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Der König ist tot: Roman (Fortune de France) (German Edition)

Der König ist tot: Roman (Fortune de France) (German Edition)

Titel: Der König ist tot: Roman (Fortune de France) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Merle
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sei Dank, an Ludwig XIII.«
    »Bravo!«
    »Bravo, ja. Aber das war eine sehr kostspielige Sache. Der Herzog forderte jedes Jahr Subsidien von einer Million sechshunderttausend Talern, die ihm im voraus zu zahlen waren, dazu Verpflegung und Sold für achtzehntausend Soldaten.«
    »Donnerwetter!«
    »Madame, sagen Sie nicht ›Donnerwetter‹, das ziemt sich nicht für eine wohlgeborene Dame. Sagen Sie: ›Himmel‹! Ich fahre fort. Um das Ganze rund zu machen, lieh Ludwig dem Herzog von Sachsen-Weimar außerdem mehrere gute französische Regimenter und einen Assistenten, der sein Schüler in der Kriegskunst wurde.«
    »Wer war das?«
    »Turenne.«
    »Turenne? Der Turenne, der nachmals der größte General seines Zeitalters wurde?«
    »Das war er derzeit natürlich noch nicht, aber er arbeitete daran, daneben lernte er Latein, Mathematik, Deutsch und Niederländisch.«
    »Und worin bestand der glänzende Erfolg des Heerführers Bernhard von Weimar?«
    »Er eroberte Breisach und Freiburg.«
    »Und wo liegen diese Städte?«
    »Meine Liebe, Sie sind eine echte Französin: keine Ahnung von Geographie. Breisach liegt am Rhein, östlich von Colmar, und Freiburg liegt östlich von Breisach.«
    »Und welches Interesse haben wir an diesen Städten?«
    »Ein unerhört großes, meine Liebe, ein unerhört großes. Sie schützen das Elsaß vor den Kaiserlichen und sperren den Spaniern den Weg, den sie bislang gezogen waren, um ihre Armeen in den Niederlanden mit Nachschub zu versorgen. Von nun an sind sie gezwungen, den Seeweg zu nehmen, unter der Gefahr, auf die holländische oder auf unsere Flotte zu stoßen, was ihnen, wie man sehen wird, sehr übel bekam.«

SIEBENTES KAPITEL
     
    Anfang Juli des Jahres 1639 entsandte mich der König zu dem Heerführer Herzog Bernhard von Weimar, eine Mission außerhalb Frankreichs, mit der Catherine sich erst abfand, als sie hörte, daß es eine diplomatische Mission war und daß ich folglich nicht von Etappe zu Etappe ziehen und bei allerlei liebenswürdigen Witwen würde übernachten müssen.
    Kraft unserer Subsidien, unserer Unterhaltsleistungen und der königlichen Regimenter zur Verstärkung seines Söldnerheers hatte der Herzog nach trefflich geführten Belagerungen die Städte Breisach und Freiburg eingenommen. Diese Eroberungen waren uns den kostspieligen Einsatz wert, denn sie sicherten, wie ich schon sagte, den Oberrhein und verschlossen den spanischen Truppen, die in Italien stationiert waren, den Landweg, um den niederländischen Spaniern Beistand zu leisten. Ihnen blieb tatsächlich nur noch der Seeweg, der aber höchst gefährlich war, konnte ihre Flotte im Atlantik doch von der französischen Flotte angegriffen werden, die dank dem unermüdlichen Kardinal mittlerweile vierzig Schiffe umfaßte, oder, schlimmer noch, von der starken Flotte des protestantischen Hollands, das zum Skandal unserer Klerikalen unser treuer Verbündeter war.
    Nachdem aber der Herzog die Städte Breisach und Freiburg in Händen hatte, schwoll ihm das Herz von maßlosem Ehrgeiz. War es nicht an der Zeit für ihn, seinem unsteten Soldatenleben ein Ende zu setzen und sich im oberen Rheintal ein eigenes Herzogtum zu schaffen? Dazu durfte er freilich dem König von Frankreich die Städte Freiburg und Breisach nicht übergeben, die er für ihn und mittels seiner Subsidien erobert hatte.
    Meine Mission hatte also, wie man sich denken kann, zum Ziel, den Herzog von einem so illoyalen und für ihn gefährlichen Vorhaben abzubringen, das Frankreichs Groll erregen mußte.
    Wahrhaftig, der Herzog von Sachsen-Weimar war eine beeindruckende Erscheinung, und der Condottiere war sich dessenwohl bewußt, prahlte er doch, er habe ebenso viele Städte wie Frauen erobert.
    Er empfing mich höflich und behandelte mich gut, wenn auch eine Spur herablassend, mein Herzogtum von Montfortl’Amaury erschien ihm gegen sein zukünftiges Herzogtum eine Lappalie. Leider stand sein Entschluß im Grunde von Anfang an fest. Nie und nimmer würde er dem König von Frankreich die schönen und guten Städte ausliefern, die er erobert hatte. Dennoch eröffnete ich seine Belagerung, unterstützt von Turenne, seinem Assistenten und Schüler, und dem Grafen von Guebriant, der die französischen Regimenter befehligte, die Ludwig dem Herzog zur Verfügung gestellt hatte.
    Ich war in Breisach recht gut bei einer Witwe einquartiert, die eine Schwäche für Herzöge hatte, besonders aber für französische. Sowie sie mich zu Gesicht bekam, rief

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