Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der König der Diamanten

Der König der Diamanten

Titel: Der König der Diamanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Tolkien
Vom Netzwerk:
Blackwater Hall eingebrochen bin, scheint Sie viel mehr zu interessieren als das, was diese Mistkerle dort getrieben haben. Das meine ich damit.«
    »Ein Einbruch ist eine kriminelle Handlung«, sagte Clayton verärgert. »Und Sie haben keinen Beweis gegen Osman. Gegen Claes übrigens auch nicht. Wir bestrafen Menschen nicht ohne Beweise – zumindest nicht in diesem Land.«
    »Beweise«, rief Jacob mit einem höhnischen Lachen. »Etwa solche wie die gegen David Swain? Beweise, mit denen Sie einen armen Teufel an den Galgen bringen für etwas, das er gar nicht getan hat? Ich lasse ihnen das nicht durchgehen. Ich lasse nicht zu, dass sie gewinnen – mit oder ohne Beweise.«
    »Keiner steht über dem Gesetz«, sagte Trave beschwichtigend. »Wenn Sie irgendetwas anderes gegen Claes oder Osman haben, dann zeigen Sie es uns. Glauben Sie mir: Ich bin ebenso wie Sie auf der Suche nach etwas, das sie belastet.«
    Jacob warf einen langen, prüfenden Blick auf Trave und drehte sich dann wieder zu Clayton. Er sah aus, als würde er etwas abwägen. »Okay«, sagte er dann, als hätte er einen Entschluss gefasst. »Ich zeige Ihnen, was ich anderes habe.« Er stand auf, ging zu dem Aktenschrank in der Ecke und schloss ihn auf. Er öffnete die mittlere Schublade, zog sie ganz heraus und beugte sich darüber, als würde er etwas suchen. Plötzlich verstand Clayton, was da gerade passierte. Er stürzte zu Jacob, blieb dann aber ruckartig stehen, als der junge Mann sich zu ihm umdrehte und einen Revolver auf ihn richtete.
    »Ich weiß, was Sie von mir wollen«, sagte Jacob langsam zu Clayton. »Sie wollen mich wegen dieses Einbruchs hinter Schloss und Riegel bringen, damit ich es nicht noch einmal probiere, und dann vielleicht sogar bewaffnet. Kann sein, Sie haben recht und ich binam Ende. Aber trotzdem wird mich nichts aufhalten – gar nichts. Also stellen Sie sich jetzt bitte da rüber zu Ihrem Inspector. Sonst sehe ich mich gezwungen, dieses Ding hier zu benutzen.«
    Clayton war sich nicht sicher, ob er Jacob wirklich glauben sollte, aber er wollte es nicht darauf anlegen. Den Blick fest auf den Revolver gerichtet, bewegte er sich vorsichtig durch den Raum und stellte sich am Fenster neben Trave.
    Ohnmächtig verfolgten die beiden Polizeibeamten, wie Jacob einen Rucksack aus dem Aktenschrank holte – einen gepackten Rucksack. Er musste auf eine Situation wie diese vorbereitet gewesen sein.
    »Sie machen einen Fehler«, sagte Trave. »Sehen Sie nicht, dass wir Ihnen helfen wollen?«
    »Ja, Sie vielleicht. Aber ihm hier traue ich nicht über den Weg«, sagte Jacob und deutete mit der Waffe in Claytons Richtung. »Aber es spielt keine Rolle mehr, was Sie wollen. Sie haben Ihre Chance gehabt und haben nichts erreicht. Außer natürlich David Swain für etwas einzusperren, das er nicht getan hat. Osman hat mit Ihnen gespielt, genau wie er mit meinem Vater gespielt hat. Und jetzt hat er Ihre hübsche Frau an seinem Arm und die Diamanten meiner Familie in seinem Banksafe.«
    »Was werden Sie jetzt tun?«, fragte Trave.
    »Tun? Ich werde tun, was nötig ist, um der Gerechtigkeit zum Sieg zu verhelfen – darauf können Sie Gift nehmen, Inspector«, sagte Jacob und klang, als würde er einen Eid ablegen. »Aber zunächst schließe ich Sie beide hier ein«, fuhr er fort, indem er rückwärts zur Türe ging. »Folgen Sie mir nicht, sonst schieße ich.«
    Er machte das Licht aus und zog die Türe zu, und ein paar Sekunden später hörten sie, wie die Wohnungstüre zufiel und ein Schlüssel sich im Schloss drehte.
    Das Mondlicht fiel auf ihre müden, zerknirschten Gesichter, während sie zusahen, wie Jacob unten auf seinen Motorroller stieg. Er startete den Motor und entschwand in der Dunkelheit.

Kapitel Einundzwanzig
    Jacob hatte zweimal abgeschlossen. Es gab kein Telefon, und niemand reagierte darauf, dass sie gegen die verschlossene Tür hämmerten. So riefen sie abwechselnd aus dem vorderen Fenster um Hilfe. Daraufhin gingen in den umliegenden Häusern zwar Lichter an, aber dennoch dauerte es eine Ewigkeit, bis jemand auf dem Bürgersteig auftauchte. Und dann musste ein potentieller Retter erst noch davon überzeugt werden, dass sie Vertreter des Gesetzes waren und nicht solche, die dabei waren, es zu brechen. Irgendwann tauchte aus der Dunkelheit eine Leiter auf, und die beiden Polizisten konnten endlich nach unten klettern.
    Trave drückte dem Besitzer der Leiter eine Pfundnote in die Hand, während Clayton den Wagen startete. Als

Weitere Kostenlose Bücher