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Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung

Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung

Titel: Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.W. Jeter
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Kopfgeldjägergilde zur vollen Zufriedenheit gelöst ist.« Der Abrechner nickte Xizor kurz zu und kehrte zu seinem Platz an der Wand der Zentralkammer zurück.
    »Die Dinge entwickeln sich gut«, sagte Xizor. »Bis jetzt.« Er hatte sein Schiff, die Virago, die im Ortungsschatten eines der Monde des nächsten Planetensystems wartete, bereits verständigt. »Ich werde ein Auge darauf haben, dass es auch weiter so bleibt.«
    »Aber natürlich.« Kud'ar Mub'at winkte mit sämtlichen zweigdünnen Vorderbeinen und setzte einen wimmelnden Schwarm Knoten in Marsch, um das Raumdock vorbereiten zu lassen. Boba Fetts Sklave I hatte erst vor kurzem abgelegt und im finstersten aller Nebenräume des Netzes einen Gefangenen zurückgelassen. »Sie haben in dieser Hinsicht absolut nichts zu befürchten.« Xizor wusste, dass Kud'ar Mub'at, sobald er weg war, Kontakt mit den Hutts aufnehmen würde, um ihnen die Ware des Kopfgeldjägers zu übergeben und seinen Mittlerlohn zu kassieren. »Alles wird gut.«
    Die gellenden Worte des Sammlers verfolgten Prinz Xizor, während er durch die Röhre stakste, die zur Anlegestelle führte. Er hatte längst beschlossen, dass er, sobald er in den Palast des Imperators zurückgekehrt war, ein paar entspannende Stunden damit zubringen würde, dem melodischen Säuseln seines persönlichen Ensembles falleenscher Altstimmen zu lauschen, um seine Ohren von den Rückständen dieses schrillen, seine Sinne besudelnden Organs zu reinigen.
    »Was für ein Narr.« Kud'ar Mub'at murmelte die Worte mit grimmiger Befriedigung. In diesem Moment mochte die Bezeichnung indes gleich auf zwei Lebewesen zutreffen. Prinz Xizor und Boba Fett befanden sich jetzt beide irgendwo im Hyperraum und eilten ihrem Schicksal entgegen: der Kopfgeldjäger einer Begegnung mit der so nachdrücklich verschmähten Gilde und Xizor den dunklen Korridoren der Macht im Palast des Imperators. Keiner von beiden hatte die geringste Ahnung, von den feinen Gespinsten, in denen sie sich längst verfangen hatten. Sie wissen nichts, dachte Kud'ar Mub'at. So war es ihm am liebsten. Ich spinne das Netz und sammle die Opfer ein.
    Er streckte eines der kürzesten Vorderbeine aus und streichelte den Rückenpanzer seines Buchhalterknotens. »Bald«, sagte er, »bald wird es eine große Menge Credits geben, die du zusammenzählen und im Auge behalten kannst.« So weit es Kud'ar Mub'at betraf, war Reichtum ebenso wohltuend wie wirkliche Macht. Reichtum war etwas, in dem er mit seinen empfindlichen Krallen herumwühlen konnte. Nur Verrückte wie Palpatine oder seine finstere rechte Hand Darth Vader schätzten die bebende, Stiefel leckende Furcht einer Galaxis von Untertanen höher. Das war die Art Macht, auf die es auch Prinz Xizor abgesehen hatte. Seine kriminellen Partner in der Schwarzen Sonne hatten garantiert keinen Schimmer von den langfristigen Plänen ihres Anführers. Sie würden vielleicht niemals dahinter kommen. Manche Fallen waren so konstruiert, dass die Beute darin umkam.
    »Sehr gut.« Der Abrechner stieß die eigenen winzigen Krallen zusammen, als könnte er so die Summen zusammenzählen, um die es ging. »Ihre Konten sind allesamt in guter Verfassung.«
    Etwas in der schmeichelnden Entgegnung des Knotens beun-
    ruhigte Kud'ar Mub'at. Er hatte diesen speziellen Untersammler schon vor einiger Zeit ausgesponnen und ihn zu einem der wertvollsten Glieder des Netzes gedeihen lassen. Fleisch von meinem Fleisch, überlegte Kud'ar Mub'at. Seide von meiner Seide. Und außerdem ein Teil seines Gehirns. Wenn Kud'ar Mub'at in die Fassettenaugen des Abrechners blickte, sah er ein berechnendes Abbild seiner selbst. Hatte der Knoten die Freuden der Gier entdeckt? Das war hier die Frage. Ich muss darauf Acht geben, beschloss der Sammler. Gier war ein höherer Sinn, vielleicht gab es gar keinen höheren. Sobald Kud'ar Mub'at diese Erkenntnis in dem mit ihm vernetzten Knoten heraufdämmern sah, würde für diesen der Zeitpunkt des Todes und der Einverleibung gekommen sein. Kud'ar Mub'at wollte nicht so enden wie sein eigener Erzeuger vor langer Zeit, als Mahlzeit für seine aufmüpfige Ausgeburt.
    Er sah zu, wie der Abrechner sich einen Weg in einen dunkleren Winkel des Netzes bahnte. Ich hoffe, dass es vorläufig noch nicht so weit ist, dachte Kud'ar Mub'at. Seine vernetzten Geschäfte hatten einen entscheidenden Punkt erreicht; wenn er über keinen voll einsatzfähigen Buchhalter verfügen konnte, würde er einige Unannehmlichkeiten zu gewärtigen

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