Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Kollapsar

Der Kollapsar

Titel: Der Kollapsar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
zurückbleiben. Aber wenn Flinx recht hat, Tru, dann bewegt sich das Stasisfeld mit dem Objekt.«
    »Vielleicht handelt es sich gar nicht um ein Stasisfeld. Vielleicht trifft unsere erste Annahme zu, und es handelt sich um superdichtes Material. Außerdem gibt es eine Art von Stasisfeld, das nach unserer Definition eigentlich gar kein Stasisfeld ist. Ein theoretischer Zustand der Materie, die man als FKM bezeichnet, Fixierte Kosmische Massenträgheit.« Seine Kiefer bewegten sich leicht und scharrten aneinander. »Ich weiß nicht, ich weiß nicht. Man hat diesen Materiezustand zwar postuliert, aber mathematisch noch nicht bewiesen. Ein FKM-Objekt würde bewegungslos erscheinen, Bran. Aber das, was man sehen würde, wäre dann gar nicht der Gegenstand selbst, sondern nur seine jüngste Manifestation. Das wirkliche Objekt würde aus nicht nachweisbarer, aber sehr realer Energie bestehen, die sich in dem Objekt selbst aufgebaut hat. Das Objekt bewegt sich - oder scheint sich zumindest zu bewegen - mit uns. Aber die Energie, die es aufgebaut hat, zieht dahinterher.«
    »Tru«, unterbrach ihn Flinx verwirrt, »mich hast du auch schon lange hinter dir gelassen.«
    »Ich will es ganz kurz machen, Flinx«, erklärte der Philosoph. »Was wir vielleicht vor uns haben, ist ein Objekt, das sich zu bewegen scheint, in Wirklichkeit aber völlig bewegungslos ist - das Universum bewegt sich um es herum. Wenn wir es bewegen könnten, würde es seine echte Trägheitsenergie freigeben.« Er schüttelte den Kopf. »Ich verstehe immer noch nicht, wie das ausreichen sollte, um einem Kollapsar gefährlich zu werden.« Er trat an die Computerkonsole. »Ich habe jetzt zu tun, meine Herren.«
    Angestrengt bemüht, etwas zu bewegen, von dem Truzenzuzex immer noch behauptete, daß es sich in Wirklichkeit nicht bewegte, raste die Teacher aus dem schon lange toten System und trug sie mit Höchstgeschwindigkeit durch den Brand zurück. Flinx versuchte mit jedem Instrument an Bord des Schiffes jenen Schwanz von Energie zu entdecken, den das Hur'rikku-Objekt nach Trus Hypothese zurückließ. Er fand nichts.
    Aber wenn Trus Argwohn sich bestätigte, dann hatte das Artefakt mehr als eine halbe Million Jahre lang FKM-Kräfte aufgebaut. Die Vorstellung, was so viel Energie - wenn es sie tatsächlich gab - ausrichten konnte, wenn man sie freisetzte, verursachte Flinx erhebliche Kopfschmerzen.
    Also suchte er sich einen kleinen Ball und spielte mit Pip, dem das großes Vergnügen bereitete.
     
    Was bis dahin noch niemand entdeckt hatte - da es sich auch große Mühe gegeben hatte, nicht entdeckt zu werden -, war ein weiteres Schiff, welches dicht hinter ihnen im Cannachanna-System aufgetaucht war. Statt ihnen zur Welt der Hur'rikkus zu folgen, hatte es sich damit begnügt, dicht hinter dem Horizont des Gasriesen zu warten, von den Energiefeldern der Protosonne verborgen. Dort war es geblieben und hatte ohne Rast und Ruhe alles verfolgt, was sie getan hatten. Seine Insassen hatten sich sehr darum bemüht, ungesehen zu bleiben, eine Vorsichtsmaßnahme, die ihre Überwachungsaufgaben etwas erschwerte, aber immerhin waren sie imstande, die hastige Abreise der Teacher zu registrieren und ihren Kurs zu berechnen.
    Kaum war die Teacher in den Plusraum eingedrungen, da raste dieses kleine, aber sehr schnelle Fahrzeug mit atemberaubender Geschwindigkeit zu einer dünnbesiedelten Welt am äußersten Rande des Commonwealth. Dort nahm es Verbindung mit einer Bergwerkskolonie auf, die in ihrer wahren Funktion ebenso effizient war wie in der Ausübung ihrer Tarnfunktion.
    Die Teacher war inzwischen schon viele Parsec entfernt. Das störte die Mannschaft des kleinen Schiffes nicht. Als sie ihre Information den Bewohnern der Station weitergegeben hatten, war ihr Auftrag erfüllt. Die Geschöpfe, die das Schiff steuerten und die angebliche Bergwerkstation betrieben, waren weder Menschen noch Thranx. Sie hatten einen langen Mund mit scharfen spitzen Zähnen und einen Gesichtsausdruck, der verriet, wie abgrundtief sie alles verachteten, was ihnen nicht glich. Sie hatten eine harte, glänzende, schuppige Haut, und unter ihrem von natürlichen Kämmen gezierten Kopf arbeitete ein aktiver und raffinierter Verstand.
    Ihresgleichen gab es im ganzen Commonwealth, wovon einige sogar auf chirurgischem Wege den Menschen angepaßt waren. Niemand von ihnen ähnelte den Thranx, denn bei jener Rasse handelte es sich um zweibeinige, zweiarmige Spezies, die alles andere als

Weitere Kostenlose Bücher