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Der kleine Fuzzy

Der kleine Fuzzy

Titel: Der kleine Fuzzy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. Beam Piper
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Vielleicht wurde ihm langsam klar, daß die Gerichte der Föderation doch etwas mächtiger als die Gesellschaft waren. Vielleicht glaubte er aber auch, daß eine Revolution ausgebrochen sei.
    Leonhard Kelloggs – im Augenblick Ernst Mallins – Büro befand sich im ersten Stock des Penthouses, von der Landeplattform nach unten gezählt. Als sie den Fahrstuhl verließen, wimmelte es in der Halle von Leuten, die aufgeregt in Gruppen diskutierten. Alle verstummten, als sie sahen, wer und was da kam. Fane scheuchte wenige Sekunden später die vier Sekretärinnen aus dem Vorzimmer. Dann nahm er seine Dienstmarke in die Hand und stieß die Tür auf. Kelloggs – im Augenblick Mallins – Sekretärin schien ihnen einige Sekunden zuvorgekommen zu sein, denn sie stand aufgeregt gestikulierend vor Kelloggs – Mallins – Schreibtisch. Mallin erhob sich, erstarrte in der Bewegung. Juan Jimenez stand an der Seite des Raumes und schien nach einem Ausweg Ausschau zu halten. Fane schob auch diese Sekretärin beiseite und hielt Mallin seine Plakette unter die Nase. Dann überreichte er ihm die Dokumente. Mallin starrte ihn erschrocken an.
    »Aber wir bewahren diese Fuzzys für Mr. O’Brien, den Staatsanwalt auf«, sagte er. »Ohne seine Genehmigung können wir sie nicht herausgeben.«
    »Dies ist eine Anweisung des Gerichts«, sagte Max Fane sanft. »Sie ist von Oberrichter Pendarvis erlassen worden. Was Mr. O’Brien betrifft, so bezweifle ich, daß er noch Staatsanwalt ist. Offen gestanden, ich fürchte sogar, daß er im Gefängnis sitzt. Und dahin «, schrie er plötzlich, während er sich vorbeugte und auf den Tisch schlug, » werde ich auch Sie bringen, wenn Sie die Fuzzys nicht unverzüglich an uns übergeben! «
    Wenn Fane sich plötzlich in einen Löwen verwandelt hätte, hätte das Mallin nicht mehr erschüttern können. Unwillkürlich zuckte er vor dem Marshal zurück.
    »Aber das kann ich nicht«, protestierte er. »Wir wissen nicht genau, wo sie sich im Augenblick befinden.«
    »Sie wissen es nicht.« Fane flüsterte die Worte fast. »Sie geben zu, daß Sie sie hier festhalten, aber Sie … wissen … nicht … wo … sie sind. Noch einmal von vorn, und zwar die Wahrheit diesmal! «
    In diesem Moment summte das Visifon. Ruth Ortheris, gekleidet in ein blaues Kostüm, erschien auf dem Bildschirm.
    »Dr. Mallin, was geht hier vor?« wollte sie wissen. »Ich bin gerade vom Mittagessen zurückgekommen und finde in meinem Büro eine Horde Männer vor, die alles auf den Kopf stellt. Haben Sie die Fuzzys noch nicht gefunden?«
    »Was?« schrie Jack. Im gleichen Augenblick schrie auch Mallin beinah. »Ruth, schweigen Sie! Schalten Sie ab und verschwinden Sie!«
    Mit einer für einen Menschen seines Umfangs erstaunlichen Geschwindigkeit fuhr Fane herum und baute sich vor dem Bildschirm auf.
    »Ich bin Kolonial-Marshal Fane. Junge Frau, ich möchte, daß Sie unverzüglich hier erscheinen. Und zwingen Sie mich nicht, jemanden nach Ihnen zu schicken, denn das würde weder mir noch Ihnen helfen.«
    »Ich komme sofort, Marshal.« Sie schaltete ab.
    Fane wandte sich wieder an Mallin. »So – werden Sie mir jetzt endlich die Wahrheit sagen, oder muß ich Sie mitnehmen und unter den Lügendetektor setzen? Wo sind diese Fuzzys?«
    »Aber ich weiß es nicht!« jammerte Mallin. »Juan, sagen Sie es ihm; Sie waren für sie verantwortlich. Ich habe sie nicht mehr gesehen, seit sie hierhergebracht wurden.«
    Jack hatte Mühe, den Kloß in seinem Hals herunterzuschlucken und ruhig zu sagen: »Wenn den Fuzzys irgend etwas zugestoßen ist, werden Sie noch Kurt Borch beneiden, bevor ich mit Ihnen fertig bin.«
    »Nun, wir haben sie hergebracht. Ich hatte ein paar Käfige herrichten lassen …«
    Jimenez sprach nicht zu Ende, denn jetzt trat Ruth Ortheris ein. Sie wich Jacks Blick nicht aus, war aber auch nicht fixiert auf ihn. Sie nickte ihm zu, als hätte sie ihn irgendwo einmal kennengelernt, und setzte sich.
    »Was ist vorgefallen, Marshal?« fragte sie. »Warum sind Sie mit diesen Herren hier?«
    »Das Gericht hat angeordnet, daß die Fuzzys wieder an Mr. Holloway zurückgegeben werden.« Mallin war völlig aufgelöst. »Er hat hier irgendein Dokument, und wir wissen nicht, wo sie sind.«
    »Oh, nicht das!« Auf Ruths Gesicht zeigte sich Entsetzen. »Was kann …« Dann verstummte sie.
    »Ich kam gegen sieben Uhr hier an«, sagte Jimenez, »wollte ihnen Nahrung und Wasser geben, und sie waren aus ihren Käfigen ausgebrochen. An einem

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