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Der Konvent der Zauberer

Der Konvent der Zauberer

Titel: Der Konvent der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Scott
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musste die Kaschemme aufräumen, nachdem sich Makri mit drei Hafenarbeitern geprügelt hat, die sie angeblich beleidigt hätten. »Eine Kellnerin muss ein paar Beleidigungen einstecken können. Das gehört zu dem Beruf.«
    Zwei Tage später stehe ich vor einer großen Halle am Rand von Thamlin, die direkt an das Grundstück des Kaiserlichen Palasts grenzt. Überall liegt Schnee. Die Bäume sind von Raureif überzogen, und die Teiche und Springbrunnen sind ebenfalls gefroren. Es schneit unablässig, und die aufmarschierten Soldaten und Zivilgardisten stehen da und frieren. Sie haben sich versammelt, weil der König selbst eine Rede vor den Zauberern halten und sie zu dem Konvent begrüßen will. Außerdem will er ihnen persönlich einen angenehmen Aufenthalt im Stadtstaat von Turai wünschen.
    Ich muss mich draußen herumdrücken, weil ich zu diesem Teil der Zeremonie nicht eingeladen worden bin. Was beweist, dass der Rang eines Volkstribuns so bedeutungsvoll nun auch wieder nicht sein kann. Während ich darauf warte, endlich hereingelassen zu werden, denke ich traurig an die Zeit von vor ein paar Jahren zurück. Damals war ich noch Hoher Ermittler der Palastwache und habe den König regelmäßig zu Gesicht bekommen. Allerdings bezweifle ich, dass er mich heute noch erkennen würde. Und wenn, dann dürfte er mich kaum begrüßen. Ein Mann, der wegen Trunkenheit aus dem Palastdienst gefeuert wurde, ist es nicht mehr wert, vom König wahrgenommen zu werden. Ich frage mich, ob Rhizinius sich bei dem Konvent blicken lässt. Er ist der augenblickliche Chef der Palastwache und mein erbittertster Feind. Ich habe ihm viele Male gegen das Schienbein getreten, und er hat mir jeden einzelnen Tritt fein säuberlich zurückgezahlt. Letztes Jahr hat er mich vor Gericht geschleift und mich beinahe in den Bankrott getrieben. Ich fröstele. Vielleicht kann ich einen der Zauberer bitten, mir einen wirksameren Wärmebann für meinen Mantel zu zeigen.
    Es ist eine wahre Erleichterung, als der König und sein Gefolge endlich aus dem Gebäude kommen und durch den Schneesturm davonreiten. Ich gehe zu dem gewaltigen Portal, durch das man die Königliche Halle betreten kann. Sie ist eines der größten Gebäude in Turai, fast so groß wie der Senat. Sie wurde vor einigen hundert Jahren erbaut, aber wie alle anderen öffentlichen Gebäude von Turai wird sie vom König in einem exzellenten Zustand gehalten. Er mag es, wenn die öffentlichen Bauwerke beeindruckend aussehen, und er leidet nicht mehr an Geldmangel, seit vor einigen Jahren die südliche Handelsroute erschlossen wurde. Gleichzeitig haben sich die Goldminen im Norden als höchst ergiebig erwiesen, und einige mündeten sogar in sehr reichhaltige Erzadern.
    »Nur Zauberer und deren Personal«, sagt eine junge Frau an der Tür. Ihr blauer Umhang weist sie als Zauberlehrling aus.
    Ich ziehe meinen Brief mit dem Siegel von Zitzerius heraus und halte ihn ihr vor die Nase.
    »Offizieller turanianischer Regierungsvertreter«, sage ich.
    Sie mustert das Papier.
    »Volkstribun? Was ist das denn?«
    »Eine sehr wichtige Persönlichkeit«, erwidere ich und marschiere an ihr vorbei. Nachdem ich eine halbe Ewigkeit draußen in der Kälte herumgestanden habe, verspüre ich nicht die geringste Lust, meinen neuen Tätigkeitsbereich mit einer Aushilfskraft zu besprechen.
    Sobald ich drin bin, mache ich mich auf die Suche nach Bier. Zauberer brauchen eine Menge von dem Zeug, und ich auch. Nachdem ich mich durchgefragt habe, finde ich heraus, dass die Erfrischungen in den Heiligen Hallen serviert werden. Der Raum befindet sich an der Rückseite des Hauptsaals. Und ist bereits überfüllt. Niemand schaut sich die Statuen an oder interessiert sich für die Fresken und Mosaiken unserer großen religiösen Persönlichkeiten. Stattdessen wird bereits heftig gebechert. Die Zauberer haben sich zweifellos bei der Rede unseres Monarchen schrecklich gelangweilt und sind jetzt vor allem scharf darauf, sich endlich zu amüsieren. In einer normalen überfüllten Gastwirtschaft würde ich meine Körpermasse einsetzen, aber hier ist etwas mehr Rücksicht angebracht. Es ist zwar jedem Zauberer absolut verboten, bei einem Konvent jemanden mit einem Bann zu belegen. Das würde den sofortigen Ausschluss aus der Innung nach sich ziehen. Aber ich möchte trotzdem niemandem unnötigerweise auf die Zehen treten. Jetzt jedenfalls noch nicht. Dazu habe ich später noch genug Gelegenheit.
    Ich schnappe mir ein Bier und eine

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