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Der Klient

Titel: Der Klient Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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Abschiedsbrief nicht lesen«, unterbrach ihn Foltrigg, den es drängte, etwas zu sagen. »Das Fax war schlecht.« Er sagte das so, als wären McThune und das FBI von Memphis unfähig, weil er, Roy Foltrigg, in seinem Transporter ein schlechtes Fax erhalten hatte.
    McThune warf einen Blick zu Larry Trumann und Skipper Scherff, die an der Wand standen, und fuhr fort: »Dazu komme ich gleich. Wir wissen, daß der Junge lügt, weil er behauptet, sie wären erst dort angekommen, nachdem Clifford sich erschossen hatte. Erscheint mir höchst zweifelhaft. Erstens wimmelt der Wagen von den Fingerabdrücken des Jungen, sowohl drinnen wie draußen. Auf dem Armaturenbrett, an der Tür, auf der Whiskeyflasche, auf der Pistole, überall. Wir haben vor ungefähr zwei Stunden ein paar Abdrücke von ihm sichergestellt, und unsere Leute sind dabei, den ganzen Wagen unter die Lupe zu nehmen. Sie werden morgen damit fertig, aber es ist eindeutig, daß der Junge drin war. Was er dort getan hat, wissen wir noch nicht. Außerdem haben wir Abdrücke rings um die Heckleuchten herum gefunden, direkt oberhalb des Auspuffrohrs. Und schließlich waren da drei frische Zigarettenstummel unter einem Baum in der Nähe des Wagens. Virginia Slims, die Marke, die Dianne Sway raucht. Wir nehmen an, die Jungen hatten ihrer Mutter die Zigaretten geklaut und wollten sie in aller Ruhe rauchen. Sie sind vollauf mit sich selber beschäftigt, als Clifford aus dem Nirgendwo auftaucht. Sie verstecken sich und beobachten ihn – es ist eine dicht bewachsene Gegend, und Verstecken ist kein Problem. Vielleicht schleichen sie sich an und ziehen den Schlauch raus, aber da sind wir nicht sicher, und die Jungen sagen es uns nicht. Der Kleine kann gegenwärtig nicht reden, und Mark lügt ganz offensichtlich. Jedenfalls hat der Schlauch nicht funktioniert. Wir versuchen, Abdrücke darauf zu finden, aber das ist schwierig. Vielleicht sogar unmöglich. Morgen früh werde ich Fotos haben, auf denen zu sehen ist, wo sich der Schlauch befand, als die Polizei eintraf.«
    McThune griff nach einem gelben Notizblock in dem Chaos auf seinem Schreibtisch. Er sprach zu ihm, nicht zu Foltrigg. »Clifford hat mindestens einen Schuß im Wageninnern abgegeben. Die Kugel trat fast genau durch die Mitte des Fensters an der Beifahrerseite aus, die zersplitterte, aber nicht kaputtging. Keine Ahnung, weshalb er das getan hat, und keine Ahnung, wann das passiert ist. Die Autopsie wurde vor einer Stunde beendet, und Clifford steckte voller Dalmane, Kodein und Percodan. Außerdem hatte er 2,2 Promille Alkohol im Blut, war also stockbetrunken. Was ich damit sagen will, ist, daß er nicht nur verrückt genug war, sich umzubringen, er war außerdem betrunken und völlig hinüber von den Tabletten. Also haben wir keine Möglichkeit, uns ein eindeutiges Bild zu machen. Wir spüren keinem klaren Kopf nach.«
    »Ich verstehe.« Roy nickte ungeduldig. Wally Boxx lauerte hinter ihm wie ein gut abgerichteter Terrier.
    McThune ignorierte den Einwurf. »Die Waffe ist eine billige .38er, die er illegal in einer Pfandleihe hier in Memphis gekauft hat. Wir haben den Besitzer befragt, aber er will nur in Gegenwart seines Anwalts reden, also werden wir das morgen früh tun, oder richtiger, heute früh. Eine Texaco-Quittung belegt, daß er in Vaiden, Mississippi, ungefähr anderthalb Stunden von hier entfernt, getankt hat. Der Tankwart ist ein Mädchen; ihrer Aussage nach hat er wohl gegen 13 Uhr dort angehalten. Keine Beweise für weitere Fahrtunterbrechungen. Seine Sekretärin sagt aus, er hätte das Büro gegen 9 Uhr verlassen, angeblich, um etwas zu erledigen, und sie hat kein Wort von ihm gehört, bis wir erschienen sind. Die Nachricht von seinem Tod scheint sie nicht sonderlich getroffen zu haben. Allem Anschein nach hat er New Orleans kurz nach neun verlassen, ist in fünf oder sechs Stunden nach Memphis gefahren, hat einmal zum Tanken angehalten und ein weiteres Mal, um die Waffe zu kaufen, und ist dann weitergefahren und hat sich erschossen. Vielleicht hat er außerdem zum Essen angehalten, vielleicht, um sich den Whiskey zu kaufen, vielleicht noch dieses oder jenes. Wir forschen weiter.«
    »Weshalb Memphis?« fragte Wally Boxx. Foltrigg nickte, offensichtlich einverstanden mit der Frage.
    »Weil er hier geboren ist«, erklärte McThune feierlich und starrte dabei Foltrigg an, als zöge jedermann es vor, am Ort seiner Geburt zu sterben. Es war eine mit ernster Miene vorgebrachte scherzhafte Antwort,

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