Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Kollapsar

Der Kollapsar

Titel: Der Kollapsar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
nicht.
    Flinx stellte fest, wie seine Aufmerksamkeit sich dem fremden Geschöpf zuwandte, welches geduldig seitwärts stand und in einem merkwürdigen Rhythmus Selbstgespräche in irgendeiner unbekannten Sprache führte. »Jedenfalls«, erklärte er, »interessiere ich mich für Ihr Tier. Ich habe noch nie seinesgleichen gesehen.« Und um der Konversation willen fuhr er fort: »Wie heißt es denn?«
    »Ab heißt er.«
    »Und woher hat er diesen Namen?«
    Flinx Höflichkeit wirkte auf den Mann entwaffnend. »Den hatte er schon, als ich ihn kriegte«, erklärte er. »Ich hab' ihn von einem Tierhändler gekauft, der ihn auch für ein Tier hielt. Aber das Biest hat irgendeine vertrackte Art von Intelligenz. Es kann ebensogut sprechen wie du oder ich, und das in vielen Sprachen. Aber das, was er sagt, gibt keinen Sinn. Oh, Ab ist völlig verrückt, aber er kann lernen. Zwar langsam, aber für die Nummer reicht es.« Er lächelte, jetzt von Stolz erfüllt. »Ich war klug genug, zu erkennen, wie einmalig er war. Bis jetzt hat noch nie einer Abs Spezies identifizieren können, Junge. Ich hoffe nur, daß sie langlebig sind, weil ich ihn nicht ersetzen kann.
    Was den Namen betrifft, so ist das eine komische Geschichte. Das einzige Mal, daß er etwas Vernünftiges gesagt hat.« Er runzelte die Stirn. »Ich hab' mir überlegt, wie ich ihn nennen sollte, als er eine seiner verrückten Reden hielt.« Er wandte sich um und sah den Exoten an. Eines der eidottergroßen blauen Augen beobachtete ihn aufmerksam, während die drei anderen sich davon unabhängig bewegten. Flinx sagte sich, daß ein Geschöpf, das gleichzeitig in vier Richtungen blicken konnte, einen recht komplizierten Geist besitzen mußte, einfach nur, um eine solche Flut von Eindrücken zu verarbeiten.
    »Wie heißt du denn, du Idiot?« fragte der Dompteur und sprach dabei jedes Wort langsam und deutlich aus. »Name!«
    »Mana, Orix, Gelmp nicht Panda«, tönte die Tenorstimme sofort, »mein Name ist Abalamahalamatandra.«
    Während das Geschöpf weiter Verse vor sich hinmurmelte, sah der Dompteur wieder Flinx an. »Jetzt ist wohl klar, warum ich ihn Ab nenne, wie?« Damit beugte er sich vor und wischte sich die schmutzigen Stiefel ab. »Der Händler, von dem ich ihn kaufte, hatte keine Ahnung, zu welcher Spezies er gehört. Er hat mir nur versichert, daß der gelehrig und friedlich sei, und das stimmt auch.«
    »Es ist bemerkenswert«, meinte Flinx und schmeichelte damit dem Mann, während er den blaugrünen Sack musterte, »daß es Ihnen, so verrückt Ab auch sein mag, gelungen ist, ihm soviel beizubringen.«
    »Ich hab' dir ja gesagt, Junge, ich habe Ab bloß die Nummer beigebracht. Er hat seinen eigenen Verstand, wenn man ihn so nennen will. Ich sagte doch, daß er in vielen Sprachen reden kann, oder?« Flinx nickte. »Terranglo und Symbosprache sind nur zwei davon. Ab erschreckt mich immer wieder mal, wenn ich glaube, er hätte etwas gesagt, was vernünftig ist.« Er zuckte die Achseln. »Aber, wenn ich dann versuche, etwas nachzubohren, fängt er wieder sinnlos zu plappern an, vom Geschmack des Himmels oder der Farbe von Luft oder sonstiges Zeug, mit dem ich nichts anfangen kann. Du interessierst dich für ihn, wie? Geh zu ihm und begrüße ihn.«
    »Darf ich das?«
    »Ich hab' doch gesagt, daß er gutartig ist, Junge. Jedenfalls hat er keine Zähne.«
    Flinx trat vorsichtig auf den Kleinen zu. Das Geschöpf musterte ihn mit zwei Augen, die, als er schließlich vor ihm stand, schielten. Flinx mußte unwillkürlich lächeln. Dann streckte er die Hand aus, als wollte er sie dem Fremden geben.
    Zwei Augen senkten sich. Eine glatte Hand hob sich und schlug auf Flinx Handfläche. Flinx zog die Hand ruckartig zurück, mehr aus Überraschung, als weil es ihm weh getan hätte. Wie zur Strafe kam jetzt die nächste Hand und schlug diejenige, die Flinx geschlagen hatte. Das schien dem Fremden Spaß zu machen, denn jetzt fing er an, die vier Hände zusammenzuschlagen, wobei er Flinx völlig ignorierte.
    Die Handfläche des Fremden war hart und glatt gewesen und hatte sich kühl angefühlt.
    »Ab ißt so ziemlich alles«, meinte der Dompteur. Dann lächelte er. »Nur mich oder dich nicht.« Er stand auf, ging auf Ab zu und versetzte ihm einen Tritt. Das Geschöpf hörte auf mit den Händen zu klatschen und fing wieder an, monoton vor sich hinzumurmeln. »Setz dich, du verblödetes Monstrum.«
    Ohne sich einen Schmerz anmerken zu lassen, setzte Ab sich auf den Boden und

Weitere Kostenlose Bücher