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Der Knochenjäger

Titel: Der Knochenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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Alle Informanten, alle Undercover-Agenten. Das bedeutet, daß einige laufende Ermittlungen gefährdet werden, aber wir sind zu dem Entschluß gekommen, daß wir dieses Risiko eingehen müssen.
    Wir müssen in dieser Sache schnell reagieren. Sie teilen sich in Trupps zu je sechs Agenten auf und halten sich bereit, um unverzüglich jeder Spur nachzugehen. Sie erhalten volle Unterstützung durch die Spezialeinheiten zur Geiselbefreiung und die Erstürmung von Gebäuden.«
    »Sir«, sachte Sachs.
    Perkins blickte stirnrunzelnd auf. Offenbar unterbrach man eine Einsatzbesprechung nicht vor der allgemeinen Fragestunde. »Ja, was gibt es, Officer?«
    »Tja, ich frag' mich bloß eins, Sir: Was ist mit dem Opfer?«
    »Welchem? Der jungen Deutschen? Meinen Sie, wir sollten sie noch einmal befragen?«
    »Nein, Sir. Ich meine das nächste Opfer.«
    »Oh«, erwiderte Perkins, »wir sind uns durchaus bewußt, daß weitere Personen betroffen sein könnten.«
    »Er hat in diesem Augenblick eins«, fuhr Sachs fort.
    »Ist dem so?« Der SAC blickte zu Dellray, der die Achseln zuckte. »Woher wissen Sie das?« fragte Perkins Sachs.
    »Nun, ich weiß es nicht genau, Sir. Aber er hat am letzten Tatort Hinweise hinterlassen, und das hätte er nicht gemacht, wenn er nicht ein weiteres Opfer hätte. Beziehungsweise sich eins schnappen will.«
    »Ist zur Kenntnis genommen, Officer«, fuhr der SAC fort. »Wir werden so schnell wie möglich tätig werden und dafür sorgen, daß den Betreffenden nichts geschieht.«
    »Wir sind der Meinung, daß wir uns auf die Bestie selbst konzentrieren sollten«, sagte Dellray zu ihr.
    »Detective Sachs -«, begann Perkins.
    »Ich bin kein Detective, Sir. Ich gehöre zum Streifendienst.«
    «Ja, gut«, entgegnete der SAC und blickte auf die Aktenstapel. »Es wäre vielleicht ganz hilfreich, wenn Sie uns Ihre Eindrücke vermitteln könnten.«
    Dreißig Agenten wandten sich ihr zu. Darunter zwei Frauen.
    »Erzählen Sie uns einfach, was Sie gesehen haben«, sagte Dellray und klemmte sich eine kalte Zigarette zwischen die vorstehenden Zähne.
    Sie berichtete in einer kurzen Zusammenfassung von ihren Untersuchungen an den Tatorten und den Schlüssen, die Rhyme und Terry Dobyns daraus gezogen hatten. Die Mehrzahl der Agenten war offenbar beunruhigt über die merkwürdige Verhaltensweise des Unbekannten.
    »Wie ein Spiel, verdammt noch mal«, murmelte ein Agent.
    Ein anderer fragte, ob die Hinweise irgendwelche politischen Botschaften enthielten, die sich entziffern ließen.
    »Tja, Sir, wir glauben wirklich nicht, daß es sich um einen Terroristen handelt«, beharrte Sachs.
    Perkins wandte ihr seine ganze Aufmerksamkeit zu. »Eine Frage, Officer. Sie räumen doch ein, daß er schlau ist, dieser Unbekannte?«
    »Sehr schlau.«
    »Könnte es nicht sein, daß er doppelt blufft?«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Sie glauben... oder besser gesagt, die Polizei glaubt, daß es sich lediglich um einen Irren handelt. Eine kriminelle Persönlichkeit, meine ich. Aber wäre es nicht möglich, zumal er doch so schlau ist, daß er Sie das glauben lassen möchte ? Während es ihm um etwas anderes geht.«
    »Was zum Beispiel?«
    »Nehmen wir mal die Spuren, die er hinterlassen hat. Könnte es sich nicht um ein Ablenkungsmanöver handeln?«
    »Nein, Sir, das sind Hinweise«, sagte Sachs. »Sie führen uns zu den Opfern.«
    »Das ist mir klar«, erwiderte Thomas Perkins rasch. »Aber dadurch führt er uns zugleich auch von anderen Zielen weg, richtig?«
    Darüber hatte sie noch nicht nachgedacht. »Möglich wäre das schon.«
    »Chief Wilson hat zahlreiche Beamte, die dem UN-Sicherheitsdienst zugeteilt waren, abgezogen und auf diese Entführungsfälle angesetzt. Der Unbekannte könnte alle ablenken wollen, damit er sich unbehelligt seinem eigentlichen Ziel widmen kann.«
    Sachs erinnerte sich, daß ihr am Nachmittag ein ähnlicher Gedanke gekommen war, als sie die vielen Suchtrupps an der Pearl Street gesehen hatte. »Und das wäre die UNO?«
    »Wir gehen davon aus«, sagte Dellray »Womöglich wollen die Täter, die hinter dem Anschlag auf die UNESCO in London stecken, einen weiteren Versuch unternehmen.«
    Was wiederum bedeutete, daß Rhyme in eine völlig falsche Richtung ermittelte. Dadurch war das Schuldgefühl, das sie belastete, etwas leichter zu ertragen.
    »Nun, Officer, könnten Sie uns Ihre Fundstücke vielleicht im einzelnen erklären?« fragte Perkins.
    Dellray gab ihr eine Liste, auf der alles aufgeführt war, was sie

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