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Der Kollapsar

Der Kollapsar

Titel: Der Kollapsar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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einer gekrümmten Klinge, die aus einem Loch in dem schmutzigen braunen Fetzen von einem Rock hervorlugte. Ihre Linke hielt den Gegenstand, um den sie feilschten. »Was soll ich also machen?« fragte sie beinahe kläglich.
    »Regen Sie sich doch bitte nicht auf«, versuchte der junge Mann, der ihr gegenüber stand, sie zu besänftigen und machte dabei entsprechende Handbewegungen, während sein Blick unstet herumhuschte.
    Niemand in dem Gewimmel von Straßenhändlern und Käufern achtete auf die Auseinandersetzung. Aber der junge Mann war als Fremdweltler für die Angriffe der alten Frau besonders empfindlich. Schließlich sollten er und seine Braut sich nur drei Tage auf Moth aufhalten ehe sie mit dem Rest der Gruppe nach New Paris weiterreisten. Während seiner Flitterwochen ins Gefängnis gesteckt zu werden, weil er sich in einen Streit mit einer Eingeborenen eingelassen hatte, war so ziemlich das letzte, was er sich wünschte.
    »Wirklich«, erklärte er verzweifelt und zog sich den vom Regen durchnäßten Umhang zurecht, »dreißig Credits ist alles, was ich ausgeben kann. Verstehen Sie doch. Meine Frau wartet im Hotel. Sie fühlt sich nicht besonders gut. Wahrscheinlich liegt es an dem täglichen Regen und der ewigen Wolkendecke. Ich möchte sie mit irgend etwas aufmuntern. Aber wir haben noch eine lange Reise vor uns. Dreißig Credits ist alles, was ich ausgeben kann.«
    Die alte Frau richtete sich stolz zu ihrer ganzen Größe auf. Ihre Augen befanden sich jetzt auf gleicher Höhe mit der Brust des jungen Mannes. Sie hielt den Gegenstand ihrer Auseinandersetzung fest in der Hand und schüttelte ihn anklagend vor seiner Nase. Das dünne elegante Armband aus silberähnlichem Metall war mit polierten Holz- und Steinstücken eingelegt.
    »Cojones Cutler selbst hat es gemacht und die Steine eingelegt, Junge! Haben Sie denn eine Ahnung, auch nur die leiseste Ahnung, was das bedeutet?«
    »Es tut mir leid«, versuchte der junge Mann zu erklären, »aber ich versuche Ihnen ja die ganze Zeit zu erklären, daß ich nur als Besucher hier bin.«
    Es kostete der Frau offensichtlich große Mühe, ruhig zu bleiben. »Also gut«, meinte sie schließlich nach einem tiefen Atemzug, »dann sagt Ihnen also der berühmte Name Cojones Cutler nichts.« Sie wies auf die ovalen Ausbuchtungen in dem Armband. »Sehen Sie sich diese Wirbelholzbochons an - lassen wir die Topase mal für einen Augenblick beiseite.« Und während sie das Armband vor seinem Gesicht herumdrehte, blitzte das gehärtete polierte Holz im schwachen Tageslicht auf und sprühte förmlich von grünem Feuer.
    »Höchstens einer unter einer Million Bäumen hat die Verwachsungen, die nötig sind, um solche Farben hervorzubringen, Junge. Höchstens einer unter einer Million, und die wachsen nur im hohen Norden von Moth, wo die Nomaden die Demichin Devilope jagen. Man braucht... «
    »Oh, schon gut.« Der junge Mann seufzte verzweifelt. »Ich tue ja alles, um damit Schluß zu machen. Fünfunddreißig Credits also.« Er war höchstens zweiundzwanzig oder dreiundzwanzig. Sein Gesicht war weich und ernst. »Dann müssen wir eben in einem billigeren Hotel in New Paris wohnen. Aber das ist endgültig alles.«
    Die alte Frau sah ihn verständnislos an und schüttelte dann ungläubig den Kopf. »Sie reden von Hotels, und ich habe drei Kinder, die am Verhungern sind, und mein Mann ist schon lange tot. Sie stehen hier und reden von Hotels, Sie Kindskopf und bieten mir fünfunddreißig Credits für das schönste Armband, das mir seit zwanzig Jahren unter die Finger gekommen ist. Zwanzig Jahre!« Ihre Stimme war jetzt wieder lauter geworden und klang heiser. »Machen Sie mir ein anständiges Angebot oder wohnen Sie meinethalben beim Teufel, das sage ich Ihnen!« kreischte sie, so laut, daß ein paar Köpfe in der Menge sich nach ihnen umdrehten. »Aber stehen Sie nicht so unschuldig herum und beleidigen eine arme alte Frau!«
    »Um der Kirche willen«, bettelte der Junge, »schreien Sie doch nicht so.«
    Ein junger Mann in einem violettgrauen Regencape, der zugesehen hatte, leckte sich die letzten Brösel eines Stücks Thisk-Kuchen von den Fingern, erhob sich und schlenderte auf die Streitenden zu. Er war kleiner als der Durchschnitt und fiel mit seiner tiefgebräunten Haut in der Menge nicht auf. Sein Kopf war von einer roten Lockenmähne bedeckt, einem Rot, das an die Farbe von Feuergras in der offenen Tundra erinnerte. Das Haar fiel ihm über die Stirn und die Ohren. Nur die

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