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Der Knochendieb

Der Knochendieb

Titel: Der Knochendieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas O'Callaghan
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rausgekommen?«, erkundigte sich Margaret.
    »Natürlich.«
    »Dafür müsste ich dich eigentlich anzeigen«, brummte Driscoll.
    »Manchmal lasse ich mich einfach hinreißen«, erwiderte Moira und grinste. »Ich brauche eine starke Hand, die mich auf dem rechten Weg hält.«
    »Wie wahr«, bemerkte Margaret.
    »Junge Lady, du weißt wirklich, wie man mit einer Tastatur umgeht.« Driscoll grinste und schüttelte Moira die Hand.
    »Vielen Dank, Lieutenant. Nur damit Sie wissen, dass ich kein Unmensch bin - die heutige Vorführung geht aufs Haus. Aber nächstes Mal müssen Sie blechen.«
    »Wie viel?«

    »Fünfzig Dollar die Stunde. Aber ich garantiere, dass Sie zufrieden sein werden.«
    »Was willst du denn mit dem ganzen Geld anfangen?«
    »Haben Sie sich in letzter Zeit mal erkundigt, was ein Motherboard kostet?«
    »Oh, John«, stöhnte Margaret. »Wir haben uns einen Technikfreak angelacht.«
    »Jedenfalls bin ich jetzt weg«, erklärte Moira. »Höchste Zeit, dass Sie beide mal in die Tasten hauen.«
    »Und was nun?«
    »Ihre Hausaufgabe. Ihre Techniker haben bestimmt schon sämtliche Haupt- und Nebenwege im Internet abgesurft, aber es wäre vielleicht nicht dumm, noch eine eigene Suche zu starten. Ihre Intuition könnte Sie zu etwas führen, was die Techniker übersehen haben. Schaden kann es jedenfalls nicht. Vergessen Sie nicht, Sie müssen den FBI-Leuten immer einen Schritt voraus bleiben, sonst knacken die den Fall. Hasta la vista!«, rief sie und schlüpfte zur Tür hinaus.
    »Also, wo fangen wir an?«, fragte Margaret.
    »Vor uns liegt das große, weite World Wide Web, und wir zwei müssen darauf surfen.«
    »Ich bin keine Surferin, John. Ich mach mir nicht mal gern die Füße nass.«
    Moira steckte noch einmal den Kopf zur Tür herein. »Vergeuden Sie Ihre Zeit nicht mit den FBI-Dateien, Lieutenant. Sie haben nicht die geringste Spur in dem Fall.«
    Damit flog die Tür wieder zu.
    »Kinder und Narren sagen die Wahrheit«, murmelte Margaret.

    Driscoll räusperte sich und wandte sich zu Margaret um. »Kommst du mit alldem klar, was wir zuvor besprochen haben?«
    »Bestens. Schön zu wissen, dass wir die gleichen Gefühle teilen.«
    »Du verstehst, dass ich diese Gefühle momentan nicht ausleben kann, ja?«
    »Ja.«
    »Können wir dann unsere Gefühle eine Weile beiseiteschieben und uns damit beschäftigen, wie wir diesen Mistkerl zu fassen kriegen?«
    »Ja, natürlich. Aber ich brauche ein bisschen Starthilfe, ich bin kein solches Computergenie.«
    »Na, dann mal los.« Driscoll setzte sich mit gekrümmten Fingern an die Tastatur. »Hier in der Einsatzzentrale benutzen wir Netscape als Internet-Browser. Das ist das kleine Icon auf dem Bildschirm mit dem Schiffssteuerrad. Ich klicke es jetzt an, siehst du? Dann haben wir die Suchmaschinen Lycos, Yahoo, Gopher und noch zig andere. Mit denen spüren wir alles auf, was es zu sämtlichen Einzelheiten des Falls gibt. Jetzt tipp mal ›Knochen‹ in das Suchfeld ein … Okay, und jetzt klick auf ›Suchen‹ … Genau … Das ist die Liste mit allem, was im Internet über Knochen zu finden ist. Jetzt musst du nur noch mit der Maus auf die Themen klicken, über die du mehr erfahren willst. Geh einfach die Liste durch. Wenn du etwas findest, was ein Hinweis sein könnte, sag mir Bescheid. Ich mache hier drüben das Gleiche mit ›Gälisch‹. Bist du bereit?«
    »Bin bereit.«
    »Dann auf zum Surfen.«

    Stunden später hatten sie massenhaft Daten über Knochen, Gälisch, Folter, Sadismus und Entführungen heruntergeladen, stapelweise Seiten ausgedruckt und Unmengen von Informationen angehäuft. Nichts davon wies auf einen konkreten Verdächtigen oder in eine konkrete Richtung. Allerdings taten ihnen von ihrer Suche Kopf und Rücken weh.
    Margaret schob ihren Stuhl zurück und sah auf die Wanduhr. Es war 1.48 Uhr morgens.
    »Guter Gott, ich verhungere gleich«, knurrte sie. »Wie wär’s mit etwas Indonesischem?«
    Driscolls Magen rebellierte schon bei dem Gedanken. »Ich soll Sachen essen, die über und über mit fettiger Erdnusssoße bedeckt sind? Das ist nicht mein Fall. Verzichte.«
    »Was dann?«, fragte Margaret, während sie mit ausgestreckten Armen gähnte.
    »Du bist doch diejenige, die Hunger hat.«
    »Ja. Und du bist mir keine Hilfe. Eigentlich müsstest du ein Lokal vorschlagen.« Margaret hatte den Kopf auf die Handflächen und die Ellbogen auf die Knie gestützt. Ihr ganzer Körper signalisierte Erschöpfung.
    »Wie wär’s bei mir zu Hause? Ich

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