Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung
Schriftzeichen ein und drückte schließlich eine größere Taste am Rand des Geräts.
»LANGE. HER.« Die Lautsprecher knisterten, als der Fremde das Kommunikationsgerät vor dem Körper hob. Unter den künstlich erzeugten Worten war noch immer das Zischen des Dampfs aus dem Gehäuse der Laserkanone zu vernehmen. »SIE SCHEINEN... NICHT ZUALTERN... BOBA FETT.«
»Sollte ich denn?« Die Feststellung amüsierte ihn. »Dazu habe ich Zeit genug, wenn ich tot bin.«
Er konnte die anderen Kopfgeldjäger in seinem Rücken hören. Bossks Stimme war lauter als die der anderen. »Mir gefällt nicht, wie der aussieht.«
Der Fremde verwandelte sich auf der Stelle. Fett wusste, dass irgendetwas eine Abfolge von Reaktionen ausgelöst hatte. Die Anzeigen am Gehäuse der Laserkanone leuchteten rot, die Zielerfassung stellte sich wieder ein und richtete sich auf einen Punkt hinter Fett. Der Dampf schoss mit höherem Druck aus den Zwischenräumen des Gehäuses und der durchbrochene Metallschweif versteifte sich zu einer dritten Stütze hinter den Beinen, die so stabil war, dass sie den mächtigen Rückstoß der Hochenergiewaffe auffangen konnte.
Boba Fett blickte über die Schulter und sah, dass Bossk instinktiv seine Hand auf den Blaster an seiner Hüfte hatte fallen lassen. Der Trandoshaner tat das jedes Mal, wenn etwas sein
Misstrauen erregte.
»Das ist keine gute Idee«, sagte Fett. Er wies mit einem Nicken seines Helms auf Bossks Hand. Die Laserkanone die sich klickend schussbereit machte, hatte seine Bewegung erstarren lassen. »D'harhan tötet gerne zuerst und hält sich auch nachher nicht mit Fragen auf.«
Bossk nahm die Hand vom Blaster.
»Gut.« Boba Fett sah jetzt auch Zuckuss und IG-88 an. »Unser Team ist damit komplett.«
»D'harhan und ich kennen uns schon sehr lange.« Boba Fetts Hände flogen über die Kontrollen der Sklave I und gaben die Koordinaten für den Rücksturz aus dem Hyperraum ein. »Länger, als Sie es sich vorstellen können.«
»Wie kommt es dann, dass ich noch nie von ihm gehört habe?« Der Kanzelbereich des Raumschiffs war so klein, dass Zuckuss, um ein paar Worte mit Fett wechseln zu können, in der Luke hinter dem Kopfgeldjäger stehen bleiben musste. »Er kommt mir sehr. eindrucksvoll vor.«
Zuckuss hatte die Wahl gehabt, gemeinsam mit Bossk und IG-88 in der Hound's Tooth zu reisen, doch die immer schlechter werdende Laune des Trandoshaners hatte ihn bewogen, der Sklave I den Vorzug zu geben. Soll der Droide sich mit ihm herumschlagen, hatte Zuckuss entschieden. Droiden nehmen das Knurren und Murren wenigstens nicht persönlich.
Doch die Reise zur Heimatbasis der Shell-Hutts, einem Circumtore genannten ringförmigen künstlichen Planetoiden, an Bord der Sklave I erwies sich schließlich als noch nervenaufreibender. Der Fremde namens D'harhan - der Freund oder Söld-
nerkamerad oder was auch immer er einmal für Boba Fett gewesen sein mochte - hatte sich den sichersten Winkel im unteren Frachtbereich des Schiffs ausgesucht und sich dort, mit dem Rücken gegen die schräge Bordwand gelehnt, auf dem Bodenrost niedergelassen. D'harhan hatte die unter Kabeln verborgenen Arme um die Knie geschlungen und das Gewicht der auf seiner Schulter sitzenden Laserkanone teilweise darauf verlagert, wobei der schimmernde Lauf der Waffe sich ein wenig nach vorne schob. Nachdem Zuckuss so leise wie möglich den Frachtraum betreten hatte, hörte er unvermittelt das Zischen von ausströmendem Dampf. Das Zielerfassungssystem des anderen hatte seine Gegenwart bemerkt und schwenkte die Laserkanone sofort in einem horizontalen Bogen in seine Richtung. Zum Glück verharrten die Feueranzeigen am Gehäuse der Kanone in ihrem gelben Bereitschaftsmodus.
Zuckuss hatte eine kleine Weile gebraucht, bis er bemerkte, dass dieses einschüchternde fremde Wesen in diesem Moment nur teilweise bei Bewusstsein war. Die viereckige, massiv gepanzerte Platte, die unter der gebogenen vorderen Stütze der Laserkanone befestigt war und an einen dicken Brustpanzer mit Reihen von Anschlüssen und blinkenden LED-Anzeigen erinnerte, überwachte und steuerte offenbar sämtliche Funktionen von D'harhans Gehirn, das auf chirurgischem Wege aus dem verwaisten Schädel in diese Hülle übertragen worden war. Der Schädel war, als die Basis der schweren Waffe im Schlüsselbein und in der Wirbelsäule verankert wurde, praktisch aufgegeben worden wie ein leerer Behälter, der einmal Kampfrationen enthalten hatte. Boba Fetts Schilderung
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