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Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung

Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung

Titel: Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.W. Jeter
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»Das ist wenigstens ein Anhaltspunkt.«
    »Kann sein.« Er hatte so seine Zweifel, ob es sich dabei um eine nützliche Erinnerung handelte. Und was diese Neelah anging, waren seine Zweifel sogar noch größer. Oder wie auch immer ihr richtiger Name lautet, dachte Dengar. Es gehörte zu den Hauptaufgaben eines Kopfgeldjägers, sich über seine Informanten stets auf dem Laufenden zu halten. Daher hatte er Mos Eisley und den anderen Drecklöchern immer schon regelmäßige
    Besuche abgestattet, die Ohren gespitzt und die richtigen Fragen gestellt, aber er hatte dabei von niemandem gehört, auf den ihre Beschreibung gepasst hätte. Falls also jemand nach ihr suchte, ging dieser Jemand äußerst vorsichtig vor. Damit war es um die Möglichkeit, sich für ihre Entdeckung bezahlen zu lassen, eher schlecht bestellt.
    Oder... Eine weitere Möglichkeit drängte sich in Dengars Überlegungen. Oder jemand will verhindern, dass sie gefunden wird. Vielleicht arbeitete Boba Fett für jemanden, der Neelah aus dem Weg geschafft haben wollte, ohne sie dabei gleich umzubringen. Und welche Methode eignete sich besser zu diesem Zweck, als ihr Gedächtnis zu löschen und sie auf einem rückständigen Planeten wie Tatooine zu verstecken. Obwohl man sich in Anbetracht von Jabbas mörderischem Unterhaltungsprogramm natürlich darüber streiten konnte, wie lange sie im Palast des Hutts noch am Leben geblieben wäre. Wer auch immer sie dorthin befördert hatte, konnte um ihr weiteres Überleben nicht allzu besorgt sein. Aber warum hatte man sie, aus welchem Grund auch immer, nicht kurz und bündig umgebracht, anstatt sie an einem Ort zu belassen, an dem sie sämtliche Herumtreiber und Gauner der Galaxis ohne weiteres hätten erkennen können?
    Sein Verstand schien von der Last all dieser Fragen, die sich in ihm auftürmten, niedergedrückt zu werden. Aber in der Kopfgeldjägerbranche bekam man es immer wieder mit Mystifikationen und faulem Zauber zu tun und all das erinnerte Dengar bloß daran, weshalb er aus dem Geschäft aussteigen wollte. Es muss einen leichteren Weg geben, sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen.
    Oder einen weniger gefährlichen. Er hatte zwei potenzielle
    Sprengsätze in der Hand, deren jeder ihm, wenn er Glück hatte, einen schnellen Tod bescheren konnte oder einen schmutzigen, wenn sein Glück zur Bestform auflief. Es reichte offenbar noch nicht, dass sich seine Wege mit denen von Boba Fett gekreuzt hatten, jetzt musste er sich auch noch mit dieser rätselhaften Neelah herumschlagen. Diese Frau war für sich schon eine entsicherte Laserkanone - Dengar nahm an, dass er, wenn sie einen Blaster gehabt hätte, längst knusprig gebraten wäre -, aber da gab es ja auch noch jene unsichtbaren Gestalten aus ihrer Vergangenheit, die sie hierher gebracht hatten. Und die wären möglicherweise nicht sonderlich glücklich über ihr erneutes Auftauchen. Wenn es sich um die Sorte Leute handelte, die Boba Fett für die Erledigung ihrer Drecksarbeit anheuerten, besaßen sie vermutlich keine allzu großen Hemmungen, jedermann in Neelahs Gesellschaft kurzerhand zu eliminieren.
    Das sah alles nicht erfreulich aus. Was allerdings auch wieder eine gute Seite hatte: Je größer das Risiko, rief sich Dengar ins Gedächtnis, desto größer auch der Profit. Und dieser Grundsatz bestimmte mehr als alle anderen Regeln des so genannten Kopfgeldjägerkredos die Handlungen der Kopfgeldjäger von Boba Fett bis zu ihm selbst. Wenn es eine Chance für ihn gab, sich mit Boba Fett zusammenzutun und die Ernte dieser Partnerschaft einzufahren, würde er seinen Heldenmut auf bisher ungeahnte Höhen führen müssen.
    »Also gut«, sagte Dengar laut. Er löste die Arme von der Brust und deutete auf die Frau in der Hauptkammer seines Verstecks. »Wir beide sollten ein Abkommen aushandeln. Bedingung Nummer eins: Versuchen Sie nicht, mich umzubringen. Das ist dringend erforderlich, wenn wir überhaupt irgendwas ausrichten wollen.«
    Neelah schien darüber nachzudenken, dann nickte sie. »Einverstanden.«
    »Wenn sie es doch versuchen, werde ich dafür sorgen, dass es ihre Leiche ist, die hier rausgeschmissen wird. Verstanden?« Sie nickte wieder. Diesmal eine Spur ungeduldig.
    »Nummer zwei: Ich habe hier das Sagen. Ich bestimme die Regeln.«
    In Neelah flackerte Wut auf. »Moment mal.«
    »Klappe halten«, versetzte Dengar. »Das ist nur zu Ihrem Besten. Und gilt nur vorläufig. Sobald Sie dorthin zurückkehren, woher Sie gekommen sind, sobald Sie Ihren

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