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Der Konvent der Zauberer

Der Konvent der Zauberer

Titel: Der Konvent der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Scott
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kleine Flasche Kleeh und schlendere wieder in den Hauptsaal zurück. Dort sehe ich mich nach einigen bekannten Gesichtern um. Ich soll eigentlich Zitzerius treffen, aber erst einmal möchte ich mich orientieren und versuchen, etwas Nützliches aufzuschnappen. Der Hauptsaal der Königlichen Halle ist gewaltig. Wände und Decken werden von Fresken geschmückt, und ein riesiges, kompliziertes Mosaik, das den Triumph von Sankt Quaxinius über die Ungläubigen zeigt, bedeckt den Boden. In jeder Ecke und Nische stehen irgendwelche Statuen von irgendwelchen verflossenen Helden Turais herum. Die bunten Glasfenster sind für ihre Schönheit berühmt und stellen einige der schönsten erhaltenen Arbeiten von Usax, Turais berühmtestem Künstler, dar. Diese Fenster mögen ja ganz schön sein, aber sie lassen kein bisschen Licht herein. Deshalb brennen in regelmäßigen Abständen Fackeln an den Wänden.
    Die große Halle wimmelt von Zauberern jeglicher Art. Jeder trägt seinen besten Umhang, was unter dem Strich eine beeindruckende Regenbogensammlung ergibt. Mitten in der Halle hält eine Gruppe turanianischer Zauberer Hof. Sie begrüßen alte Freunde und Spießgesellen. Der Alte Hasius Brillantinius, Oberster Hexenmeister im Justizdomizil, steht neben Harmonius AlpElf und Melis der Reinen. Neben ihnen kippt sich Gorsius Sternengucker einen Kelch Wein nach dem anderen hinter die Regenbogenbinde, und Tinitis Schlangenstricker, unsere schönste Zauberin und ohne Zweifel die einzige, die es sich leisten kann, einen Regenbogenumhang zu tragen, der aus transparentem Musselin gefertigt ist, lächelt einige ihrer blutjungen Bewunderer strahlend an.
    Die mächtigsten Zauberer von Turai stehen hier friedlich zusammen, als wäre alles eitel Sonnenschein. Ich bin sofort gereizt. In ihrer Nähe drücken sich unsere jüngeren Hexer herum: Lahmius Sonnenfänger, der neue Oberhexer der Palastwache. Neben ihm lungern Capali Kometenreiter und Orius Feuerzähmer herum. Die gehen mir auch auf die Nerven. Lisutaris, Herrin des Himmels, scheint dagegen noch nicht da zu sein. Zweifellos nuckelt sie noch an ihrer Wasserpfeife. Als Kandidatin Turais für den Posten des Obersten Hexenmeisters der Innung entpuppt sich die Frau als eine wahre Katastrophe. Andererseits kann ich mir nicht vorstellen, dass auch nur einer von all diesen Leuten hier die ganze Woche über nüchtern bleiben wird.
    Trotz der Ansammlung von so vielen Magiern unter einem Dach gibt es verhältnismäßig wenig Hokuspokus. Zwar sind Zauberer für gewöhnlich alles andere als bescheiden, aber es wäre ein unverzeihlicher Bruch der Etikette, wenn man in einer solchen Gesellschaft mit seinen Kräften angeben würde. Hier und da benutzt vielleicht jemand seinen Leuchtstab, um unter seinem Sitz nach einem Krug zu suchen, oder verstaut irgendwas Großes dezent in seinem magischen Beutel, aber große Tricks bleiben Mangelware. Heute geht es darum, alte Freunde zu treffen, sich zu entspannen und sich die Neuigkeiten aus dem Rest der Welt anzuhören. Machtdemonstrationen können noch warten, ebenso wie die Wahl selbst. Sie wird erst in einigen Tagen stattfinden.
    Ich warte immer noch auf Astrals Untersuchungsergebnis, was das Stück Papyrus angeht. Er hat sich entschlossen, an dem Konvent teilzunehmen, also hoffe ich, dass ich später noch etwas von ihm erfahre. Ob die Nachricht echt war? Hoffentlich nicht. Wenn Incognixus wirklich hierher unterwegs ist, dann bedeutet das Scherereien. Selbst unter den unberührbaren Meuchelmördern gilt er als ungreifbar. Niemand hat ihn je gesehen, und das macht mir Sorgen. In welcher Verkleidung will er wohl auftauchen? Auch wenn die Zauberer sehr streng überwachen, wer an ihrem Konvent teilnimmt, dürfte ein gewiefter Meuchelmörder wie Incognixus keine Schwierigkeiten haben, eine überzeugende Identität überzustreifen. Dann schießt mir der Gedanke durch den Kopf, dass er möglicherweise sogar ein Zauberer sein könnte. Ich habe zwar noch nie von einem magischen Meuchelmörder gehört, aber es gibt für alles ein erstes Mal. Es ist schon schwer genug, an Informationen über die Meuchelmördergenossenschaft von Turai zu kommen. Und was ihre Schwestergenossenschaft von Simnia angeht, wer weiß? Mir bleibt nur die Hoffnung, dass Incognixus jemand anderen aufs Korn nimmt, wenn er auftaucht, und Lisutaris in Ruhe lässt. In dem Fall kann sich nämlich ein anderer Detektiv darum kümmern.
    Zitzerius taucht neben mir auf. Die grün gesäumte Toga, die so

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