Der Koenig der Schmuggler
schüttelte den Kopf. »Das ist nicht gut. Und Jiliac? Wie geht es ihr und dem Baby?«
Jabba verzog das Gesicht. »Meiner Tante geht es gut. Das Baby ist gesund.«
»Und warum dann der gequälte Gesichtsausdruck?«
»Die Anteilnahme, die sie ihrer Mutterrolle angedeihen läßt, ist vermutlich bewundernswert, Han«, sagte Jabba, »dennoch hat sie mir damit eine Menge mehr Arbeit aufgehalst. Ich habe meine geschäftlichen Interessen auf Tatooine vernachlässigt, und es ist äußerst schwierig geworden, sämtliche Angelegenheiten der Desilijic im Auge zu behalten.« Der Hutt-Lord seufzte. »Han, es wird jeden Tag schwerer und schwerer, die Zeit aufzubringen, die nötig wäre, um wirklich alles zu erledigen.«
»Ja, ich weiß, wie das ist, Jabba«, erwiderte Han. Er trat ungeduldig von einem Fuß auf den anderen.
Der Hutt, der in außergewöhnlich aufgeschlossener Stimmung war, bemerkte die Unruhe des Corellianers. »Was ist los, Han?«
Han zuckte die Schultern. »Ich bin okay, obwohl ich mir manchmal wünsche, Ihr hättet einen für Menschen gemachten Stuhl in diesem Empfangssaal. Während einer Unterhaltung die ganze Zeit auf den Beinen zu bleiben, geht ganz schön auf die Knochen.« Er hielt einen Moment inne. »Was dagegen, wenn ich mein Hinterteil auf dem Boden parke, während wir plaudern?«
»Ho-Ho!« lachte Jabba. »Ich habe schon oft gefunden, daß Beine viel zu unpraktisch sind, um auf sie zu bauen. Han, mein Junge. Ich habe etwas besseres als den Boden.« Jabba ringelte mit weit größerer Beweglichkeit, als Han ihm zugetraut hätte, seinen Schwanz nach vorne und klopfte damit einladend auf den Boden. »Hier, nimm Platz, Freund!«
Han begriff sehr wohl, daß Jabba ihm eine große Ehre erwies, und ermahnte seine aufbegehrende Nase im stillen, sich zusammenzunehmen. Dann machte er ein paar Schritte und ließ sich auf dem Schwanz des Hutt nieder, als hätte er es mit einem Baumstamm zu tun. Er lächelte, obwohl der Gestank aus dieser Nähe grauenhaft war. »Meine Beine danken Euch, Jabba«, sagte er.
Jabbas Gelächter war auf diese Distanz so laut, daß es Hans Trommelfelle erschütterte. »Ho-Ho-Ho! Han, Sie amüsieren mich fast so sehr wie meine Tänzerinnen.«
»Danke«, brachte Han heraus und fragte sich, wann er endlich aufstehen und verschwinden könnte. Jabba hatte sich so gedreht, daß er fast von Angesicht zu Angesicht mit Han sprechen konnte.
»Also«, sagte Han. »Wie hat Euch Commander Tharen gefallen?«
»Für eine menschliche Frau scheint sie recht intelligent und kompetent zu sein«, antwortete Jabba. »Jiliac hat ihr Angebot zurückgewiesen, ich jedoch fand es interessant.«
»Wie ich schon sagte, ich habe sie seit Jahren nicht gesehen«, warf Han ein. »Wie sah sie denn aus?«
Jabba gluckste und leckte sich die Lippen. »Ich würde sie jederzeit einstellen, um sie für mich tanzen zu lassen, mein Junge.«
Han verzog das Gesicht, achtete indes darauf, daß Jabba es nicht sah. »Äh, ja… na ja, da müßte sie wohl auch noch ein Wörtchen mitreden. Schließlich wird man nicht nur wegen des guten Aussehens Commander.«
Jabba wurde wieder ernst. »Ich war sehr beeindruckt von ihr. Und ich bin überzeugt, daß ihr Vorschlag durchführbar wäre.«
»Was genau hat sie denn vorgeschlagen?« erkundigte Han sich.
Jabba skizzierte die Grundzüge des Planes, den der corellianische Widerstand entworfen hatte. Han hob die Schultern. »Da brauchen sie aber ein paar wirklich gute Piloten, um es durch die Atmosphäre zu schaffen«, stellte er fest. »Ich frage mich, wie Bria das bewerkstelligen will.«
»Ich habe keine Ahnung«, erwiderte Jabba. »Sagen Sie, Han, wie viele Wächter gab es ungefähr für jede Kolonie auf Ylesia, als Sie dort waren?«
»Oh, das reichte von vielleicht hundert bis zu einigen hundert pro Kolonie, je nach dem wie viele Sklaven jeweils in den Fabriken arbeiteten«, erklärte Han. »Jede Menge Gamorreaner, Jabba. Ich weiß, daß die Hutts sie mögen, weil sie stark sind und Befehle befolgen, aber, seien wir mal ehrlich, als moderne Streitmacht sind sie ziemlich mitleiderregend. Die meisten Männchen sind besessen davon, ihre antiken Waffen gegeneinander einzusetzen. Und ihre Stammesfehden wirken sich auf ihre Arbeit aus. Die Weibchen sind besser, klüger, sie denken klarer, aber sie stellen sich auch nicht als Söldner zur Verfügung.«
»Sie glauben also, eine moderne Rebellenstreitmacht könnte diese Kolonien problemlos einnehmen?«
Han wiegte den Kopf. »Es
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