Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung
Zuckuss, ließ den Blick nervös von Boba Fett zu Bossk und wieder zurück wandern. »Vielleicht«, meinte er, »könnten wir einen Voraustrupp zu den Shell-Hutts schicken und die Lage sondieren, damit wir gleich hineingehen können, sobald der Rest des Teams auftaucht.«
»Seien Sie nicht blöd.« Boba Fett schüttelte den Kopf. »Damit würden wir nur erreichen, dass die Shell-Hutts gewarnt sind und unsere Absichten durchschauen. Es ist schon so schwer genug, das Überraschungsmoment auf unserer Seite zu haben, da müssen wir denen nicht auch noch eine Vorwarnung zukommen lassen.«
»Aber die Schiffe sind startklar!« Bossk wirbelte auf den Fersen seiner Krallenfüße herum. »Wenn wir noch länger warten, werden die anderen Gildemitglieder eigene Teams zusammenstellen und den Dinnid-Auftrag übernehmen. Sie werden uns noch zuvorkommen!«
Boba Fett blickte nicht von dem Lesegerät in seiner Hand auf und fuhr unbeirrt fort, die Waffenliste der Sklave I zu checken. »Es wäre durchaus keine Tragödie, wenn jemand das tun würde. Da die anderen nicht die geringste Aussicht auf Erfolg hätten, würde sich unsere Ware auch dann noch sicher in der Hand der Shell-Hutts befinden und dort auf uns warten. Es könnte unser eigenes Vorhaben sogar erleichtern, wenn wir erst einmal angefangen haben. Die Shell-Hutts würden den Unterschied zwischen uns und einem wilden Haufen, der sich den Weg in ihre Hochburg mit Blastern freischießen will, sicher erkennen.«
»Sie erzählen uns ständig von Ihren großen Plänen.« Bossk zielte mit einem giftigen Blick auf Fett. »Wann wollen Sie uns
eigentlich wissen lassen, wie Ihre Pläne aussehen?«
»Wie ich schon sagte.« Boba Fett gab den strengen Blick des anderen, ohne mit der Wimper zu zucken, zurück. ». Sie müssen sich noch in Geduld üben.«
Bossk wandte sich wieder ab, murrte jedoch noch lauter als vorher.
Das andere Mitglied ihres Teams, das mit ihnen in dem Hangar wartete, war IG-88, ein Droide, dem es gelungen war, einer der angesehensten Angehörigen der Kopfgeldjägergilde zu werden, sogar einer der wenigen, die Boba Fett als ernsthaften Rivalen in Betracht zog. Der Droide drehte seine optischen Sensoren in Fetts Richtung. »Es gibt Geduld«, sagte IG-88 mit rau synthetisierter Stimme, »und es gibt Zaudern. Letzteres ist das Ergebnis von Furcht und Unentschlossenheit. Wir haben uns für Sie als Führer der Operation dieses Teams entschieden, weil wir davon ausgingen, dass Ihnen diese Eigenschaften fremd sind. Wir wären sehr enttäuscht, wenn wir eines Besseren belehrt würden.«
»Wenn Sie glauben, Sie könnten diesen Job ohne mich durchziehen.« Fett senkte das Lesegerät in seiner Hand. ». tun Sie sich keinen Zwang an.«
IG-88 betrachtete ihn noch einen Augenblick länger, dann nickte er einmal kurz. »Sie bleiben unser Anführer. Aber ich warne Sie, Sie sollten unsere Geduld nicht überstrapazieren.«
»Meine ist schon am Ende.« Bossk hatte offensichtlich weiter im eigenen Saft geschmort. Der Blick seiner geschlitzten Augen wechselte von mörderisch zu absolut vernichtend. Eine Hand schwebte gefährlich nah über dem Blaster, den er sich um die Hüften geschlungen hatte. »Ich habe es mir anders überlegt.
Diese ganze Teamsache war eine echt dämliche Idee.«
»Äh, Bossk.« Zuckuss hob die Stimme. »Das war Ihre Idee.«
»Ja, aber wenn ich damit angefangen habe, kann ich dem auch ein Ende setzen.« Sein Blick wanderte langsam über die drei anderen Kopfgeldjäger. »Ihr könnt meinetwegen machen, was ihr wollt. Aber ich bin draußen. Ich werde Oph Nar Dinnid auf eigene Faust jagen.«
»Ich fürchte, diese Option steht Ihnen nicht offen.« Boba Fett verstaute das Lesegerät in einer seiner Vorratstaschen. Seine Stimme schien im Vergleich mit Bossks überkochender Wut sogar noch gefühlloser zu sein als sonst. »Sie wissen zu viel über diese Operation, um sich noch außerhalb stellen zu können. Wenn Sie sich auf einen gemeinsamen Auftrag mit mir einlassen, bleiben Sie auch bis zum Ende dabei. Es gibt nur noch einen Weg für Sie, aus der Sache auszusteigen.«
»Ja?«, höhnte Bossk. »Und der wäre?«
IG-88 rührte sich nicht von der Stelle und beobachtete die Konfrontation mit den gleich bleibend kalten Empfindungen eines Droiden - oder besser mit kalter Empfindungslosigkeit. Zuckuss hingegen wich, als Boba Fett seine Hand auf den gewölbten Griff seines Blasters fallen ließ, ängstlich zurück, allzeit bereit, sich hinter dem Rumpf eines der in
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