Der König von Havanna
dir nur sagen, du bewegst dich rückwärts wie ein Krebs.«
Rey sah sie nur an und sagte kein Wort. Sandra fing an, »El Pichi« zu trällern, und ging in die Ecke, um zu baden.
»Rey, ich habe Maispastete gekocht, da im Topf. Bedien dich, mein Schöner, denn ich muss mich ziemlich beeilen, sonst schließen mich die Nutten aus.«
»Ach nee, sind wir jetzt Hausmütterchen und bekochen unseren süßen kleinen Mann? Sandra, du armes, armes Ding … Ich sehe dich schon vor mir, hochschwanger, mit vier Kindern, ins Haus verbannt, putzend und Scheiße aus den Windeln waschend und regelmäßig platt gewalzt von diesem Gorilla hier, hahaha …«
»Ach, Yamilé, was könnte ich mehr verlangen? Wäre Gott doch besser zu mir und ließe mich meinem Mann Kinder gebären … ach, wäre das schön … ich als Mutter und Hausfrau mit jemandem an meiner Seite.«
»So ist das Leben, Sandra. Gott schenkt dem einen Bart, der kein Kinn hat. Seit ich dreizehn bin, trage ich ein festes Pessar in mir herum. Und doch bin ich schon drei Mal geschwängert worden. Und diese drei Abtreibungen waren schlimmer als jede Niederkunft.«
»Ach, Yamilé, ich an deiner Stelle hätte sie zur Welt gebracht … Ein Kind ist immer …«
»Hör jetzt auf, Sandra! Kinder gebären … hier?! Damit sie zusammen mit dir schuften und Hunger schieben? Nein, danke, mein eigener Hunger ist mir mehr als genug. Wenn ich mal eines Tages ein Kind zur Welt bringen sollte, dann muss es schon von einem besonderen Mann sein und außerhalb von Kuba.«
Rey schenkte dem ganzen Geschwätz keine Beachtung. Er tat sich zwei Teller Maispastete auf und vertilgte sie gierig. Wenn Yamilé zufällig auf die Idee kommen sollte, auch etwas essen zu wollen, war es zu spät. Ah, voller Bauch, heiteres Herz. Sandra stand im Slip und mit nackten Brüsten da und fing an, sich zurechtzumachen. Zuerst rasierte sie sich gründlich Gesicht, Achselhöhlen und Beine. Dann trug sie Cremes gegen spröde Haut auf, Teintgrundierung, Puder, Lippenstift, Mascara, setzte eine blonde Perücke auf und klebte sich falsche Wimpern und Fingernägel an. Dafür brauchte sie über eine Stunde.
Der schöne, androgyne Mulatte verwandelte sich langsam in eine extrem attraktive Mulattin mit starker sexueller Anziehungskraft. Rey begnügte sich damit, zuzusehen, ohne ein Wort zu sagen. Es gefiel ihm. Er nahm eine Popular-Zigarette von Yamilé, entfernte den Tabak, tat das Gras hinein, rollte es zum Joint und zündete ihn an. Yamilé schnupperte und sagte zu ihm: »Ganz schön stark. Du gehst gleich aufs Ganze, was?«
Rey bot ihr den Joint an, aber sie lehnte ab.
»Das ist ein Spielzeug für tagsüber. Unsereins braucht nachts was Härteres.«
Sie holte ein Briefchen mit Kokain heraus, wärmte einen Teller, bereitete es zu und formte vier Lines. Dann zog sie einen Zehndollarschein aus der Tasche und rollte ihn zu einem Röhrchen. Sie zog sich jeweils eine Line in jedes Nasenloch; Sandra tat es ihr nach. Und wie durch ein Wunder verwandelten sich die beiden in die fröhlichsten Stars von Havanna. Die reinste Euphorie. Kichernd und gackernd und unter lüsternem Kreischen führten sie Rey eine kleine Can-Can-Tanznummer à la Moulin Rouge vor, nach der sie sich selbst vorstellten: »Bei Ihnen heute Abend zu Gast, Ladys and Gentlemen … direkt aus der Karibik, direkt aus Havanna … die Pfeffer-Mädels!«
»Reinster, gemahlener Pfeffer!«
»Feurig und sonnengereift!«
»Die Pepper-Girls!«
Yamilé deutete einen kleinen Strip an, indem sie kurz den Rock ein wenig anhob und den Schlüpfer so weit runterzog, dass ein paar Schamhaare zu sehen waren. Sandra widmete sich wieder ihrem Make-up. Rey wurde dreist.
»Eine Frau bleibt eine Frau. Egal, wie sie tut. Dieser hier könnte man den Schwanz gut und gerne vierundzwanzig Stunden am Tag reinstecken«, dachte er und bekam eine fantastische Erektion. Er massierte ihn sich ein bisschen. Das Gras tat das Seine. Alle waren sie gut drauf. Er zog seinen großen Dödel hervor und begann sich vor Yamilé zu masturbieren.
»Sandra, sieh dir an, was dieser Wilde macht, hahaha! Superding! Du hast echt ein Näschen dafür, Sandrita, Gürkchen gibt’s bei dir nie, hahaha.«
»Yamilé, lass die Schweinerei mit meinem Mann, der ist nicht fürs Vergnügen da!«
Rey baute sich vor Yamilé auf und masturbierte. Er wusste, dass sein Knüppel hypnotisch war. Er hatte die Augen zusammengekniffen, stierte high und dreist vor sich hin.
»Los, komm, Süße, zeig dich
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