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Der kleine Fuzzy

Der kleine Fuzzy

Titel: Der kleine Fuzzy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. Beam Piper
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Handlung von Mr. O’Brien beschweren.«
    »Allerdings, Euer Ehren.« Brannhard klappte seine Mappe auf und zog zwei Papiere hervor – den Beschluß und die Quittung über die Fuzzys – und schob beides über den Tisch. »Mein Klient und ich möchten gern erfahren, auf Grund welcher Gesetze Euer Ehren diesen Akt sanktioniert haben und mit welcher Berechtigung Mr. O’Brien und seine Leute in Jack Holloways Lager kommen, um diese kleinen Leute aus der Obhut ihres Freundes und Beschützers, Mr. Holloway, wegzunehmen.«
    Der Richter betrachtete die beiden Schriftstücke.
    »Miß Ugatori hat natürlich Fotokopien dieser Schriftsätze gemacht, als sie mit Ihnen diesen Termin für eine Besprechung vereinbarte, aber Sie können mir glauben, Mr. Brannhard, daß ich diesen Beschluß zum ersten Mal im Original sehe. Wie Sie wissen, werden diese Anweisungen alle blanko unterschrieben. Das ist eine Praxis, die viel Zeit und Mühe erspart hat, und bis heute sind sie nur benutzt worden, wenn keinerlei Zweifel daran bestanden, daß ich oder ein anderer Richter einverstanden waren.« Er wandte sich an O’Brien, der sichtlich unruhig wurde. »In diesem Fall hätte ein solcher Zweifel ganz sicher bestanden, und hätte ich das Papier gesehen, hätte ich es niemals unterschrieben. Mr. O’Brien«, fuhr er fort, »man beschlagnahmt nicht einfach fünf vernunftbegabte Wesen als Beweisstücke, wie man vielleicht ein Veldtier-Kalb beschlagnahmt, wenn es um einen Prozeß wegen gefälschter Brandzeichen geht. Die Tatsache, daß die Intelligenz der Fuzzy noch nicht de jure festgestellt wurde, bedeutet, daß man noch sehr wohl von ihrem Vorhandensein ausgehen kann. Und Sie wissen sehr wohl, daß die Gerichte angesichts der Möglichkeit, daß eine unschuldige Person zu Unrecht leiden muß, nichts unternehmen dürfen.«
    »Und, Euer Ehren«, sprang Brannhard in die Bresche, »es kann doch nicht geleugnet werden, daß diesen Fuzzys massiv Unrecht geschehen ist! Stellen Sie sich vor – nein, stellen Sie sich unschuldige, hilflose Kinder vor, denn das sind diese Fuzzys. Glückliche, vertrauensselige Kinder, die bisher nur Zuneigung und Freundlichkeit gekannt haben. Und sie wurden brutal entführt, von rohen Händen in Säcke gestopft …«
    »Euer Ehren!« O’Briens Gesicht war viel schwärzer angelaufen, als die heiße Sonne von Agni es gebrannt hatte. »Ich kann nicht ohne Protest zulassen, daß Gerichtsbeamte so charakterisiert werden!«
    »Mr. O’Brien scheint zu vergessen, daß er hier zwei Augenzeugen der angesprochenen schrecklichen Vorgänge vor sich hat.«
    »Wenn die Beamten Verteidigung brauchen, Mr. O’Brien, dann werden sie vor Gericht verteidigt«, sagte Pendarvis. »Ich glaube daher, daß Sie vorerst Ihre eigene Handlungsweise verteidigen sollten.«
    »Euer Ehren, ich bestehe darauf, daß ich nur so handelte, wie ich es für meine Pflicht hielt«, sagte O’Brien. »Diese Fuzzys sind ein Beweisstück erster Ordnung für den Prozeß Volk gegen Kellogg , da die Anklage gegen den Beklagten nur durch eine Demonstration ihrer Vernunft aufrechterhalten werden kann.«
    »Warum«, fragte Brannhard, »haben Sie sie dann auf so verbrecherische Weise in Gefahr gebracht?«
    »Sie in Gefahr gebracht?« sagte O’Brien erschrocken. »Euer Ehren, ich habe nur so gehandelt, daß Ordnung und Sicherheit vor Gericht gewährleistet sind.«
    »Und dazu haben Sie sie dem einzigen Menschen auf diesem Planeten weggenommen, der weiß, wie man für sie sorgen kann, der sie so liebt wie er seine eigenen Kinder lieben würde. Statt dessen wurden sie einer Behandlung unterzogen, die sehr gut tödlich für sie ausgehen könnte.«
    Richter Pendarvis nickte. »Ich glaube, Sie haben den Fall nicht übertrieben dargestellt, Mr. Brannhard. Mr. O’Brien, ich muß Ihnen für Ihr Verhalten meine Mißbilligung aussprechen. Sie hatten keinerlei Recht, in diesem Fall, wo es um potentiell vernunftbegabte Wesen geht, so zu handeln. Ich ordne daher kraft meines Amtes an, daß Sie diese Fuzzys unverzüglich freilassen und in den Gewahrsam von Mr. Holloway zurückbringen.«
    »Nun, natürlich, Euer Ehren.« O’Brien war sichtlich unruhig geworden. »Es wird etwa eine Stunde dauern, sie hierherbringen zu lassen.«
    »Sie wollen damit sagen, daß sie sich nicht in diesem Gebäude befinden?« fragte Pendarvis.
    »Oh nein, Euer Ehren. Hier bestünde dazu keine Möglichkeit. Ich habe sie ins Wissenschaftscenter bringen lassen …«
    » Was? «
    Jack hatte sich geschworen,

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