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Der Knochenmönch

Der Knochenmönch

Titel: Der Knochenmönch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schon lodert.«
    »Nein, Mutter, so schlimm ist es nicht. Es ging tatsächlich um diesen William Cartland. Ich kann mich nicht mehr an ihn erinnern. Welchen beruflichen Weg ist er gegangen?«
    »Er ist auch Anwalt gewesen. Dein Vater und er haben zusammen studiert.«
    »War er selbständig?«
    »Nein, er arbeitete für verschiedene Organisationen und für die Industrie.«
    »Mehr weißt du nicht?«
    »Nein.«
    »Du kennst auch nicht den Grund, weshalb er angerufen hat?«
    »Dein Vater hat nichts gesagt. Er hat wie immer geschwiegen und mir nur erzählt, daß er sich mit William treffen wollte. Diese alten, sturen Kerle, diese…«
    »Mutter, hör auf. Ich will noch etwas anderes wissen.«
    Ich hörte sie heftig atmen. »Was denn?«
    »Sagt dir der Name Driscoll etwas? Pfarrer Driscoll? Hast du ihn schon mal gehört?«
    Sie dachte nach und murmelte dabei den Namen mehrmals vor sich hin.
    Leider hatte sie ihn noch nie gehört und konnte ihn demnach auch nicht einordnen.
    Ich fragte noch nach den beiden anderen Namen, die mir mein Dad gesagt hatte, auch da wa die gute Mary Sinclair überfragt. »Ich habe mich nie oder nur selten in die beruflichen Dinge deines Vaters eingemischt. Das war mir zu trocken. Zudem hatte ich andere Interessen, aber ich will jetzt von dir wissen, John, was eigentlich los ist. Auch wenn deine Stimme ruhig klingt, so harmlos liegen die Dinge nicht. Da ist doch etwas passiert.«
    »Das stimmt.«
    »Und was ist geschehen?«
    »Dad geht es gut.«
    »Weich nicht aus!«
    »Dad hat einen Toten gefunden. Eben diesen William Cartland, mit dem er sich hatte treffen wollen.«
    Ich hörte sie nicht schreien, auch nicht schimpfen. Meine Mutter war eben einiges gewohnt, was ihren Mann und auch ihren Sohn anging. Ich hörte nur ihr Flüstern. »Er kann es einfach nicht lassen. Immer wieder springt er ins tiefe Wasser. Er hat seinen Beruf an den Nagel gehängt, er will sich zur Ruhe setzen, hat er mir immer gesagt. Wir sind nach Schottland gezogen und…«
    Ich ließ sie reden. Sie sprach so laut, daß Sir James mithören konnte.
    Sein Mund hatte sich zu einem leichten Grinsen verzogen, den Kommentar allerdings mußte ich geben.
    »Hör zu, Mutter. Es ist noch alles in Ordnung. Dad hat sich gemeldet, und jetzt bin ich am Ball.«
    »Wo steckt er überhaupt?«
    »Du weißt doch, das hat er mir nicht gesagt.«
    »Man sollte ihn wirklich anketten.« Bevor sich meine Mutter noch weiter in Rage reden konnte, erklärte ich ihr, daß ich mich melden würde, und legte rasch auf.
    »Ihre Mutter ist eine sehr energische Person, John.«
    Ich winkte ab. »Das ist halb so schlimm. Sie machte sich eben Sorgen, was ich im Prinzip gut finde. Meine Mutter ist noch sehr agil, und sie hat recht, wenn sie sagt, daß mein Vater sich nicht mehr so viel zumuten soll. Aber er gehört auch noch nicht zum alten Eisen.«
    »Was er bewiesen hat.«
    Ich wechselte das Thema. »Bleibt es dabei, daß Sie sich um die beiden anderen Namen kümmern und ich herausfinden werde, wer sich hinter Pfarrer Driscoll verbirgt?«
    »Es geht in Ordnung.«
    »Gut, dann verschwinde ich mal.«
    Im Hur kam mir Glenda entgegen. Die Leinentasche, die sie trug, war mit Lebensmitteln prall gefüllt. Ich nahm sie ihr ab und wollte wissen, ob sie mir auch etwas mitgebracht hatte.
    »Nein, das nicht.«
    »Willst du mich verhungern lassen?«
    »Du wirst schon nicht gleich sterben, John.« Sie schaute mich prüfend an, als ich die Tasche auf ihren Schreibtisch stellte. »Etwas stimmt doch nicht mit dir.«
    »Was denn?«
    »Du wirkst so anders als vorhin.«
    »Mir ist auch anders«, erwiderte ich, »denn jetzt ist es mit der Ruhe vorbei.«
    »Oh – worum geht es?«
    »Eigentlich um meinen Vater«, sagte ich, »und um drei Unbekannte in dieser Rechnung.«
    Bevor Glenda noch weitere Fragen stellen konnte, war ich in mein Büro gegangen, wo Suko schon auf mich wartete und meinem Gesicht ebenfalls ansah, daß die Stunden der Ruhe vorbei waren.
    Die Jagd hatte begonnen.
    ***
    Horace F. Sinclair hatte sich natürlich auf den Weg konzentriert, der schmal genug war. Er mußte beim Fahren darauf achten, daß er nicht zu stark von der Mittelspur abkam und an den beiden Böschungen entlangschrammte. Deshalb fiel ihm der Schatten auch zu spät auf, der von der rechten Seite auf ihn zuhechtete.
    Er war schnell, flattrig, und er sah aus wie ein großer Vogel, auch deshalb, weil der Wind die Kutte aufblähte, als wollte er ihn wegtragen.
    Dann tauchte er oberhalb der kleinen

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