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Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung

Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung

Titel: Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.W. Jeter
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Mal geschäftlich mit ihm zu tun hatte.«
    Bossk war die letzte Bemerkung nicht entgangen. »Ich bin allzeit bereit, mich geschäftlich mit ihm auseinander zu setzen«, knurrte der Trandoshaner hinter Boba Fett. »Auf der Stelle, wenn's sein muss.« Seine mit Krallen ausgestattete Hand schwebte direkt über dem leeren Holster an seiner Seite. Bossk sah sogar ohne Waffe so aus, als wollte er es mit jeder nur erdenklichen Armee der Shell-Hutts aufnehmen, als könnte er jeden einzelnen Söldner mit nichts als seiner bloßen Körperkraft Stück für Stück auseinander nehmen. »Bringen wir es hinter uns.«
    »Es ist unübersehbar«, stellte IG-88 fest, »dass sich ihr Wunsch in dieser Hinsicht bald erfüllen wird.«
    Der Shell-Hutt Gheeta hatte sich unterdessen auf den Repulsoren seiner vernieteten Stahlhülle an die Spitze der Kopfgeldjäger gesetzt. Als die Kopfgeldjäger den Fuß der Treppe erreichten, die das Podest umgab, hatte er sich bereits bis ganz nach oben bewegt, wo sein Schwebezylinder neben einem etwas über zwei Meter langen rechteckigen Gebilde auf und ab wippte, dessen Breite indes nur ein wenig mehr als ein Viertel seiner Länge betrug. Die Oberfläche verschwand unter einer schweren, mit Goldfäden bestickten Decke, deren locker geknüpfte Quasten an den vier Ecken bis auf die Stufen herabhingen. Auf der Decke sah man aufgetürmte Arrangements exotischer Blumen von anderen Welten, deren leuchtende Blütenblätter so dick und schwer waren wie die abgezogenen Häute der auf Tatooine heimischen Taurücken. Die feuchten, klebrigen Blüten strömten betörend süßliche, an Opiate erinnernde Düfte aus. Boba Fett konnte die durchdringenden Moleküle, die sich auf seine Zunge legten, sogar durch die Filter seines Helms schmecken. Der Duft hatte keine Wirkung auf die Klarheit seiner Gedanken, aber er konnte sehen, dass sich einige Shell-Hutts um das Podest versammelten. Die Pupillen ihrer Augen zogen sich zusammen, die Nüstern weiteten sich, als sie die geschwängerte Luft tief einatmeten; ihre lippenlosen Mäuler bogen sich zu einem allumfassend seligen Lächeln.
    Fett hörte Bossk, der hinter ihm stand, angewidert schnauben. Er wusste, dass das Nervensystem des Trandoshaners über keinerlei Rezeptoren verfügte, die den betäubenden Blumenduft hätten wahrnehmen können; jeder Geruch, außer dem von faulendem Fleisch, war für ihn reine Verschwendung.
    »Hübsch«, höhnte Bossk. »Sieht aus, als würde hier gleich eine Beerdigung stattfinden.«
    »Wie überaus scharfsinnig von Ihnen!« Gheeta hatte möglicherweise ein wenig zu tief eingeatmet, da der Duft auf ihn eher eine stimulierende als eine einschläfernde Wirkung zu haben schien. »Genau so ist es!« Der Schwebezylinder fuhr herum und kehrte den Kopfgeldjägern das von vergiftetem Schweiß glänzende Gesicht des Shell-Hutts zu. Gheeta fuhr die Energie seiner Repulsoren hoch und erhob sich schwebend über die übel riechenden Blüten, deren dicke Blätter unter der unsichtbaren Kraft erzitterten. »Doch wie oft können wir nicht begreifen.« Er streckte die mechanischen Krabbenhände aus, griff damit in die Blumenmassen und raffte die leuchtende Farbenpracht samt der bestickten Decke zusammen. Für einen Moment verdunkelten die zermalmten Blüten die untere Hälfte von Gheetas Gesicht, doch als seine metallisch glänzenden Gliedmaßen die Blumen über die Stufen des Podests verstreuten, kam seine ekstatisch verzerrte Miene wieder in Sicht. ». wollen wir nicht wahrhaben, welch freudiges Ereignis ein Begräbnis sein kann!«
    Der süßliche Geruch der Blumen überflutete Boba Fetts Helm, als die von Gheetas Armen zerdrückten und zermalmten Blütenblätter über die Spitzen seiner Stiefel regneten. Er sah einen Moment nach unten, dann stieß er die Blumen mit einem Tritt von sich. Die dicksten Blütenblätter hinterließen auf dem Mosaikboden der Großen Empfangshalle an Blut erinnernde feuchte Spuren.
    »Ich habe so oder so nicht viel für Begräbnisse übrig«, sagte Fett gleichmütig, hob den Blick und sah Gheeta über die Stufen des Podests hinweg an.
    »Oh, aber das sollten Sie! Das werden Sie!« Gheeta benahm sich jetzt noch rasender und exaltierter. Sein Schwebezylinder vibrierte, als er wieder an seinen alten Platz zurückkehrte, als hätte sich das Fieber des in ihm steckenden Wesens irgendwie auf das umgebende Metall übertragen. Ein paar der übrigen Shell-Hutts rückten von dem zentralen Podest ab, als fürchteten sie eine Explosion.

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