymouths vorbeigefahren, deren Fahrer in allzu offensichtlicher Manier bemüht waren, den BMW nicht zur Kenntnis zu nehmen.
    Was zum Teufel war bloß schiefgelaufen? Es hatte drei Monate gedauert, die ganze Sache ins Rollen zu bringen. Er hatte den Captain regelrecht bekniet, um ihn davon zu überzeugen, daß Charles L. Belew, besser bekannt unter dem Namen The Breeze, ihre große Chance war, die Marijuana-Anbauer im Big Sur endlich am Wickel zu packen.
    »Er ist schon zweimal eingefahren wegen Kokain. Wenn wir ihn jetzt beim Dealen schnappen, singt er wie eine Nachtigall, damit er nicht wieder nach Soledad muß.«
    »Er ist doch bloß 'ne kleine Nummer«, sagte der Captain.
    »Stimmt schon, aber jeder kennt jeden, und er hat's satt, 'ne kleine Nummer zu sein. Außerdem weiß er, daß er 'ne kleine Nummer ist und denkt deshalb, wir interessieren uns nicht für ihn. Das macht die Sache für uns noch besser.«
    Schließlich hatte der Captain eingewilligt, und es wurden die entsprechenden Vorkehrungen getroffen, um die verdeckte Aktion ins Rollen zu bringen. Rivera konnte hören, wie der Captain ihn zusammenstauchte: »Rivera, wenn schon eine absolute Null wie dieser Belew sich nicht von Ihnen hinters Licht führen läßt, dann sollten wir Sie vielleicht wieder in Uniform stecken und eine Verwendung für Sie suchen, wo Ihre auffällige Erscheinung zu etwas gut ist. Ich denke da an die PR-Abteilung oder die Nachwuchswerbung.«
    Rivera steckte schlimmer in der Klemme als dieser besoffene Depp im Trailer. Wer war das überhaupt? Soweit er wußte, lebte The Breeze allein. Andererseits schien dieser Kerl irgendwas zu wissen. Aus welchem anderen Grund hatte er sich Rivera gegenüber so zickig angestellt? Vielleicht konnte man ja den Suffkopp in die Sache reinziehen und die ganze Angelegenheit doch noch über die Bühne bringen. Es war ein Akt schierer Verzweiflung, solche Überlegungen überhaupt anzustellen. Die Aussichten auf Erfolg waren minimal.
    Vor dem Trailer von Breeze war doch ein alter Ford-Pick-up geparkt gewesen. Rivera versuchte, sich an die Nummer zu erinnern. Sobald er wieder auf dem Revier war,

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