Der Kollapsar
Flinx. »Ich glaube, es ist genügend Platz. Ist die Ladefläche groß genug?«
Flinx nickte. »Die Teacher ist nach den Plänen eines kleinen Frachters gebaut. Ich hatte bisher keine Gelegenheit, Fracht zu befördern« - wieder eine kleine Lüge -, »aber es besteht kein Grund zu der Annahme, daß der Laderaum nicht ausreicht.« Er wies auf das Hur'rikku-Artefakt, das inzwischen die ganze Sichtluke füllte. »Der Laderaum sollte für einige Gegenstände dieser Größe ausreichen.«
Die Stellung der Teacher wurde verändert, bis der Gegenstand vor den mächtigen Luken des Laderaums an ihrem Heck schwebte. Flinx betätigte die Schalter für den Öffnungsmechanismus und verfolgte das Manöver auf dem Monitorschirm.
Der Laderaum war eine mächtige Kugel, in der man alle Arten von Ladungen bei Nullschwerkraft unterbringen konnte. Im Augenblick war der Raum leer. Es war also genügend Platz für das Hur'rikku- Artefakt.
Flinx betätigte die Posigravtraktorstrahlen, die für große Ladestücke benutzt wurden. Jeder Muskel seines Körpers war angespannt. Niemand wußte, ob die Traktorstrahlen nicht vielleicht eine schädliche Wirkung auf das Artefakt hatten. Aber seine Sorge war unbegründet.
»Zieh es herein, Flinx«, sagte Tse-Mallory, der die Geräte im Auge behielt. »Langsam!«
Die Heckbildschirme zeigten ihnen das Artefakt. Tse-Mallory blickte auf, lächelte und nickte dann mit einer Spur von Ungeduld. Einige Minuten waren verstrichen.
»So ist es gut, Flinx. Du kannst es reinziehen.«
Flinx blickte verwirrt von seinen Geräten auf. »Bran, das versuche ich ja die ganze Zeit. Die Traktorstrahlen sind auf maximale Leistung geschaltet - aber das Ding rührt sich nicht!«
13
Truzenzuzex und Tse-Mallory überprüften die Instrumente und überzeugten sich, daß die Ladeanlagen des Schiffes ordnungsgemäß funktionierten. Alle Instrumente zeigten normale Werte an, alles funktionierte - und doch weigerte sich das Artefakt hartnäckig, von der Teacher aufgenommen zu werden. Flinx hatte eine Idee, die Tse-Mallory jedoch sofort ablehnte.
»Warum fahren wir den Gegenstand dann nicht von hinten an.«
»Keine Chance«, erklärte Tse-Mallory. »Wenn die Traktorstrahlen das Objekt nicht bewegen können, dann bin ich nicht sicher, ob es sich mit dem Schiff bewegen würde. Versuch' es noch einmal.«
Das tat Flinx, und dann versuchte er es noch ein drittes Mal, jedesmal mit anderer Einstellung.
Hasboga war beeindruckt. »Keinen Zentimeter hat es sich bewegt.« Sie blickte auf die Bildschirme.
»Jungchen?« September blickte zur Steuerkonsole herüber. »Welche Manipulationskapazität steht dir denn zur Verfügung?«
»Zweihundertfünfzigtausend Tonnen Masse pro Traktor. Ich habe versucht, sie alle auf der gleichen Achse einzusetzen, also eine Million Tonnen Zugkraft. Aber ohne Erfolg - es bewegt sich einfach nicht.«
September strich sich nachdenklich übers Kinn. »Selbst wenn dieses Artefakt aus ungewöhnlich dichter Materie bestehen sollte, kann ich mir nicht vorstellen, daß es auch nur annähernd so viel wiegt.«
»Ungewöhnlich dichte Materie ist natürlich ein dehnbarer Begriff, Mr. September«, meinte Truzenzuzex. »Das Duralum, aus dem dieses Schiff besteht, ist aus äußerst dichtem Metall.« Seine Echthand wies auf die Bildschirme. »Vielleicht besteht dieses Objekt aus superdichtem Material.«
»Vielleicht ist es ebenso dicht wie der Kollapsar«, meinte Hasboga.
Truzenzuzex unterdrückte ein Lachen; schließlich war die Frau keine Physikerin.
»Wenn das der Fall wäre, dann würde der Gegenstand so viel wiegen wie ein paar Sonnen. Das halte ich für unwahrscheinlich. Sonst hätte es uns längst geschluckt. Wir müssen einfach etwas Kräftigeres finden, um es zu ziehen.«
»Oder zu schieben«, murmelte Flinx.
Truzenzuzex gab einen Laut von sich, aus dem man Zustimmung und Zögern entnehmen konnte.
»Es gibt andere Möglichkeiten, ein KK-Feld einzusetzen.«
»Ich sehe schon, worauf ihr beiden hinauswollt.« Tse-Mallory blickte besorgt. »Ich weiß nicht. Es ist riskant, sehr riskant.«
»Aber einen Versuch wert.« Flinx war sicher, daß es funktionieren würde. »Statt weiterhin zu versuchen, das Ding zu ziehen, bringen wir die Teacher dahinter in Position, gleichen den Kurs an und schieben es mit dem Antriebsfeld vor uns her.«
»Warum es nicht einfach mit dem Feld ziehen?« wollte Hasboga wissen.
»Nein«, erwiderte Tse-Mallory, »wir müssen versuchen, es zu schieben. Ein Kurita-Kinoshita Feld
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