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Der Koenig der Schmuggler

Der Koenig der Schmuggler

Titel: Der Koenig der Schmuggler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.C. Crispin
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unwillkürlich die Menge ringsum, doch er rechnete eigentlich nicht damit, hier auf seine Beute zu stoßen. Bria Tharen war während des letzten Zwischenstopps auf Corellia an Bord der ›Königin‹ gegangen. Es war sehr unwahrscheinlich, daß sie während des kurzen Aufenthalts über Gyndine das Schiff verlassen würde.
    Der Kopfgeldjäger hatte die Chance vertan, Tharen einzuholen, als diese an Bord der ›Königin‹ gekommen war, da sie das Schiff in letzter Minute vor dem Ablegen und unter einem falschen Namen betreten hatte. Die Haj Schiffahrtsgesellschaft, die sich dem Imperium gegenüber nach außen hin loyal verhielt, war dafür bekannt, daß sie der Rebellenallianz gelegentlich, sofern es ihr paßte, einen Gefallen tat. Bei der kurzfristigen Buchung der Frau hatte ganz sicher jemand Offizielles die Fäden gezogen. Außerdem hatte Bria Tharen ihre derzeitige falsche Identität noch niemals zuvor benutzt. Dieses Mal reiste sie als Bria Lavval, als unbedeutendes Starlet und Cabaret-Sängerin, die zu einem Engagement in einem der großen Casinos auf Nar Shaddaa, dem ›Chance Castle‹, unterwegs war.
    Boba Fett hatte Zugang zu einer riesigen Menge Daten aus zahlreichen Quellen überall in der Galaxis. Da er gelegentlich auch im Auftrag des Imperiums jagte, konnte er sogar auf imperiale Daten mittlerer Geheimhaltungsstufe Zugriff nehmen. Außerdem konnte er mannigfaltige Nachrichtenkanäle sowie die Datenbanken der Gilde nutzen. Fett hatte seine Systeme angewiesen, bestimmte ›vorrangige‹ Namen und physische Profile anzuzeigen. Und als eines Morgens in seinen Datensammlungen eine Bria Lavval auftauchte (auf der Passagierliste der ›Königin‹, nachdem das Schiff an jenem Morgen Corellia verlassen hatte), ergab eine rasche Überprüfung der ID der Frau sowie ihrer Beschreibung eine mehr als siebzigprozentige Wahrscheinlichkeit, daß es sich tatsächlich um Bria Tharen handelte – eine der Führerinnen des corellianischen Widerstands.
    Aber nur der unmittelbare Augenschein würde Fett davon überzeugen, daß sie die richtige Frau war. Und da war er nun und stand in der Warteschlange, um an Bord des riesigen Linienschiffs zu gehen. Die ›Königin‹ war über zwei Kilometer lang und für fünftausend Passagiere ausgerichtet. Das Schiff bot nahezu alle Annehmlichkeiten, die sich kultivierte Lebewesen jeglicher Art nur wünschen konnten… überdachte Pools und Heilbäder, Casinos, Null-G-Einrichtungen, Trainingsräume sowie protzige Geschäfte, in denen Wohlhabende jede Menge Credits ausgeben konnten.
    Fett bewegte sich abermals ein Stück weiter und stieß den Koffer vor sich her, der seine in Geheimfächern verstaute mandalorianische Rüstung sowie eine Auswahl an Waffen enthielt. Die Wände des Koffers waren mit Durinium verstärkt, einer Legierung, die Sensorenstrahlen abwehrte. Und in der äußersten Schicht des Koffers steckten winzige Mikroprojektoren, die jedem Scanner falsche Daten über den Inhalt vorgaukeln würden.
    Er gelangte schließlich an die Spitze der Schlange und zeigte seine ID, das Ticket und seine Creditbons vor. Der Schiffsangestellte, der seine Reservierung überprüfte, entbot sich, ihm einen Trägerdroiden zu rufen, doch Fett lehnte höflich ab, seine strenge Stimme drang vibrierend durch die Maske.
    Anomiden verständigten sich untereinander nicht durch eine gesprochene Sprache, sondern durch eine ausgeklügelte und überdies sehr schöne Zeichensprache. Sie waren allgemein als gesellige Wesen bekannt; Boba Fett hoffte daher, daß es an Bord keine echten Anomiden gab. Wenn dem doch so war, würde er eine Erkrankung vorschützen und in seiner Kabine bleiben müssen, da er die anomidische Zeichensprache nicht beherrschte. Doch keine der Personen auf der Passagierliste hatte Yablari als ihre Heimatwelt angegeben.
    Als er die Sicherheit seiner Kabine erreicht hatte, verstaute Fett den schweren Koffer, überzeugte sich jedoch zuvor davon, daß er die Diebstahlschutzvorrichtung aktiviert hatte. Jeder, der den unseligen Versuch unternahm, den Koffer aus Fetts Kabine zu entfernen oder diesen auch nur zu öffnen, würde mindestens seine Finger verlieren.
    Die planmäßige Reiseroute der ›Königin‹ sah vor, daß das Schiff eine Reihe von Bestimmungshäfen ansteuern und dort vorübergehend festmachen würde. Sein Weg würde durch einige der gefährlichsten Regionen des imperialen Raums führen – unter anderem war auch ein Zwischenstopp bei Nar Hekka im Hutt-Raum vorgesehen, nicht

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