Der Koenig der Schmuggler
Bringen Sie eine Abteilung nach Norden, zur Südflanke des Hügels drei-eins. Setzen Sie die zweite östlich davon im Dschungel ab und greifen Sie von der Seite an. Ich übernehme das Dormitorium.«
»Hört sich gut an, Blau eins. Weiß eins Ende.«
»Blau eins Ende.«
Bria warf einen Blick auf den Turbolaser. Der erste Morgenschimmer hellte den Himmel auf. »Jace müßte jeden Moment zum Einsatz kommen…«
Als wären ihre Worte ein Signal gewesen, explodierte das Gelände rings um den Turbolaser: Blasterfeuer, Rufe, Schreie sowie das Getöse von mindestens zwei durch die Luft sausenden Granaten. Dann zerrissen Detonationen die Luft.
Bria wartete ein paar atemlose Sekunden und aktivierte ihr Link. »Staffel zwei, Bericht! Sind Sie drin? Ist das Ding in Ihrer Hand?«
Keine Antwort. Han und Chewie blickten einander gespannt an, während sie neben der Glitzerstimfabrik in Deckung gingen. Einer von Brias Soldaten bog gerade, von der Rückseite kommend, um die Ecke des Gebäudes. »Alles gesichert, Commander. Ich habe um ein Sprengkommando gebeten.«
Sie nickte beklommen. »Gute Arbeit, Sk’kot. Einheit zwei, hier Führer Rote Hand. Bitte melden, bitte melden. Was ist da los?«
Das Schweigen hielt noch zehn endlose Herzschläge lang vor, dann hörten sie plötzlich das Klicken der Frequenz. »Rote Hand, hier Staffel zwei.« Jace Paols Stimme. Die Soldaten rings um Han und Chewie grinsten und stimmten einen gedämpften Jubel an. »Wir haben es geschafft, aber wir haben Verwundete unter unseren Leuten. Schicken Sie mir die Sanitäter her. Ende.«
Bria rief eilig nach Verstärkung für Staffel zwei, verständigte dann die Fähre der Sanitäter und teilte ihnen mit, daß sie die Siedlung gefahrlos anfliegen konnten. Dann rief sie in ihr Komlink: »Staffel acht, wie sieht es bei euch Togorianern aus?«
Eine Stimme drang aus dem Kom, die, wenngleich mit Akzent, verständliches Basic sprach. »Hier Mrrov. Das Gebäude ist fast sicher, Bria. Aber wir werden den Urwald nach Scharfschützen absuchen müssen. Einigen Wächtern ist es gelungen, sich abzusetzen. Hier oben sind ein paar Raumschiffe gelandet, vor allem kleine Fähren, aber auch ein großes Schiff. Wir behalten die Raumer im Auge – es ist gut möglich, daß eine Handvoll Wächter zu fliehen versucht.«
Bria sprach in das Kom. »Gut gemacht, Mrrov, ich wette, ihr habt mit diesen Gamorreanern kurzen Prozeß gemacht.«
Mrrov knurrte ein amüsiertes Lachen.
Bria wechselte die Frequenz und hörte gerade noch: »Rot eins, Regenbogen eins hier. Statusbericht!« Bria öffnete gerade den Mund zu einer Antwort, als aus dem Zentrum der Ansiedlung auf sie geschossen wurde. Bria, Han und Chewie und die übrigen Angehörigen der Staffel ließen sich fallen und suchten Deckung an der Mauer. Han spie einen Klumpen Schlamm aus und sehnte sich danach, sich den Mund mit dem Wasser aus der Feldflasche an seiner Hüfte ausspülen zu können. Aber er wollte nicht das Risiko eingehen, sich zu bewegen.
»Gebt mir Deckung, Leute!« schrie Bria über die Schulter und schlängelte sich dann vorwärts. Han und Chewie waren unmittelbar hinter ihr. Blasterfeuer fauchte dicht über ihre Köpfe hinweg.
Sie drehte sich um, warf einen Blick nach hinten und entdeckte Han. »Zurückbleiben!« zischte sie. »Ich schaffe das allein.«
»Das weiß ich«, rief Han. »Ich will bloß zusehen.«
Zum ersten Mal hörte er sie fluchen. Sie legte sorgfältig mit ihrem Blastergewehr an, und als das Ziel hinter einem Fahrzeug auftauchte, zog sie den Abzug durch. Der Wächter ging zu Boden und blieb regungslos liegen.
»Guter Schuß!« rief Han beifällig.
Gemeinsam rannten sie zurück zu den Soldaten in Deckung. Bria entdeckte das Komlink, das sie fallengelassen hatte, und hob es auf. »Rot eins, hier spricht Regenbogen eins… Statusbericht!«
Blevons Stimme klang noch immer vollkommen ruhig. Auch Brias Stimme war ruhig, aber ein wenig atemlos. »Hier Rot eins. Der Turbolaser ist ausgeschaltet, und wir halten den größten Teil der Fabriken. Wir greifen in diesem Moment das Lager und das Dormitorium an und sollten in etwa zehn Minuten Vollzug melden können.«
»Verstanden, Rot eins. Benötigen Sie Weiß eins?«
»Ich denke, nicht, Regenbogen eins. Wir schlagen sie.«
»Regenbogen eins… verstanden.«
Sie warteten und lauschten gespannt. Dann…
»Regenbogen eins, hier Gold eins. Objekt ist sicher.«
»Regenbogen eins… verstanden.«
Eine Minute später hörten sie: »Regenbogen eins,
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