Der Koenig der Schmuggler
gerade ein paradiesischer Teil der Galaxis, aber Nar Hekka war Nal Hutta oder Nar Shaddaa ohne Zweifel vorzuziehen. Fett vermutete, daß Bria Tharen dieses Linienschiff genommen hatte, weil es eines der größten war und damit auch eines der sichersten. Immerhin hatte es in jüngster Zeit zahlreiche Übergriffe von Piraten gegeben.
Während der folgenden drei Tage wanderte Fett in seiner anomidischen Verkleidung im ganzen Schiff umher und blieb zumeist für sich. Er identifizierte Bria Tharen am ersten Tag und folgte ihr, um herauszufinden, wo ihre Kabine lag. Er fand heraus, daß sie eine Suite bezogen hatte, die sie mit drei Männern teilte. Zwei der Männer waren älter als sie, und Fett vermutete, daß sie ebenfalls Offiziere des corellianischen Widerstands waren. Der dritte Mann war etwas Mitte Dreißig und der Art nach zu urteilen, wie er sich hielt, ein betagter Veteran zahlreicher Kämpfe, der den corellianischen Offizieren als Leibwächter und Sicherheitsbeauftragter diente.
Die beiden Offiziere und der Leibwächter trugen, ebenso wie Bria Tharen, zivile Kleidung, und die Frau hielt sich selten allein außerhalb ihrer Kabine auf. Häufig war sie von männlichen Bewunderern umgeben, obwohl Fett auffiel, daß sie niemals einen dieser Männer in ihre Unterkunft mitnahm; sie schenkte ihnen lediglich bisweilen ein Lächeln oder flirtete mit ihnen. Sie spielte Sabacc, wobei sie darauf achtete, nicht zuviel zu verlieren oder zu gewinnen; sie sah sich in den Geschäften um, kaufte indes niemals etwas von Bedeutung. Fett behielt sie ständig im Auge und entwickelte in aller Ruhe seine Taktik…
Lando Calrissian liebte es, an Bord von Kreuzfahrtschiffen zu reisen, und machte in jüngster Zeit, seit er die ›Millennium Falcon‹ an Han Solo verloren hatte, häufig davon Gebrauch. Nachdem Han und Vuffi Raa ihn zu einem mehr als durchschnittlichen Piloten gemacht hatten, hätte er eigentlich irgendeines der gebrauchten Schiffe für sich selbst verwenden können, die in seinem Raumschiffmarkt abgestellt waren, aber Lando fand an keinem von ihnen besonderen Gefallen. Er wartete noch auf das richtige Schiff. Sein ideales Raumschiff würde luxuriöser sein als die praktische ›Falcon‹ – aber in jeder Hinsicht ebenso schnell und verteidigungsfähig wie diese. Lando schaute sich nach einer netten Yacht zu einem fairen Preis um. Doch bisher hatte er noch keine entsprechenden Angebote erhalten.
Davon abgesehen besaßen private Schiffe keine Casinos. Und Lando liebte Casinos. Er hatte während des zurückliegenden Jahres viel Zeit in Casinos zugebracht und daran gearbeitet, seinen Vorrat an Credits aufzufrischen.
Das Sabacc-Turnier hatte den jungen Spieler ruiniert, doch seither war es ihm gelungen, Hans Leihgabe von eintausendfünfhundert Credits in mehrere tausend zu verwandeln. Er war dazu in der Lage, Han das Geld zurückzuzahlen, das er sich vor einigen Monaten, ehe sein Freund in den Korporationssektor aufgebrochen war, geborgt hatte.
Die ›Königin des Imperiums‹ und ihr Schwesterschiff, die ›Stern des Imperiums‹, gehörten beide zu Landos liebsten Transportmitteln, um in der Galaxis herumzureisen. Sie waren zwar nicht so schnell wie manche der neueren Schiffe, aber es konnte keinen Zweifel geben, daß die Haj Schiffahrtsgesellschaft genau wußte, wie man einen Luxusliner baute. Außerdem waren die ›Königin‹ und der ›Stern‹ wirklich groß, was in diesen Zeiten mit ihrer Vielzahl von Piratenübergriffen ein außerordentlicher Vorteil war.
Diesmal hatte er sich, um die Heimreise anzutreten, für die ›Königin‹ entschieden. Von Nar Hekka aus würde er leicht eine Systemfähre nach Nar Shaddaa nehmen können. An diesem speziellen Abend trug Lando sein neustes modisches Outfit: ein rotes besticktes Hemd zu einer engen schwarzen Hose sowie ein rot-schwarzes kurzes Cape, das ihm mit verwegenem Schwung über die Schulter fiel. Das dunkle Haar und der Bart waren dank eines Ausflugs zum Schiffsfriseur tadellos getrimmt. Die schwarzen weichen Stiefel schimmerten im matten Glanz echter Numatra-Schlangenhaut. Calrissian sah gut aus, und die bewundernden Blicke einiger weiblicher Gäste des Clubs entgingen ihm nicht.
Lando saß im protzigsten Nachtclub der ›Königin‹, der ›Sternenwind Lounge‹, und verfolgte eine äußerst vielversprechende Partie an einem der Sabacc-Tische. Seine befriedigend schwere Creditbörse war nahe am Körper sicher in einer geheimen Innentasche verstaut. Er
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