Der Koenig der Schmuggler
Zappeltiere aus dem Snackquarium seiner Tante. Da vernahm er ein Schnauben und ein brummendes nasales Grollen, wandte sich um und sah, daß die riesigen Augen seiner Tante geschlossen waren und ihr Maul halb offen stand, während sie laut schnarchte.
Jabba seufzte abermals tief und machte sich widerstrebend an die Arbeit…
An diesem Abend nahm Durga der Hutt seine abendliche Mahlzeit gemeinsam mit seinem Cousin Zier ein. Durga konnte Zier nicht leiden, und er wußte außerdem, daß der andere Hutt-Lord sein größter Rivale im Streit um die Führung der Besadii war, doch er duldete ihn, da Zier zu klug war, unverhohlen gegen Durga zu opponieren. In Erinnerung an Aruks Rat, »sich stets der Nähe seiner Freunde… und erst recht seiner Feinde zu versichern«, hatte Durga Zier inoffiziell zu seinem Lieutenant ernannt und mit allen Angelegenheiten vertraut gemacht, die die Verwaltung der weitgespannten Unternehmen des Besadii-Clans auf Nal Hutta betrafen.
Durga hielt Zier indes an der kurzen Leine, da er ihm in keiner Hinsicht vertraute. Die beiden Hutt-Lords waren während des Essens in einen verbalen Schlagabtausch verwickelt und beäugten einander, wie ein Raubtier seine Beute betrachtet.
Als Durga gerade einen besonders saftigen Leckerbissen zum Maul führte, erschien sein Majordomus, ein unterwürfiger, bleicher humanoider Chevin. »Master, eben ist eine Nachricht eingegangen. Ihr werdet in wenigen Minuten eine wichtige holographische Übertragung von Coruscant erhalten. Wollt Ihr sie hier empfangen?«
Durga warf Zier einen flüchtigen Blick zu. »Nein. Ich werde sie in meinem Büro entgegennehmen.«
Er glitt hinter dem Chevin her, dessen Name Osman war, bis er zu seinem Büro kam. Die Verbindungsanzeige hatte eben zu blinken begonnen. Ob das Myk Bidlor mit Neuigkeiten über die Substanz ist, die im Hirngewebe meines Vaters gefunden wurde? fragte sich der Hutt. Der Mensch hatte angedeutet, daß es einige Zeit dauern würde, möglicherweise Monate, bis die Untersuchungen endgültig abgeschlossen wären.
Er bedeutete dem Chevin-Humanoiden, der sich unablässig verbeugte, den Raum zu verlassen, aktivierte die Sicherheitsverriegelung, tippte auf das Feld für eine ›abgeschirmte Frequenz‹ und nahm das Gespräch entgegen.
Im nächsten Moment stand, fast in Lebensgröße, eine blonde Menschenfrau vor ihm. Durga war nicht sehr bewandert in den menschlichen Maßstäben für Attraktivität, aber er bemerkte, daß die Frau stark und biegsam wirkte.
»Lord Durga«, begann sie, »ich bin Guri, die Adjutantin von Prinz Xizor. Der Prinz bittet um eine persönliche Unterredung mit Euch.«
Oh, nein! Wenn Durga ein Mensch gewesen wäre, so hätte er jetzt zu schwitzen begonnen. Aber Hutts schwitzten nicht, obwohl ihre Poren eine ölige Substanz absonderten, die ihre Haut angenehm feucht und glatt erhielt.
Aruk der Hutt hatte indes keinen Narren genährt, daher war keine Spur von Durgas Unbehagen zu erkennen. Statt dessen neigte er den Kopf – eine Geste, die einer menschlichen Verbeugung am nächsten kam. »Der Prinz erweist mir damit eine Ehre.«
Guri trat zur Seite und verließ das Übertragungsfeld. Sie wurde beinahe in der gleichen Sekunde von der hochgewachsenen, imposanten Gestalt Xizors ersetzt, des Falleen-Prinzen und Führers der gewaltigen Verbrecherorganisation, die als Schwarze Sonne bekannt war. Xizors Volk, die Falleen, hatte sich aus einer reptilischen Spezies entwickelt, wenngleich die Erscheinung des Prinzen überaus menschlich anmutete. Aber seine Haut besaß einen unverkennbar grünlichen Schimmer, und die Augen waren flach und ausdruckslos.
Sein Körper war muskulös und geschmeidig, und er mochte etwa Mitte Dreißig sein (obwohl Durga genau wußte, daß er eher auf die Hundert zuging). Xizors Schädel war, abgesehen von einem Zopf langer schwarzer Haare, der ihm bis auf die Schultern reichte, vollkommen kahl. Er trug einen kostspieligen Überwurf über einem Einteiler, der an den Overall eines Piloten erinnerte.
Während Durga Xizor betrachtete, senkte der Führer der Schwarzen Sonne den Kopf zu einem schwachen Nicken. »Seid gegrüßt, Lord Durga. Es ist einige Monate her, daß ich zuletzt von Euch hörte, daher dachte ich, es wäre am besten, wenn ich mich selbst davon überzeuge, daß Ihr wohlauf seid. Wie ist es denn den Besadii nach dem vorzeitigen Ableben Eures hoch-geschätzten Vaters ergangen?«
»Den Besadii geht es gut, Euer Hoheit«, erwiderte Durga. »Ich versichere Euch, wir
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