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Der kleine Vampir feiert Weihnachten

Der kleine Vampir feiert Weihnachten

Titel: Der kleine Vampir feiert Weihnachten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angela Sommer-Bodenburg
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knurrte der kleine Vampir.
    «Es gibt Essen!», rief Anna.
    «Ich verstehe nichts!», brüllte der kleine Vampir.
    Da nahm ihm Anna kurz entschlossen die Kopfhörer ab. Rüdiger wollte protestieren, aber sie sagte warnend: «Denk an das, was wir besprochen haben!»
    «Schon gut», zischte der kleine Vampir, und verblüffend folgsam nahm er an der Tafel Platz.
    «Ihr macht uns ja ganz neugierig mit all euren Vereinbarungen!» Antons Vater lachte.
    «Ach, wissen Sie, das ist nur zur Sicherheit», sagte Anna.
    «Zur Sicherheit?», wiederholte Antons Mutter.
    «Ja, damit wir nichts verkehrt machen», erklärte Anna. «Weil   … wir sind etwas ungeübt im Feiern.»
    «Aber ihr seid bestimmt nicht ungeübt im Essen!», scherzte Antons Vater.
    Und ohne zu fragen, legte er zuerst Anna und dann Rüdiger ein Stück Fleisch auf den Teller. «Guten Appetit!», sagte er und setzte hinzu: «Hoffen wir, dass euch die Weihnachtsente trotz allem schmeckt!»
    Den Wunsch hätte er sich sparen können: Der kleine Vampir stieß einen heiseren Schrei aus und hielt sich die Hände vor den Bauch.
    «Hast du Schmerzen?», erkundigte sich Antons Mutter besorgt.
    «Au, mein Magen!», stöhnte der kleine Vampir.
    «Kommt das vom Hunger?», fragte Antons Mutter.
    «Nein», ächzte der kleine Vampir. «Von der Ente!»
    «Aber   –» Antons Vater schmunzelte; offenbar versuchte er, sich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. «Deine Schwester mag Ente!»
    «Das hat sie gesagt?» Der kleine Vampir blickte Anna aus den Augenwinkeln heraus finster an.
    «Nicht direkt», gab Antons Vater zu.
    «Rüdiger ist traurig wegen der Ente», behauptete Anna. «Er ist nämlich sehr tierlieb. – Nicht wahr, Rüdiger?», sagte sie und sah ihn beschwörend an.
    Der kleine Vampir knurrte etwas Unverständliches.
    «Die Ente muss ihm nicht Leid tun», erklärte Antons Mutter. «Es war schon ein älteres Tier.»
    «Sie tut mir aber Leid», erwiderte der kleine Vampir und verzog die Lippen. «Weil sie nicht mehr fliegen kann, die arme Ente. Und fliegen ist sooo schön!»
    Antons Eltern sahen sich ein wenig ratlos an.
    «Seid ihr etwa – Vegetarier?», fragte Antons Mutter dann.
    «Wegelagerer?» Der kleine Vampir kicherte heiser. «In gewissem Sinne sind wir durchaus   … Wegelagerer!»
    Er knuffte Anna, die neben ihm saß. «Was meinst du?»
    Anna reckte sich. «Wir essen tatsächlich kein Tierfleisch, Frau Bohnsack», sagte sie betont würdevoll.
    Antons Mutter lächelte verlegen. «Dann sollten wir wohl besser zum Nachtisch übergehen   …»
    In diesem Augenblick klingelte es an der Wohnungstür.

Reif für den Sarg
    «Wer kann das sein?», fragte Antons Mutter überrascht.
    «Wahrscheinlich Oma und Opa», meinte Anton.
    «Nein. Oma und Opa kommen erst morgen.»
    «Ich vermute, es ist der Weihnachtsmann persönlich», witzelte Antons Vater und erhob sich.
    «Oder Frau Miesmann, die sich wieder mal beschweren will!» Seufzend folgte Antons Mutter ihm.
    «Glaubst du auch, dass es Frau Miesmann ist?», fragte Anna flüsternd, als sie allein waren.
    Anton grinste. «Frau oder Herr   … aber mies auf jeden Fall!»
    Doch das Grinsen verging ihm, als er eine mal hoch, mal tief krächzende Stimme hörte, die «Fröhliche Weihnachten!» wünschte.
    «Lumpi!», stammelte der kleine Vampir.
    «O Dracula, nein   …», sagte Anna, die nicht minder betroffen wirkte.
    Polternde Schritte näherten sich und dann spähte Lumpi ins Zimmer. «Ach,
da
seid ihr!», sagte er.
    «Aber was zieht ihr denn für Gesichter?» Er lachte dröhnend. «Hat euch der Weihnachtsmann vergessen? Na, macht nichts – jetzt habt ihr mich!»
    «Leider», fauchte Anna.
    «Leider?», tat Lumpi gekränkt. «Willst du damit andeuten, dass ich hier unerwünscht bin?»
    «Nein, nein», versicherte Antons Mutter. Sie war in der Tür erschienen, zusammen mit Antons Vater. «Du bist uns natürlich willkommen – genau wie Anna und Rüdiger.»
    «Danke», sagte Lumpi. «Das hört unsereiner gern.»
    Mit einem lauten Stöhnen ließ er sich auf den Stuhl fallen, auf dem vorhin Antons Vater gesessen hatte. «Sitzen, endlich sitzen!», ächzte er.
    «Hat Geiermeier etwa keine Stühle?», fragte Anna spöttisch.
    «Sehr lustig», knurrte Lumpi. «
Du
solltest mal eine halbe Stunde lang vor einem Tannenbaum strammstehen und Weihnachtslieder singen; noch dazu, wenn die ganze Bude nach – brr! – Knoblauch stinkt!»
    «So schlimm wird es schon nicht gewesen sein», sagte Anna.
    «Und wir haben auch vor

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