Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Konvent der Zauberer

Der Konvent der Zauberer

Titel: Der Konvent der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Scott
Vom Netzwerk:
allen Seiten von einer hohen Hecke umgeben sind.
    »Wo ist das sprechende Schwein?«, will Makri wissen und sieht sich um.
    Als wir das letzte Mal in dem Magischen Raum waren, haben wir ein Schwein kennen gelernt, das sprechen konnte und. wenn ich mich recht entsinne, ziemlich intelligent war.
    »Es ist nicht hier. Wir sind an einem anderen Ort des Magischen Raums.« Ich bin plötzlich skeptisch. »Sind wir das wirklich? Oder ist der Magische Raum nur eine einzige große Dimension?«
    »So in etwa«, erwidert Direeva wenig hilfreich. »Das hier ist das Labyrinth von Acro. Trennt euch nicht, sonst verlauft ihr euch. Und schweigt, während ich euch zu dem Eintrittspunkt der anderen bringe.«
    Direeva führt uns durch das Labyrinth. Es ist sehr schwer, die Orientierung zu behalten, weil wir auf allen Seiten von hohen Hecken umgeben sind. Alles sieht gleich aus, aber Direeva scheint genau zu wissen, wohin sie gehen muss. Schließlich führt sie uns nach vielen Wendungen auf eine Lichtung mit einem kleinen Weiher. Auf der anderen Seite des Weihers glüht ein grünes Licht. Direeva fordert uns auf. uns rasch in das Unterholz zurückzuziehen.
    Bisher scheint sich der Magische Raum ordentlich zu benehmen. Die Sonne hat zwar eine schreckliche Farbe, aber wenigstens tut die Hecke nichts Schlimmes. Zum Beispiel verwandelt sich nichts in riesige, gewalttätige Pilze. Man kann diesem Ort aber trotzdem nicht trauen. Wenn wir hier herauskommen, ohne einem Vulkan zu begegnen, der vor unserer Nase ausbricht, würde ich mich schon glücklich schätzen.
    Hinter der Hecke höre ich Stimmen, zuerst die von Charius dem Weisen.
    »Ihr seid jetzt im Labyrinth von Acro. Hier ist Eure Prüfung.«
    »Worum geht es?«, will Lisutaris wissen.
    »Es geht um eine Zahlenreihe«, erwidert Charius. »Eure Aufgabe ist es, die nächste Zahl in der Folge zu finden und mir zu bringen. Der Erste von euch, dem das gelingt, wird der nächste Oberhexenmeister der Innung.«
    »Was für eine Art Prüfung soll das denn sein?« Lisutaris klingt wenig begeistert.
    »Das ist die Prüfung, die ich für Euch vorbereitet habe.«
    »Ich bin keine Mathematikerin, sondern Zauberin«, erklärt Lisutaris. »Ich betrachte das nicht als eine ordentliche Prüfung.«
    Von Ramius Sonnensturm ist kein Ausbruch zu hören. Vielleicht hatte er ja Mathematik im Nebenfach belegt. Oder er will bescheißen. Ich verdächtige ihn bereits und spähe um die Ecke. Charius verschwindet in dem grünen Licht, und Ramius verschwindet durch den gegenüberliegenden Spalt in der Hecke. Lisutaris, Herrin des Himmels, zerrt eine riesige Wasserpfeife aus ihrem magischen Beutel.
    »Das dürfte kaum helfen«, sage ich und trete vor.
    Lisutaris sieht sich um.
    »Nichts wird helfen. Seht euch das an!«
    Sie reicht mir einen Fetzen Papyrus. Darauf stehen die Zahlen 391, 551, 713.
    »Habt ihr eine Ahnung, wie die nächste Zahl lauten soll?«
    Keiner weiß die Antwort.
    »Das ist irgendwie eine merkwürdige Prüfung«, erklärt Direeva.
    »Weißt du es nicht, Makri? Du studierst doch Mathematik.«
    »Ich versuche es herauszubekommen«, erklärt Makri. Aber sie wirkt etwas verwirrt.
    »Mach das«, sagt Lisutaris und widmet sich der Wasserpfeife.
    »Um Himmels willen, Ihr könnt doch nicht einfach aufgeben!«, rufe ich. »Nicht nach all den Mühen, die wir auf uns genommen haben, um Euch hierher zu bringen. Tut was!«
    »Was denn? In Zahlen bin ich einfach nicht gut. Das war ich noch nie.«
    »Dann beschwört doch einfach einen mathematischen Geist oder so was.«
    »So etwas gibt es nicht.«
    »Es muss eine magische Möglichkeit geben, die nächste Zahl herauszufinden. Sonst hätte Charius es nicht als Prüfung vorgeschlagen.«
    Auch Direeva fragt sich, ob es vielleicht so arrangiert worden ist, damit Ramius gewinnen kann. Vielleicht haben sich die Simnianer nicht mit den anderen Zauberern aufgehalten, weil sie bereits Charius bestochen hatten.
    »Wenn er nach dreißig Sekunden hier auftaucht und die richtige Lösung parat hat. dann werde ich aber so richtig misstrauisch.«
    Ein Einhorn trabt vorbei. Wir ignorieren es.
    »Vielleicht gibt es ja in Simnia mathematische Geister.«
    »Vielleicht«, erwidert Lisutaris. »Aber nicht in Turai. Ich bin aufgeschmissen.«
    Sie zündet ihre Wasserpfeife an. Ich kann es einfach nicht fassen, dass sie so leicht aufgibt. Plötzlich gibt Direeva einen warnenden Laut von sich. Direkt in unserer Nähe glüht plötzlich grünes Licht auf. Wir verstecken uns hastig hinter der

Weitere Kostenlose Bücher