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Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung

Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung

Titel: Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.W. Jeter
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Gehäuses seiner Laserkanone schabte dabei über die Durastahldecke. Das Licht im Frachtraum schien sich zu verdunkeln, als würde es von der sich streckenden Gestalt des Riesen verschluckt. D'harhans Brust - beziehungsweise deren noch aus Fleisch und Blut bestehenden Anteile - dehnte sich und schob das gebogene, mit seinem Brustbein verschmolzene Gestell seiner Waffe vor. Die Schultern wichen zurück, die Arme an der Seite des Körpers spannten sich, eine Hand wurde zur Faust geballt, während die andere weiter die Stimmbox festhielt. Das geölte Metall der Maschinerie schimmerte im zischenden Dampf wie entblößte Schwerter und die Leuchtanzeigen am Lauf der Laserkanone glühten in einem nebulösen Rot.
    Jetzt ist es so weit... In Zuckuss' Magengrube regte sich Übelkeit erregende Angst. Wir werden alle sterben. Er sah wie hypnotisiert zu, als Boba Fett sich vor D'harhan aufbaute. Die roten Leuchtanzeigen verschwammen hinter dem Dampf und umwaberten seine Silhouette wie ein Feuer, das man durch unheilvolle Gewitterwolken betrachtet.
    »SIE IRREN SICH.« D'harhan hob die Stimmbox in Fetts Richtung. »DAS IST ÜBERHAUPT NICHT EINFACH.«
    »Ich weiß, was er damit sagen will.« Sogar in der mechanischen Stimme von IG-88 lag ein Anflug von Furcht. »Um zu verhindern, dass sich jemand auf diese Weise daran zu schaffen
    macht, ist der Leichtmassekern durch ein Gitter schützender Sperren abgeschirmt. Das ist Standard bei Waffensystemen, wie er sie benutzt. Selbst ein fähiger Waffentechniker wäre, wenn er die Sperren entfernen wollte, schlecht beraten. Man könnte leicht eine Überlastung und damit eine Selbstzerstörungssequenz auslösen, die dieses Schiff noch gründlicher zerstören würde, als es die Sprengsätze des Shell-Hutts hätten tun können.«
    »Hören Sie auf ihn«, flehte Bossk. »Sonst bringen Sie uns alle um.«
    »Ich weiß, was ich tue.« Boba Fett sprach mit einer zermürbend eisigen Gemütsruhe. »Mischen Sie sich nicht ein, wenn Ihnen Ihr Leben lieb ist.«
    »WIS SEN SIE?« Eine neuerliche Dampfwolke zischte aus dem Gestell der Laserkanone, als die Zielerfassung sich auf den Mann einstellte, der direkt vor ihr stand. »MEINE WAFFE IST
    MEIN GEIST. WENN SIE MIR NEHMEN WOMIT ICH ANDERE TÖTE. TÖTEN SIE MICH.«
    »Das wird nur so aussehen«, erwiderte Boba Fett. »Es gibt einen Unterschied zwischen dieser Art Tod und dem wirklichen Tod.« Langsam streckte er die Hand nach der glänzenden Maschinerie aus, deren Sicherungen tief in D'harhans Brust verborgen waren. »Vertrauen Sie mir.«
    »Fett. nicht.«
    Ob es sich dabei um seine eigene Stimme handelte oder um die eines der anderen, konnte Zuckuss nicht mehr unterscheiden. In banger Erwartung seiner sicheren Verdammnis wandte er das Gesicht ab. Das Letzte, was er sah, war Boba Fett, der in Dampf gehüllt war und mit einer Hand in die Sicherungen und
    Kabel griff, die unter dem Gestell der Laserkanone saßen, als wäre der Kopfgeldjäger ein Feldchirurg, der eine grobe, unsaubere Herzverpflanzung vornahm. Aus dem Viertelrund des Gestells klang das Kreischen von Metall auf Metall und der Lauf der Waffe zuckte krampfhaft in die Höhe, die Zielerfassung verlor den Blick, als wäre soeben jenseits aller menschenmöglichen Sicherungen ein Stromschlag durch D'harhans interne Schaltkreise gefahren. Die Leuchtanzeigen flackerten und loderten noch heller als vorher. Zuckuss hörte, wie jemand, wahrscheinlich Bossk, sich auf den Bodenrost des Frachtraums warf, als hätte er dort die geringste Chance, eine Explosion zu überleben, die das ganze Raumschiff in Stücke reißen würde.
    Zuckuss, der unwillkürlich sämtliche Muskeln anspannte, kauerte sich gegen die Spundwand und erwartete den harten, ohrenbetäubenden Schlag, der, wie er wusste, der letzte Laut sein würde, den er zu Lebzeiten hörte.
    Stattdessen trat Stille ein und mündete in das Zischen austretenden Dampfes, der einer sterbenden Maschine zu entweichen schien, deren Energiezufuhr von einem einzigen Ventil blockiert wurde.
    Zuckuss sah auf und löste vorsichtig den Blick von seinem gesenkten Unterarm. Die roten Leuchtanzeigen, die hinter dem Dampf gebrannt hatten, waren erloschen. Vor seinen Augen veränderte das träge Metall der Laserkanone seinen Winkel, der dunkle, auf die Decke gerichtete Lauf sackte Zentimeter um Zentimeter nach unten. Die inaktive Stimmbox hing an einem Kabel an D'harhans Seite, während die geöffneten Hände in ihren schwarzen Handschuhen mit nach außen gekehrten Flächen

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