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Der Kojote wartet

Der Kojote wartet

Titel: Der Kojote wartet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tony Hillerman
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rausschmeißt.«
    Kennedy verzog das Gesicht. Er kaute eine Zeitlang schweigend.
    »Du hast etwas länger gebraucht als erwartet«, stellte er dann fest. »Aber es ist ganz wie sonst. Du findest immer den wunden Punkt! «
    »Den wunden Punkt?«
    »Was weißt du über den Wagen?«
    »So gut wie nichts«, antwortete Leaphorn. »Nur was in dem Bericht stand. Der alte weiße Jeepster ist Chee vom Tatort aus entgegengekommen und auf die Schotterstraße nach Shiprock abgebogen. Chee glaubt, daß er einem Orientalen gehört, der an der dortigen High School unterrichtet. In dem Bericht war eine Oberprüfung dieses Fahrzeugs nicht erwähnt.«
    »Der Wagen ist gefunden worden«, bestätigte der FBI-Agent. Er warf Leaphorn einen warnenden Blick zu. »Sollte davon mal die Rede sein, weißt du am besten nicht mehr, wo du's aufgeschnappt hast.«
    »Klar«, sagte Leaphorn.
    »Der Wagen gehört einem Mann namens Huan Ji. Er ist Mathematiklehrer an der Shiprock High School. Arbeitet seit vier Jahren dort. Mit dieser Straftat kann er nichts zu tun gehabt haben. Daß er Nez oder Pinto kannte, ist höchst unwahrscheinlich.«
    Leaphorn wartete auf mehr. Aber Kennedy trank seinen Kaffee aus und winkte die hübsche Zuni heran, die sie bediente.
    »Schenken Sie mir bitte nach?« fragte er und deutete auf seine Tasse.
    Mehr über Juan Dschi und seinen Wagen wollte Kennedy offenbar nicht erzählen. Warum nicht?
    »Was hat dieser Dschi dort draußen im Regen zu suchen gehabt?« fragte Leaphorn. »Was hat er gesehen? Was hat er euch erzählt?«
    Kennedy verzog das Gesicht und starrte Leaphorn über seine Kaffeetasse hinweg an.
    »Erinnerst du dich an den Fall Howard in Santa Fe? Die Sache mit dem ehemaligen CIA-Agenten, von dem die CIA glaubte, daß er zu den Russen übergelaufen sei. Wir hätten ihn damals überwachen sollen, bis die Ermittlungen gegen ihn abgeschlossen waren, so daß Anklage erhoben werden konnte. Erinnerst du dich daran?«
    »Klar doch«, antwortete Leaphorn grinsend. »Ich weiß vor allem noch, mit welchem raffinierten Trick er euch entwischt ist. Er hat seine Frau das Fluchtauto fahren lassen.«
    Auch Kennedy grinste - sogar noch breiter. »Peinlich hoch zwei. Peinlich hoch drei! « Er lachte in sich hinein. »Kannst du dir vorstellen, was bei uns in Albuquerque los war, als die Zuständigen gemerkt haben, daß Howard sich hinter den Eisernen Vorhang geflüchtet hatte? Dieses Gebrüll, diese Wutanfälle! Danach sind sorgfältig abgefaßte Berichte hinausgegangen, in denen erklärt wurde, weshalb das Bureau nicht auf die Idee gekommen war, daß Howard sich auf der Flucht von seiner Frau chauffieren lassen könnte.«
    »Ich kann mir denken, daß die CIA-Leute noch kräftig in der Wunde herumgestochert haben.«
    »Und wie!« bestätigte der FBI-Agent.
    »Vermute ich richtig, daß das alles irgendwie damit zusammenhängt, daß keiner von euch mit diesem Juan Dschi gesprochen hat?«
    »Allerdings«, sagte Kennedy. »Das Bureau war offenbar darüber informiert, daß Huan Ji ein Freund der Agency ist. Als Oberst im Nachrichtendienst der südvietnamesischen Armee hat er nicht nur für Saigon, sondern auch für Washington gearbeitet. Wir haben den vagen Eindruck, daß er zu den ganz harten Leuten gehörte, über deren Methoden damals Horrorstories verbreitet worden sind.«
    »Zum Beispiel Vietcong aus einem Hubschrauber werfen, um den einzigen, den man nicht hinausgestoßen hat, zum Reden zu bringen?«
    »Keine Ahnung«, wehrte Kennedy ab. »Das sind alles nur Gerüchte, verstehst du? Jedenfalls war er sozusagen ein Schützling der CIA, und als Südvietnam 1975 zusammenge-brochen ist, haben sie ihn aus Saigon rausgeholt und ihm zu einem Neuanfang in den Staaten verholfen.«
    »Ein Vietnamese namens Juan?« fragte Leaphorn. »Er schreibt sich H-U-A-N J-I. Klingt wie >Dschi<.«
    »Okay, warum hat das FBI ihn nicht vernommen?« wollte der Lieutenant wissen, obwohl er die Antwort zu kennen glaubte.
    Jay Kennedy wirkte leicht in die Defensive gedrängt. »Wozu hätten wir mit ihm reden sollen? Der Fall war so gut wie abgeschlossen. Der Täter verhaftet. Wir hatten die noch rauchende Tatwaffe. Keine Rätsel. Kein Aufklärungsbedürfnis. Wir brauchten einfach keinen weiteren Zeugen mehr.« Er schwieg, als Leaphorn abwehrend eine Hand hob.
    »Und ihr wolltet den Kerl nicht belästigen, weil das bei der CIA keinen guten Eindruck gemacht hätte. Es hätte sie zusätzlich irritieren können, wo sie doch sowieso schon sauer auf euch sind, weil

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