Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung
denen zu gehören, deren Dienste Sie sich erkauft haben.« Kud'ar Mub'at machte es sich in seinem Nest bequemer. »Ich hoffe, Ihr großer Plan, in dem ich eine zwar kleine, aber, wie ich hoffe, wesentliche Rolle spiele, wird sich genauso entwickeln, wie Sie sich dies in Ihrer unaussprechlichen Weisheit wünschen.«
»Das wird er«, sagte Xizor. »Wenn Sie den Rest Ihrer Rolle nur so gut spielen, wie sie es getan haben, als Sie Boba Fett hinters Licht führten.«
»Sie schmeicheln mir.« Kud'ar Mub'at verneigte sich tief. »Meine dramatischen Fähigkeiten sind bedauernswert unzureichend, aber vielleicht haben sie ja in diesem Fall genügt.« Der Sammler hatte sich lediglich so hinterhältig wie stets geben müssen, um die Falle aufzustellen, in welcher der Kopfgeldjäger nun bereits saß. Einer der Knoten in der Zentralkammer war eine einfache Lauscheinheit, eine Art Trommelfell mit Beinen, die wie all die übrigen Knoten mit dem ausgedehnten Nervensystem des Netzes verbunden war. Prinz Xizor hatte
von seinem Versteck aus zuhören können, da eine weitere Ausgeburt von Kud'ar Mub'at ihm sämtliche Worte ins Ohr flüsterte, die zwischen dem Sammler und Boba Fett gewechselt wurden. Das Netz, das sie umgab, war nicht das einzige, das Kud'ar Mub'at zu spinnen vermochte. Fett war sich dessen noch nicht bewusst, aber schon jetzt verhedderten sich seine Stiefel in Spinnweben, die so dünn waren, dass er sie unmöglich entdecken konnte, und die ihn in eine Falle zogen, aus der es kein Entkommen gab.
Xizor tat der Kopfgeldjäger beinahe leid. Die reptilische Falleen-Spezies war sogar noch kaltblütiger als Trandoshaner wie der alternde Cradossk oder sein von Zorn angetriebener Nachkomme Bossk. Mitgefühl zählte nicht zu den Empfindungen, die Xizor schon einmal am eigenen Leib erfahren hatte. Ob er nun im Dienst des Imperators Palpatine agierte oder im Geheimen die Entwicklung der kriminellen Schwarzen Sonne vorantrieb, Xizor manipulierte absolut alle, die in seine Reichweite gerieten, mit derselben Fühllosigkeit, die er den Figuren auf einem Spielbrett entgegenbrachte. Sie wurden aufgestellt und nach dem Diktat der Notwendigkeit eingesetzt, geopfert und fallen gelassen, wenn die jeweilige Strategie es erforderte. Trotzdem, dachte er jetzt, eine Kreatur wie Boba Fett... Der Kopfgeldjäger verdiente wenigstens seinen Respekt. Wenn er in das Visier seines Helms schaute, begegnete er einem Blick, der ebenso skrupellos und unsentimental war wie sein eigener. Er wird um sein Leben kämpfen. Und er wird gut kämpfen...
Aber auch das gehörte zu der Falle, die bereits um Boba Fett zugeschnappt war. Es war eine grausame Ironie - eine Ironie ganz nach Xizors Geschmack -, dass Fett nun seiner eigenen ungestümen Natur zum Opfer fallen würde. Alles, was ihn zu-
vor in zahlreichen tödlichen Situationen am Leben gehalten hatte, würde ihm nun die Vernichtung bringen.
Wirklich schade, dachte Prinz Xizor. In einem anderen Spiel wäre eine so mächtige Figur bestimmt von Nutzen. Und nur ein Meister des Spiels würde ein solches strategisches Opfer wagen. Er bedauerte nur, einen derart erfolgreichen Jäger und Auftragsmörder zu verlieren, so unabdingbar dieser Verlust auch sein mochte.
»Vergeben Sie mir meinen zugegebenermaßen plumpen Einwurf«, unterbrach Kud'ar Mub'ats schrille Stimme seine Gedanken. »Aber es gibt einige weitere, nahezu unbedeutende Fragen, denen wir uns zuwenden müssen. Um den vollkommenen Erfolg Ihres Unterfangens zu garantieren, das wie immer von einer Brillanz und...«
»Natürlich.« Xizor betrachtete den Sammler in seinem lebenden Nest. »Sie wollen Ihre Bezahlung.«
»Aber nur, damit unsere Buchhaltung ausgeglichen bleibt. Eine bloße Formalität.« Kud'ar Mub'at dirigierte seinen Buchhalterknoten mit einem erhobenen Vorderbein vor den Prinzen. »Ich bin sicher, jemand mit Ihrem Scharfsinn kann das verstehen.«
»Nur zu gut.« Er sah zu, wie der Abrechner genannte Untersammler auf ihn zukam. Kud'ar Mub'at wurde nur dann aktiv, wenn er unverzüglich bezahlt wurde. »Wir haben schon so häufig Geschäfte miteinander gemacht, dass ich mich dessen auch ohne Gedächtnisstütze erinnere.«
Kurz darauf, die Übergabe der Credits war unterdessen vollzogen, richtete der Abrechner seine Stielaugen auf seinen Erzeuger. »Das Konto des Prinzen ist wieder ausgeglichen. Ohne
fällige Außenstände. In gegenseitigem Einvernehmen wird die endgültige Zahlung erst dann fällig, sobald die Frage der
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